Verkaufsoffene Sonntage sollen dazu dienen, das Weihnachtsgeschäft an den Wochenenden zu entzerren und die Kaufkraft an den Samstagen ein wenig umzulagern. Im Raum steht, ob eine Entzerrung überhaupt möglich ist oder ob Kunden an freien Sonntagen vielleicht erst recht in die lokalen Geschäfte strömen würden.
„Ich glaube nicht an eine Entzerrung“, meint Regina Timmerhaus vom Fachhandel für Küchen- und Wohnaccessoires Timmerhaus. „Jetzt beginnen die Wochen mit der höchsten Kundenfrequenz, wir haben ebenso viel zu tun, als gäbe es keine Pandemie. Wir dürfen ohnehin nur 15 Personen gleichzeitig in der Filiale beraten, da haben wir uns lieber Alternativen ausgedacht, um zu entzerren. Statt der verkaufsoffenen Sonntage haben wir samstags unsere Öffnungszeiten um zwei Stunden erweitert. Statt bis 16 Uhr, haben wir an den vier Samstagen vor Weihnachten bis 18 Uhr geöffnet.“ Auch die Juwelierin Anne Gase schätzt die Situation ähnlich ein: „Außerhalb der Öffnungszeiten und auch an Sonntagen können individuelle Termine für ein Beratungs- und Verkaufsgespräch vereinbart werden. Wer ganz alleine und geschützt sein möchte, darf gerne von diesem Angebot Gebrauch machen.“
Insgesamt gibt es innerhalb der Kaufmannschaft nach LebensArt-Recherche viele kritische Stimmen zu einer Sonntagsöffnung. Mit Blick auf die eigene Gesundheit und die der Kunden, möchte manch einer die Gelegenheit gar nicht nutzen.