Foto: Privat

50 Künstler – 1.000 Kunstwerke

Es ist wieder soweit: alle zwei Jahre öffnet die Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Zweckel in Gladbeck ihre Pforten für Künstler und deren Werke

Gladbeck - Nach einem Jahr Pause treffen sich in diesem Jahr wieder namhafte Künstler und Newcomer der Kunstszene in Gladbeck. Dazu verwandelt sich die Maschinenhalle Zweckel in eine Kunstoase der besonderen Art. Der Industriecharme, der von dem „Schloss der Arbeit“ ausgeht, versetzt die vielfältigen Kunstwerke in eine ganz besondere Aura.

Britta und Klaus Greuel, selbst bildende Künstler, organisieren bereits zum sechsten Mal die einzigartige Ausstellung im Ruhrgebiet. „Auch wenn es immer wieder ein ganzes Jahr Vorarbeit bedeutet, ist diese Veranstaltung zu meiner echten Herzensangelegenheit geworden“, erklärt Klaus Greuel, erster Vorsitzender der Kunstschmiede Gladbeck. „Die Maschinenhalle ist ohne Zweifel eine der schönsten Industriedenkmäler und darin kommen die Arbeiten der Kunst schaffenden besonders gut zur Geltung, so die Meinung der Besucher und Aussteller der vergangenen Jahre.“

Die etwa 50 Künstler sind am 4. Juni 2016 von 13 bis 19 Uhr und am 5. Juni 2016 von 11 bis 18 Uhr persönlich vor Ort und präsentieren ihre Arbeiten in eigener Sache. Es findet ein reger Austausch sowohl mit den Kunstinteressierten als auch untereinander statt.
Viele Künstler kommen aus dem Revier, aber es werden auch zahlreiche Gäste von außerhalb, zum Beispiel aus Österreich erwartet. „Wichtig war uns bei der Wahl der Künstler für ein ausgewogenes Angebot zu sorgen, daher steht die Ausstellung auch unter keinem Motto. Einfach nur Bummeln oder konkret nach einem Original suchen, das wünschen sich die Künstler“, sagt Klaus Greuel. „Von jungen Talenten bis zum etablierten Künstler ist daher die Palette bunt gemischt.“ Und seine Frau Britta fügt hinzu: „Die Atmosphäre, die hier an den zwei Tagen durch die Halle weht, ist einzigartig. Am besten ist es einfach mal vorbeizukommen und das selbst zu spüren. Schon das Gebäude an sich ist große Kunst.“
Damit der Ausflug nach Gladbeck-Zweckel zu einer gelungenen Sache für das Wochenende wird und man auch gerne etwas länger bleibt, hat sich Caterer Borutta aus Gelsenkirchen mit kulinarischen Besonderheiten angesagt. Es ist also alles angerichtet für ein anregendes Wochenende in und um die Maschinenhalle Zweckel. Und wie immer ist der Eintritt frei. Kostenlose Parkplätze befinden sich auf dem Gelände.

Besondere Aura

Seit 1997 ist die Maschinenhalle Zweckel ein Standort der Industriedenkmal-Stiftung. Die repräsentative Halle hat sich seit 1999 zu einem beliebten temporären Veranstaltungsort für Kunst und Kultur entwickelt.
Die Maschinenhalle aus dem Jahr 1909 wurde zum Herzstück der Zeche Zweckel. Es ist ein Ziegelbau, dessen Architektur eher an ein Schloss als an eine Stätte der Arbeit erinnert. Der Außenbau im historistischen Stil erscheint für die Erbauungszeit altertümlich im Vergleich zum Innenraum mit Formen und Ornamenten des Jugendstils. Besonders repräsentativ ist die Gestaltung der Empore, die ursprünglich mit Schalttafeln versehen war. An den Wänden der Halle können die Besucher noch schemenhaft Schablonenmalereien mit Arkaden und Friesen erkennen. Doch nur noch wenige technische Anlagen deuten auf den ehemals großen Maschinenpark hin. Erhalten sind die Umformer sowie die beiden elektrischen Fördermaschinen der Firmen AEG (Elektrik) sowie Thyssen & Co. (Mechanik) von 1908, die ebenfalls zum Denkmalbestand zählen. kb

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