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So exotisch schmeckt der Sommer

Derzeit leuchten die Obsttheken so bunt, wie in keiner anderen Jahreszeit – Doch was steckt in den farbenfrohen Obstsorten?

Obst – ob regional oder exotisch – schmeckt im Sommer nicht nur besonders lecker und erfrischend, sondern versorgt den Körper zusätzlich mit wertvollen Vitaminen. Doch die Auswahl im Supermarkt reicht über regionale Früchte wie Äpfel, Erdbeeren und Himbeeren weit hinaus und viele der süßen Exoten kauft man erst gar nicht, weil man nicht weiß, wie sie schmecken und wie man sie überhaupt essen sollte.

Während exotische Früchte wie Kiwi, Ananas oder Banane bereits bekannt und beliebt sind, landen andere Exoten wie Papaya, Litschi oder Physalis bislang kaum oder nur selten im Einkaufskorb. Dabei können exotische Früchte Farbe, Abwechslung und neuen Geschmack in die Küche bringen – man muss nur wissen wie.

Natürlich sollte in der Regel darauf geachtet werden, regionales und saisonales Obst einzukaufen, da die weltweite Verschiffung der Exoten für eine schlechte Klimabilanz sorgt. Doch die ein oder andere Kostprobe der farbenfrohen Früchte lässt uns in ganz neue Geschmackswelten eintauchen.

 

Granatapfel

Der Granatapfel stammt ursprünglich aus Persien wird aber heute im gesamten Mittelmeerraum, Indien, Brasilien und Kalifornien angebaut. Granatäpfel wachsen an bis zu acht Meter hohen Bäumen und gehören zu den Myrtengewächsen. In seinem Inneren ist der Granatapfel durch dünne Wände in mehrere Kammern unterteilt. In jeder dieser Kammern befinden sich hunderte hellbraune Samen. Diese Samen sind von rotem, geleeartigen Fruchtfleisch umhüllt.

Der Granatapfel hat einen hohen Gehalt an Vitamin C, Kalium und Kalzium. Außerdem enthalten Granatäpfel das Spurenelement Mangan, das am Aufbau des Bindegewebes beteiligt ist und eine Rolle für den Aufbau des Hautpigments Melanin spielt und Eisen, welches für die Zellbildung von großer Bedeutung ist. Frischgepresster Granatapfelsaft ist erfrischend und wurde bereits von den alten Griechen zum Beispiel gegen Magenschmerzen und fieberhafte Infekte eingesetzt. Der Granatapfel gilt als älteste Heilfrucht der Menschheit. Ihm wird eine antioxidative Wirkung nachgesagt und er soll positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sowie den Zuckerstoffwechsel haben.

Zum Essen wird der Granatapfel halbiert und zum Vorschein kommen unzählige knapp Zentimeter große Kerne, die umgeben sind von saftigem, rotem Fruchtfleisch. Diese Granatapfelkerne kann man essen. Wem sie zu hart zum Zerkauen sind, der kann sie nach Genuss des Fruchtfleisches auch ausspucken. Mit einer Zitronenpresse kann man den Granatapfel auch auspressen, um den Saft zu erhalten. Im Kühlschrank gelagerte Früchte können mehrere Wochen halten.

 

Litschi

Litschis sind schon seit 300 vor Christus in Südchina bekannt. Ihre Schale ist genoppt und kann leicht vom Fruchtfleisch entfernt werden. Das Fruchtfleisch ist hell und saftig und der Geschmack von Litschis ist süß mit einer leicht säuerlichen Note. Im Inneren des Fruchtfleisches befindet sich ein brauner, großer und glänzender Kern, der nicht essbar ist.

Die Litschis sind leicht verdaulich und haben einen hohen Anteil an Vitamin C, welches antioxidative Eigenschaften besitzt und freie Radikale ausschaltet. Aber nicht nur wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehaltes gelten Litschis als gesund. Die enthaltenen B-Vitamine unterstützen verschiedene Stoffwechselfunktionen. Daneben sind Folsäure und Kalium in Litschis enthalten.

Litschis werden reif geerntet, deshalb sollte man darauf achten, dass sie keine dunkle und harte Schale haben, denn das ist ein Zeichen für Überlagerung. Bei kühler Lagerung halten sich die Früchte noch bis zu drei Wochen. Bei Zimmertemperatur bleiben Litschis nur bis zu eine Woche lang frisch. Zum Essen werden Litschis geschält und halbiert, damit der Kern entfernt werden kann. Sie können roh gegessen oder für Obstsalate und Bowlen verwendet werden.

 

Maracuja

Maracujas sind die Früchte der Passionsblumen und werden deshalb auch als Passionsfrüchte bezeichnet. Ursprünglich stammen sie aus den subtropischen Gebieten in Mittel- und Südamerika. Heute werden sie aber auch in Neuseeland, Südafrika oder Australien angebaut. Das Fruchtfleisch im Inneren der Maracuja ist grünlich und sehr saftig. Es umgibt zahlreiche Samen und wird deshalb auch als Seifenbläschengewebe bezeichnet. Maracujas schmecken leicht säuerlich und der Geschmack erinnert etwas an Himbeeren.

Die Passionsfrüchte enthalten einen hohen Anteil an Vitamin C. Außerdem gehören zu ihren Inhaltsstoffen auch die B-Vitamine Niacin und Riboflavin. Riboflavin spielt eine Rolle im Energie- und Proteinstoffwechsel. In Maracuja-Kernen befinden sich viele gesunde ungesättigte Fettsäuren. Da den Früchten eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird, werden sie zum Beispiel gern bei Schlafstörungen eingesetzt.

Eine schrumpelige Schale bedeutet nicht, dass die Frucht bereits schlecht ist, denn bereits eine Woche nach der Ernte der Maracujas beginnt die Schale zu schrumpeln. Allerdings sollte man darauf achten, dass man keine Früchte mit Druckstellen kauft. Bei einer kühlen Lagerung ist die Passionsfrucht einige Wochen haltbar. Das Fruchtfleisch der Maracujas wird roh gegessen. Dazu halbiert man die Früchte und kann das Fruchtfleisch auslöffeln.

 

Papaya

Papayas kommen ursprünglich aus Mittelamerika und Südmexiko. Heute werden sie aber auch in den feuchten Tropen und frostfreien Subtropen in Mittel- und Südamerika, Afrika und Westindien angebaut. Die Papaya ist oval bis birnenförmig, mit einer grünlichen Schale, die sich gelb bis orange-rot verfärbt, wenn die Papaya reift. Das Fruchtfleisch ist gelb, rosa bis orange und in der Mitte der Papaya finden sich eingebettet in eine geleeartige Masse viele kleine, schwarze Samen. Diese Samen sollten nicht gegessen werden, da sie nicht schmecken. Das Fruchtfleisch der Papaya schmeckt dagegen sehr süß und erinnert an den Geschmack von Waldmeister, Himbeeren und Aprikosen.

Die Papaya hat einen hohen Anteil an Provitamin A, Vitamin C und Vitamin E, welches ein Zellschutzvitamin ist und die Körperzellen vor schädlichen Einflüssen schützt. Außerdem sind in der Frucht viele Vitamine der B-Gruppe enthalten sowie die Mineralstoffe Eisen, Magnesium, Kalium und Kalzium. Die Tropenfrüchte bestehen zu 87 Prozent aus Wasser und sind besonders kalorienarm. Papayas sind außerdem bekannt für ihre eiweißspaltenden Enzyme, vor allem Papain. Papain soll die Verdauung fördern und leicht abführend wirken.

Papayas werden halbreif geerntet, wenn ihre Schale noch gelbgrün ist. Bei Zimmertemperatur reifen sie in wenigen Tagen nach und ihre Schale verfärbt sich zartgelb und die Früchte werden weich. In diesem Zustand können sie im Kühlschrank noch ein bis zwei Wochen gelagert werden. Zum Essen werden die Papayas in der Länge halbiert und man entfernt die Samen mit einem Löffel. Damit das Aroma und die Farbe des Fruchtfleisches erhalten bleiben, kann man es mit Zitronesaft beträufelt. Dann kann das Fruchtfleisch gelöffelt werden.

 

Physalis

Die Physalis stammt ursprünglich aus Peru. Aber durch die portugiesischen Entdecker gelangte sie bereits vor Jahrhunderten nach Asien, Afrika und nach Europa. Die Physalis gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Ihre Frucht entwickelt sich im Blütenkelch und die Blütenblätter färben sich mit der Zeit braun und vertrocknen, bleiben aber erhalten. In diesen vertrockneten Blütenblättern befindet sich die eigentliche kirschgroße, orangefarbene Frucht. Die Fruchtschale ist glatt und der Geschmack der Frucht ist leicht säuerlich.

Die Frucht enthält viel von dem Mineralstoff Phosphor, welcher wichtig ist für die Festigkeit von Knochen und Zähnen. Außerdem enthält die Physalis Eisen, Provitamin A, Vitamin C und Vitamine der B-Gruppe. In ihrer Heimat schätzt man die Physalis auch als natürliches Heilmittel. Die Afrikaner beispielsweise verwenden die Blätter als Wundpflaster und andere Teile der Pflanze werden bei Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt. Als besonders wirksam gilt die Physalis in der Naturheilkunde auch bei Harnwegserkrankungen, Gicht, Nieren- und Blasensteinen.

Die Physalis kann bei Zimmertemperatur nachreifen, muss dabei aber trocken und kühl gelagert werden, da sie sonst schimmeln kann. Die Frucht ist reif, wenn die Blütenblätter hellbraun und pergamentartig sind. Wenn die Blütenblätter sich dunkel färben und die Früchte zusammenfallen, sollten sie nicht mehr gegessen werden. Die Physalis wird beispielsweise gerne zur Verzierung von Cocktails und Longdrinks verwendet. Meist werden die Blütenblätter bei der Dekoration von Speisen an der Frucht gelassen. Zum Essen sollten sie aber entfernt werden.  

 

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