Um mehr über die asiatische Hornisse, ihre Biologie und Möglichkeiten der Bekämpfung zu erfahren, hatte Eckhard Uhlenbruck als Vorsitzender des Kreisimkerverbandes Wesel gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Wesel (UNB) die Imkervereine Anfang Mai 2024 zu einer Informationsveranstaltung in das Kreishaus Wesel eingeladen. In seinen einführenden Worten brachte es Klaus Horstmann, Fachdienstleiter Naturschutz des Kreises Wesel, auf den Punkt: „Wir wollen keine Panik verbreiten, sondern gute und praktikable Bekämpfungsstrategien entwickeln und versuchen, das Gefährdungspotenzial der asiatischen Hornisse zu minimieren. Mit steigenden Fallzahlen ist bei uns aber die Erkenntnis gewachsen, dass wir ihre Bekämpfung nicht alleine schaffen können, sondern auf die Unterstützung aus der Bürgerschaft, insbesondere aus der Imkerschaft, angewiesen sind.“
Je nach Gegebenheit vor Ort, Offenland oder Wald, kann sich die asiatische Hornisse in ihrem Nahrungsspektrum anpassen. Dabei bevorzugt sie blütenbesuchende Insekten, vor allem Bienen. Aber auch andere Insekten, vom Schmetterling bis zur Fliege, stehen auf ihrem Speisezettel.
Ungefähr ab Februar eines Jahres gründet die Königin das Nest. Diese anfangs noch sehr kleinen Initial- und Primärnester findet man meist geschützt z.B. in Hecken oder Gartenhäuschen. Die Nester lassen sich durch die muschelförmige Bänderung gut von den Nestern heimischer Wespen und Hornissen unterscheiden. Wird der Platz für das Nest zu eng, zieht das Volk etwa ab Juli um und gründet in hohen Bäumen das sogenannte Sekundärnest, dessen Einflugloch sich immer im unteren Bereich befindet. Das Volk wächst in dieser Zeit erheblich und beherbergt im September bis zu 6.000 Hornissen.
In freier Wildbahn sollen sie sehr friedlich sei und Menschen nicht von sich aus angreifen. Allerdings werden die Sekundärnester in den Bäumen stark verteidigt, wenn in direkter Nähe durch Erschütterungen Alarm im Nest ausgelöst wird. Deshalb ist die Bekämpfung der Nester nur durch darauf spezialisierte Fachfirmen vorzunehmen. Unabhängig davon ist die Meldung von Sichtungen der asiatischen Hornisse gerade zum jetzigen Zeitpunkt im Frühjahr, wo die Primärnester gebaut werden, sehr wichtig, da noch keine Geschlechtstiere vorhanden sind und sich die Nester noch in Bodennähe befinden.
Gebeten werden daher alle Imkerinnen und Imker, aber auch jede Bürgerin und jeden Bürger des Kreises Wesel, Sichtungen der asiatischen Hornisse an die Untere Naturschutzbehörde (info.unb@kreis-wesel.de) zu melden. Wichtig ist, möglichst ein Foto mitzuschicken, damit die Sichtung verifiziert und Falschmeldungen, die auch im letzten Jahr zu erheblichem Aufwand geführt haben, ausgeschlossen werden können. Um Falschmeldungen zu vermeiden, können sich Bürgerinnen und Bürger auch gerne an die Imker vor Ort wenden. Viele von ihnen erkennen die asiatische Hornisse recht zuverlässig und sind gerne behilflich, bei der Meldung zu unterstützen. Zu erkennen ist die Hornisse an ihrem überwiegend schwarzen Hinterleib mit einer schmalen gelben, aber scharf abgegrenzten Binde und vor allem an den leuchtend gelben Füßen. Die Arbeiterinnen erreichen eine Größe von 1,5 bis 2,5 Centimeter, die Königin 3 Centimeter. Sie ist daher kleiner als die deutsche Hornisse.