Schermbeck
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Ein Mann der Extreme

An einem Tag mit dem Rennrad von Oberhausen nach Norddeich - Torsten Narawitz führt ein bewegtes Leben

Schermbeck -

Torsten Narawitz, Jugendgeschäftsführer des SV Schermbeck, lebt zwar mittlerweile in Oberhausen, ist der Region rund um Schermbeck aber nach wie vor stark verbunden. Heutzutage ist er vor allem durch eines bekannt: wahnwitzige sportliche Aktionen und sein soziales Engagement. Und wenn er kann, verbindet er sogar beides miteinander.

Erst kürzlich machte Torsten mit einer Wahnsinns-Tour auf sich aufmerksam. Gemeinsam mit einem Kollegen fuhr er an einem Tag von Oberhausen nach Norderney; mit dem Rennrad. „Das waren 284 Kilometer und knapp zwölf Stunden Fahrzeit“, sagt der Sport-Fan. Für ihn persönlich war das eine Herausforderung, die er einfach meistern wollte. Und auch, wenn die Tour nicht spurlos an ihm vorbeiging, schließt er nicht aus, es noch einmal zu tun: „Nächstes Jahr könnte man 300 Kilometer den Rhein herunterfahren.“ Regelmäßig macht er Radtouren - um die 100 Kilometer lang. Im Jahr kommt er auf 8.000 bis 9.000 Kilometer.

Foto: Privat

In der Vergangenheit hat er schon zwei Mal an 100-Kilometer-Märschen und kürzlich auch an dem Mammutmarsch im Ruhrgebiet teilgenommen. Die 55 Kilometer vorbei an Industriedenkmälern und durch verschiedene Städte lief er für ein Szene-Café, das er in Bottrop ins Leben rief. „Wir veranstalten dort regelmäßig ein Frühstück für Bedürftige. Obdachlose, Drogenabhängige und beispielsweise Alkoholiker kommen dort zusammen“, erklärt Torsten. In einer geborgenen Atmosphäre wird den Bedürftigen zugehört. Auf den Mammutmarsch bereitete er sich übrigens nicht vor: „Das habe ich definitiv unterschätzt. Aber es ist ein unglaubliches Gefühl am Schluss.“

„Ich hatte Glück“

Woher kommt diese Disziplin? „Ich habe früher Glück gehabt und die Gesellschaft war für mich da“, sagt Torsten. Nach einem schwierigen Start ins Leben kam er mit acht Jahren in ein Heim in Bottrop. Während er dort in einer Gruppe aufwuchs, lernte er soziale Verantwortung zu übernehmen. „Dort habe ich einiges mitbekommen. Ich kam in ein gutes Umfeld auf der Schule und habe mich damals schon engagiert“, führt er aus. Heute hat er kaum noch Sorgen, ist beruflich auf der ganzen Welt unterwegs. Das macht ihn demütig: „Ich weiß, wie es sein kann, wenn es richtig schlimm ist. Den Weg heraus kann man aber nur selber finden.“ Dieses Durchhaltevermögen und die Disziplin ziehen sich seit jeher durch alle Bereiche seines Lebens. Wertschätzung und Dankbarkeit hält Torsten heutzutage für seltene Güter und möchte so seinen Beitrag leisten.

Und um sich zwischendrin zu erden und Ruhe zu finden, läuft er beispielsweise mit seiner Frau den Jakobsweg. Dann wird das Handy einfach mal ausgemacht. „Man denkt immer: Nein, das geht nicht. Doch. Die Welt dreht sich weiter, auch wenn man mal ein paar Tage nicht erreichbar ist“, sagt Narawitz. Die ersten beiden Etappen haben sie bereits erfolgreich gemeistert. Im Frühjahr treten sie dann die letzten 300 Kilometer nach Santiago de Compostela an.

Hier können Sie für das Szene-Café spenden:

Treuhandkonto Torsten Narawitz

Sparkasse Vest Recklinghausen

DE05 4265 0150 1000 4009 27

WELADED1REK

Stichwort: Szene-Cafe

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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