Schermbeck
Das Bild zeigt (v.l.) Christian Creutzburg, Jan Paul Hagedorn, Ulrich Linnenbrink, Hubert Große-Ruiken und den Schmerbecker Bürgermeister Mike Rexforth.Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Verträge für Gemeindewerke sind unterschrieben

Am Montag (10. Mai 2021) hat Bürgermeister Mike Rexforth Großes zu verkünden: Die Verträge für die Gemeindewerke sind unterschieben

Schermbeck -

Seit fast zwei Jahren Verhandlungszeit ist es nun soweit: Der Rat der Gemeinde Schermbeck hat die Gründung der Gemeindewerke Schermbeck mit dem Fachpartner Gelsenwasser Energienetze gegründet. Für den Bürger soll sich jedoch nichts ändern.

Noch vor rund einem Jahr hieß es von Bürgermeister Rexforth: „Wir werden der Politik in naher Zukunft Vorschläge unterbreiten, wie ein solches Unternehmen aussehen kann, auf jeden Fall aber werden wir Eigentümer dieser Firma werden.“ Mike Rexforth ging davon aus, dass eine Infrastrukturgesellschaft schon im nächsten Jahr gegründet werde, die Abstimmungsgespräche mit den Partnern seien gelaufen und Angebote unterbreitet. Im ersten Schritt gehe es um das Gasnetz, im zweiten Schritt um die Wasserversorgung.

Gesagt, getan – viele Jahrzehnte guter Verbindung mit dem Tochterunternehmen Gelsenwasser Energienetze seien der Grundstein für die nun anstehende Partnerschaft. Die Gemeinde Schermbeck soll über ihre Kommunale Infrastrukturgesellschaft Schermbeck 51 Prozent und die Gelsenwasser Energienetze 49 Prozent der Geschäftsanteile der Gemeindewerke für das Gasnetz halten. „Bei unserem zukünftigen Partner sind wir bezüglich dieser Thematik auf offene Ohren gestoßen. Eigentlich sind wir in der Gemeinde strukturell anders aufgestellt und wir haben außerdem mit anderen möglichen Partnern Gespräche und Verhandlungen geführt. Das Ergebnis zeigt jedoch, wie diese Gespräche ausgegangen sind. Gemeinsam planen wir nun mit GWE ein zukunftsfähiges Modell, in dem wir zusammen die wichtigsten infrastrukturellen Themen angehen werden. Das kommunalrechtliche Anmeldeverfahren sowie eine Prüfung durch das Bundeskartellamt stehen noch aus“, erklärt der Bürgermeister der Gemeinde Schermbeck. „In den allermeisten Kommunen ist es üblich, die bestehenden Konzessionsverträge nach Ablauf der Vertragszeit zu verlängern. Um einen größeren Einfluss auf die künftige Gestaltung der Netze zu bekommen, hat sich die Gemeinde bemüht, einen zukunftsfähigen Weg zu finden. Wichtig ist zu betonen, dass sich für die Bürger der Gemeinde nichts verändern wird.“

Infrastruktur und Versorgung aus einer Hand

Als Spezialist für den Betrieb von leistungsgebundener Infrastruktur, wie zum Beispiel Gas, Strom, Wärme und Straßenbeleuchtung, ist die Tochtergesellschaft der Gelsenwasser AG, nämlich die Gelsenwasser Energienetze GmbH, ein vertrauensvoller Partner für die Gemeinde Schermbeck. Man müsse auch an alternative Energieversorgungen in der Zukunft denken, erklärt Mike Rexfort. Denn hier gehe es nicht nur um die Frage, was mit den Ölheizungen passiert, wenn der Betrieb in einigen Jahren nicht mehr verlängert wird. Es gehe auch um Energieträger wie Wasserstoff, die in Schermbeck eines Tages geregelt zu den Häusern transportiert werden sollen. Man müsse jetzt einfach die Voraussetzungen für all das schaffen und dies sei nur mit einem infrastrukturellen Modell möglich, das aus dem neuen Modell der Gemeindewerke schöpfen könne.

Unternehmensstrukturen schon geklärt

Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Als Inhaber von 51 Prozent der Gemeindewerke hat die Gemeinde selbst einen entscheidenden Einfluss auf die Abläufe der neuen Struktur. Die Idee zu einer Gesellschaftsgründung sei im Rat mit großer Zustimmung abgestimmt worden. Für die Geschäftsführung seitens der politischen Gemeinde Schermbeck habe man mit dem Stadtkämmerer der Stadt Dorsten Hubert Große-Ruiken einen Mann gefunden, der bereits auf sehr ähnliche Modelle der Stadt Dorsten zurückblicken und Erfahrungen vorweisen kann. „Als Mehrheitsgesellschafter haben wir zukünftig maßgeblichen Einfluss auf leistungsgebundene Infrastrukturthemen in Schermbeck und ökonomische Gestaltungsoptionen im Sinne der Schermbecker Bürgerinnen und Bürger“, freut sich Hubert Große-Ruiken.

GWN-Geschäftsführer Christian Creutzburg erklärt dazu: „Wir freuen uns, dass wir zwei erfahrene Geschäftsführer für die Gemeinde Schermbeck gewinnen konnten, die ihrerseits Schermbecker sind. Hubert Große-Ruiken wird in der Gesellschaft die kaufmännischen Themen verantworten und unser GWN-Betriebsleiter Jan Paul Hagedorn die technischen Aufgaben übernehmen.“ Als Kontrollorgan wird es einen elfköpfigen Aufsichtsrat geben. Die sechs kommunalen Mitglieder ergeben sich aus einem Verwaltungsmitarbeiter und jeweils einem Mitglied der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen.

Eine erste Herausforderung für die Gemeindewerke gebe es bereits, denn im Lichthagen gibt es aktuell weder eine Gas- noch eine Wasserleitung. Dieses Thema soll schnellstmöglich angegangen werden.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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