Grünbrücke ist endlich fertig

Die Grünbrücke über die A 31 ist fertiggestellt, nun können die Wildpopulationen sich wieder durchmischen – Gelder für die Überwachung der Tiere fehlen

Schermbeck - Es ist fast geschafft. Die Grünbrücke, die ihren Bogen über die A 31 spannt und damit nicht nur Fuchs und Igel die Möglichkeit gibt, sich gute Nacht zu sagen, sondern vor allem eine Durchmischung der Rotwildpopulation des östlichen und westlichen Waldgebietes entlang der Autobahn bedingen soll, ist so gut wie fertig. Drei Jahre lang hat es gedauert, jetzt kann das ambitionierte Projekt endlich für das Wild freigegeben werden.

Bereits 2009 wurde der Antrag für die Grünbrücke gestellt. Das Geld für den Bau stammt aus dem Konjunkturpaket II. Mit den Bauarbeiten vor Ort wurde 2010 begonnen. „Eigentlich sollte die Brücke bereits im Frühjahr fertiggestellt werden, allerdings verzögerte eine Schlechtwetterperiode im Winter 2010/11 die Bauarbeiten.“ Doch nun ist die 40 Meter lange und 50 Meter breite Grünbrücke fertig. Obwohl, wirklich grün ist sie noch nicht, denn die Bepflanzung erfolgt noch. „Wir werden hier einige Sträucher ansiedeln und Verstecke für Nager, Eidechsen und Kröten“, erklärt Gerhard Klesen vom Regionalverband Ruhr (RVR).
 

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Der RVR erhofft sich durch die neue Grünbrücke einen Austausch der Rotwildpopulation.
© Templermeister / pixelio.de

Große Bäume werden nicht angepflanzt, denn für die Tiere ist es vor allem wichtig, dass sie die andere Seite schon sehen können, wenn sie die Brücke überqueren“, erklärt der Fachmann. Der RVR erhofft sich, dass sich das hiesige Rotwild schon bald mit den niederländischen Populationen durchmischt. Betreten darf man die Brücke übrigens nicht. „Das Wild soll sich hier ungestört bewegen“, erklärt Gerhard Klesen. Daher sind Spaziergänger aufgefordert nur den Wanderweg K7 zu nutzen. Im Umkreis von 350 Meter um die Brücke herum ist das Betreten des Geländes verboten. „Nur der Förster darf sich hier aufhalten.“ Sehr bedauert es der RVR, dass für das sogenannte Biomonitoring momentan kein Budget mehr da ist.

Das Biomonitoring überwacht die Tiere und gibt Auskunft über ihr Verhalten. Durch Bewegungssensoren werden Videokameras ausgelöst, so kann überprüft werden, ob, wann und wie die Tiere die Grünbrücke nutzen. 40.000 Euro würde die Installation einer solchen Anlage kosten. Angesicht der 4,5 Millionen die das Projekt bisher gekostet hat ein verschwindend geringer Teil. „Wir sind derzeit auf der Suche nach Sponsoren, denn natürlich liegt es uns am Herzen, das Verhalten der Tiere zu dokumentieren. Natürlich auch um damit der Bevölkerung einen Nachweis darüber geben zu können, dass sich die Installation der Brücke gelohnt hat.“ Momentan ist eine solche Dokumentation nur über Fotos möglich, es sei denn, es findet sich in den kommenden Wochen noch ein Sponsor. GK

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