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Grünes Licht für grünen Strom

Der erste Spatenstich ist gesetzt – Die Bauarbeiten am Windpark Lühlerheim schreiten voran – Im Mai 2017 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein

Schermbeck - In Schermbeck sorgen voraussichtlich ab dem Frühjahr kommenden Jahres vier Windkraftanlagen für grünen Strom. Insgesamt können mit dem Windpark auf dem Acker der Lühlerheim Stiftung 8.500 Haushalte beliefert werden. Auch in Rüste sollen drei Windkraftanlagen erbaut werden. Die Planungsphase steht auch hier kurz vor dem Abschluss.
 

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Der erste Spatenstich ist gesetzt – Der Windpark Lühlerheim soll im zweiten Quartal 2017 in Betrieb genommen werden.
Foto : Privat

Nach einer Planungszeit von fünf Jahren, arbeiten die Baumaschinen jetzt schon fleißig in Lühlerheim. Wenn die Wetterbedingungen mitspielen, soll im Mai nächsten Jahres der erste Strom produziert werden. Im September fand der offizielle erste Spatenstich statt. Mit diesem beginnt symbolisch der Bau des SL Windpark Lühlerheim.

Die SL Windenergie GmbH errichtet den Windpark mit vier Anlagen des Typs Enercon E-115. Der SL Windpark Lühlerheim kann mit einem Jahresertrag von gut 30 Million kWh um die 8.500 Dreipersonenhaushalte mit grünem Strom versorgen und spart damit um die 22.000 Tonnen klimaschädliches CO2 ein. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 26 Millionen Euro.

Die vier Anlagen verfügen über eine Nabenhöhe von 149,08 Meter und eine Nennleistung von jeweils 3.000 kW. Momentan werden die Zuwegung und Kranstellflächen errichtet. Darauf folgt der Fundamentbau und Turmbau. Nach der Errichtung der Türme werden in fast 150 Meter Höhe die Gondeln der Anlagen montiert, das Herzstück einer jeden Anlage. In ihr wird durch einen Ringgenerator aus Wind Strom. Zum Schluss erfolgt das Ziehen der Rotorblätter. Hier ist viel Erfahrung der Montagecrew nötig, da die windempfindlichen Rotorblätter zentimetergenau an die Gondel herangeführt und montiert werden müssen. Die Inbetriebnahme ist für das zweite Quartal 2017 geplant.
„Die Entscheidung Windvorrangzonen zuzulassen ist uns nicht leicht gefallen und ist ein politischer Abwägungsprozess gewesen“, erklärt Bürgermeister Mike Rexforth. Mit dem Beschluss der Bundesregierung aus dem Atomstrom auszusteigen, habe man handeln müssen. Aber: „Ich weiß, dass es hier auch Menschen trifft. Deswegen bemühen wir uns die Beeinträchtigungen so gering als möglich zu halten.“ Die Alternative sei gewesen, dass die Windräder im Ort wie Pilze aus dem Boden sprießen.

„Die dringend nötige Energiewende findet lokal statt, bei den Menschen vor Ort“, sagt Klaus Schulze Langen­horst, Geschäftsführer der SL Windenergie. „Sie kann nur gelingen, wenn Bürger und Kommunen von der Energiegewinnung profitieren.“ Des Weiteren sorgt die SL NaturEnergie Stiftung durch die Förderung von gemeinnützigen Projekten dafür, dass Region und Bürger an der Wertschöpfung des vor Ort produzierten Stromes teilhaben, auch wenn sie sich nicht direkt beteiligen können. Mit Teilen der Vergütung des Energieertrags aus dem Windpark unterstützt die Stiftung Projekte im Gemeindegebiet Schermbeck.
 

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Bei der Generalversammlung der Energiegenossenschaft wurde das Projekt Windpark ausführlich vorgestellt.
Foto: Katharina Boll

Windenergie in Rüste soll kommen

Auch in Rüste soll die Windenergie kommen. Hier sind drei Windenergieanlagen geplant. Zwei Anlagen sollen eine Nabenhöhe von 119 Metern haben, die andere ist mit 139 Metern Nabenhöhe geplant. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt hier vorraussichtlich 13.523.600 Euro. Im dritten Quartal 2017 ist die Inbetriebnahme geplant. Auf die Genehmigung wird derzeit jedoch noch gewartet, weshalb die Bauarbeiten hier noch nicht beginnen konnten.

Finanzielle Beteiligung

Da die SL Windenergie die Energiewende als Gemeinschaftsprojekt begreift und dabei kommunale Wertschöpfung aus dem Anlagenbetrieb in den Mittelpunkt stellt, können sich Bürger vor Ort finanziell am Projekt beteiligen und von den Energieerträgen profitieren. Interessierte Bürger können sich mit einem Sparkassenbrief (insgesamt 1,5 Millionen Euro)  mit besonderer Verzinsung oder einem Anteil bei der Schermbecker Energiegenossenschaft eG (insgesamt 750.000 Euro) beteiligen.

Der Sparkassenbrief

„Wir unterstützen die Finanzierung von Projekten und Unternehmen, die mit sozialer und ökologischer Verantwortung Impulse für Nachhaltigkeit setzen. Das ist der Kern unseres öffentlichen Auftrags in der Region. Daher unterstützen wir auch das Projekt „Windpark Lühlerheim“ des Unternehmens SL Windenergie“, sagt Friedrich-Wilhelm Häfemeier, Vorstandsvorsitzender der Niederrheinischen Sparkasse RheinLippe. SL Windenergie und die Sparkasse möchten alle Bürger aus der Region, vorrangig Weselerwald, Schermbeck, Marienthal und Drevenack, an dem Projekt und dessen Erträge teilhaben lassen. Dies hat die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe zum Anlass genommen, in Abstimmung mit der Firma SL Windenergie einen neuen Sparkassenbrief mit einer besonderen Verzinsung aufzulegen, die weit über der derzeitigen Standardkondition liegt. Weitere Informationen erhalten Sie im Kunden-Center an der Mittelstraße.

Schermbecker Energiegenossenschaft


Bei der Schermbecker Energiegenossenschaft handelt es sich um ein in 2010 gegründetes Unternehmen in der Rechtsform der Genossenschaft. Der Zweck der Genossenschaft liegt in der Investition in Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien. Aktuell werden zwei Photovoltaikanlagen in Schermbeck unterhalten. In Zukunft sind Investitionen in Windkraftanlagen geplant, wie Vorsitzende Petra Menting auf der Generalversammlung Ende September erklärte. Beim Windpark Lühlerheim möchte sich die Energiegenossenschaft mit 750.000 Euro beteiligen, in Rüste mit 500.000 Euro. „Wenn die Genehmigung in Rüste gegeben ist, werden wir unsere Mitglieder anschreiben. Dann können Interessierte ihre Anteile erhöhen“, erklärt Petra Menting. Ein Anteil kostet 500 Euro. Derweilen haben bereits 121 Mitglieder und 95 Nicht-Mitglieder ihre Beteiligungsabsicht bekundet. Weitere Informationen erhalten Interessierte auf der Webseite www.vb-schermbeck.de/Energiegenossenschaft. kb/ge

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