Wildfrüchte und Kräuter sind mehr als nur ein Hobby

Werner Gahlen, als Imker bekannt, ist nun auch staatlich geprüfter Kräuterpädagoge

Seine Ausbildung zum Schreiner brachte den Kirchhellener Werner Gahlen vor 14 Jahren zum RVR an den Heidhof. „Meine Aufgaben umfassten zunächst alles, was mit Holz zu tun hatte - sprich den Innenausbau und die Außeneinrichtungen“, blickt der vielen Menschen in der Region als Imker bekannte Werner Gahlen zurück. Nach kurzer Zeit gehörten noch Aufgaben im Museum und am Infocenter in sein Betätigungsfeld. „Im Grunde war ich dann für alles zuständig, was mit Wald zu tun hat. Und die Bienen gehören auch dazu.“Ein von einem aus Ratingen kommenden Imker gespendetes Bienenvolk bildete den Startschuss für die Tätigkeit als Imker. Seit 1995 hat Werner Gahlen aus der Pflege eines Bienenvolkes einen Imkerbetrieb mit aktuell 20 Völkern an unterschied-lichen Orten ausnahmslos in Kirchhellen gemacht. „Das erleichtert die Bestäubungsarbeit“, erklärt Werner Gahlen, der weiter ausführt: „Die unterschiedlichen Ansiedlungen tragen dazu bei, dass es entsprechende Unterschiede in den Ho-nig-sorten gibt. Am Heidhoff entsteht zum Beispiel der klassische Waldhonig, im Frühjahr in Feldhausen der Blütenhonig und an der Pfarrkirche St. Johannes der eher seltenere Cotoneaster-Honig.“ Verkauft werden die Produkte über Märkte und regionale Hofläden oder aber auch nach telefonischer Vorbestellung vom Imker selbst.Wer wie Werner Gahlen aber so intensiv mit der Natur verbunden ist, der entdeckt noch weitere interessante Felder. So kann sich der Kirchhellener nach erfolgreichem Abschluss nun auch staatlich geprüfter Kräuterpädagoge nennen. Im Gespräch mit LebensArt hat der Naturfreund den Weg dahin und seine Ziele in dem neuen Aufgabenfeld beschrieben. „Wenn Bienen die Blüten anfliegen, kann man sich fragen, was macht man eigentlich mit den Früchten, die dort am Strauch hängen? Hier war für mich der Einstieg in die Weiterbildung. Vor acht Jahren habe ich angefangen, in das Thema Kräuter und Wildfrüchte hineinzuschnuppern. Im vergangenen Jahr stand dann nach der daraus eingeschlagenen Ausbildung die Prüfung vor der Natur- & Umweltschutzakademie NRW.“ Für den Familienvater ergibt sich daraus nicht nur eine interessante Erweiterung der eigenen Produktpalette mit so erlesenen Dingen wie Aperetif-Essig aus Wildfrucht, Ebereschen-Konfitüre oder Kirchhellener Heidetropfen. Vielmehr sieht Werner Gahlen seine Aufgabe auch darin, interessierten Naturfreunden die Angst vor Kräutern zu nehmen. „Es ist lange nicht alles giftig, was mit diesem Thema zu tun hat“, unterstreicht der staatlich geprüfte Kräuterpädagoge, der Wanderungen durch die heimische Natur anbietet, bei denen Kräuter bestimmt, erklärt und zur weiteren Verarbeitung auch gesammelt werden. „Während der Wanderungen erkläre ich auch, was und wo man sammeln darf“, sagt Werner Gahlen, der im Anschluss mit den Wandergruppen in der Küche die Weiterverarbeitung angeht.Im April zum Beispiel nutzen die kfd-Frauen von St. Johannes das Angebot. Interessierte melden sich telefonisch unter (02045) 7363.

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