Aktion B: Frauen seid achtsam!

Eine Ausstellung in der Volksbank mit einem Appell an Frauen, regelmäßig zur Brustkrebs-Vorsorge zu gehen

Schermbeck - Mit einer ungewöhnlichen Aktion unterstützt die Schermbecker Volksbank die kreisweite Kampagne „Aktion Brustgesundheit – Nichts sollte Ihnen näher am Herzen liegen“, die von den Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Wesel in Kooperation mit der Leiterin des Brustkrebszentrums im Marienhospital Wesel, Dr. Daniela Rezek, initiiert wurde.
 

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Eine Ausstellung, die aufrütteln soll: Aktion B - Nichts sollte Ihnen näher am Herzen liegen.

Sie baten prominente Frauen, einen BH zu spenden, der dann von Künstlerinnen zu einem Ausstellungsstück verarbeitet wurde. Diese Ausstellung mit 18 BHs, die von neun Künstlerinnen ins richtige Licht gerückt worden sind, ist nun in der Volksbank zu sehen. Die Aktion B soll Aufmerksamkeit wecken und Bewusstsein schaffen. Durch die künstlerische Bearbeitung werden die BHs zu Objekten, die neugierig machen. Dr. Daniela Rezek: „Als ich das Brustzentrum in Wesel übernommen habe, fiel mir recht schnell auf, dass viele Frauen mit sehr fortgeschrittenen Befunden zu uns kamen.

Nicht nur alte, sondern auch viele junge Frauen. Ich habe unsere Daten mit anderen verglichen und mein Eindruck wurde bestätigt. Während im Durchschnitt vier bis fünf Prozent der Patienten einen Brustkrebs in inoperablem Stadium aufwiesen, waren es in Wesel sogar acht Prozent.“ Das hat die engagierte Ärztin aufhorchen lassen und gemeinsam mit den Gleichstellungsbeautragten wurde überlegt, welche Wege sie einschlagen können, um Frauen zu motivieren, zu den Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Denn „bei frühzeitiger Diagnose können bis zu 98 Prozent der Frauen mit Brustkrebs geheilt werden.“ Nach einer umfangreichen, aber wenig nützlichen Plakat- und Flyeraktion haben sich die Frauen entschlossen, eine provokativere Aktion ins Leben zu rufen. Zahlreiche prominente und bekannte Frauen des Niederrheins wurden angeschrieben, einen ihrer BHs zur Verfügung zu stellen, um daraus Kunstwerke zu schaffen.

Volksbank-Vorstand Rainer Schwarz eröffnete die Ausstellung mit den Worten: „Es gibt einfachere Themen für eine Genossenschaftsbank als diese Ausstellung von neun Künstlerinnen und 18 BHs. Doch Krebs ist eine Realität, die Angst macht und unbequeme Fragen stellt. Wir versuchen einen Weg zu finden zwischen Seriosität und Tabubruch.“ Und er sei gespannt, was seinen Geschlechtsgenossen einfalle, um demnächst auf das Thema Prostata-Vorsorge aufmerksam zu machen: „Eine Ausstellung mit Boxer-Shorts vielleicht?“ GJ

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