Schermbeck - Im August und September begann für viele junge Schermbecker ihre Ausbildung. Dabei kann der Wechsel von der Schulbank ins Berufsleben schon einmal eine Herausforderungen für die jungen Menschen sein. Viel Neues muss gelernt werden beim Eintritt in die Arbeitswelt. LebensArt sprach mit zwei Auszubildenden, die bereits ihr erstes Ausbildungsjahr hinter sich haben. Wie haben sie den Berufseinstieg erlebt und gemeistert und was für Tipps können sie denen geben, die gerade erst beginnen und alles noch vor sich haben?
Hendrik Bienbeck und Pascal Schulhof sind mittlerweile bereits in ihrem zweiten Ausbildungsjahr bei der Volksbank Schermbeck. Doch sie erinnern sich noch sehr genau an ihre ersten Tage und können sich gut in ihre jungen Kollegen hineinversetzen, die gerade erst ihre Ausbildung begonnen haben. „Der Beginn der Ausbildung war auch bei uns sehr aufregend und abwechslungsreich, aber wir wurden großartig aufgenommen und es war immer ein Ansprechpartner da, so dass man nie allein gelassen wurde“, erzählt Hendrik Bienbeck. Er begann seine Ausbildung zum Bankkaufmann direkt nach dem Abitur. Ebenso wie sein Kollege Pascal Schulhof, der zeitgleich mit ihm seine Ausbildung begann. „Das erste Jahr ging sehr schnell vorbei. In den ersten zwei bis drei Monaten haben wir alle Abteilungen durchlaufen und viel Neues gelernt wie zum Beispiel den Umgang mit den EDV-Programmen der Volksbank Schermbeck“, erzählt der Azubi.

Foto: Jana Golus
„Der erste Tag ist der schrecklichste“, weiß Ausbildungsleiterin Simone Gawlista. Denn an diesem Tag werden die Regularien geklärt. An diesem Tag prasselt einiges auf die Azubis ein, denn sie müssen sich im Bankwesen an jede Menge Vorschriften halten. Sie müssen diskret sein und das Bankgeheimnis wahren, dürfen sich nicht an illegalen Aktivitäten wie der Geldwäsche beteiligen und müssen auch auf ihre Kleidung und Umgangsformen achten. Tabu sind zum Beispiel Jeans, hohe Hacken und sichtbare Unterwäsche bei Frauen und für Männer sind Anzug und Krawatte die Kleidungsstücke der Wahl. Und auch das Duzen ist ein „Don‘t“ für Azubis. „Wir duzen uns hier zwar alle, aber nicht am ersten Tag“, erklärt die Ausbildungsleiterin. Deshalb heißt es für die Berufseinsteiger erst einmal abwarten, bis ihnen das Du von den Vorgesetzten und Kollegen angeboten wird. Und Kunden zu duzen, ist ein absolutes „No-Go“.

Foto: Jana Golus
Die ersten drei Tage in der Ausbildung bei der Volksbank sind Einführungstage. Die Grundlagen werden an diesen Tage vermittelt, bevor es ab dem vierten Ausbildungstag in die einzelnen Abteilungen geht. „Während ihrer Ausbildung durchlaufen die Azubis eine Rundtour durch die ganze Bank und lernen jede Abteilung dabei kennen“, erklärt Simone Gawlista. Nach ihrer Ausbildung können die Azubis so im Servicebereich, im Beratungsbereich, in der qualifizierten Sachbearbeitung und in den weiteren Bereichen eingesetzt werden. Dabei haben die Azubis gute Chancen auf eine spätere Übernahme. „Die Auszubildenden, die bei und bleiben wollen, können meistens auch bleiben. Wir wollen nicht über Bedarf ausbilden“, sagt die Ausbildungsleiterin. Zwei bis drei Azubis werden pro Jahr genommen. Bewerbungen sind erst wieder für das Ausbildungsjahr 2017 möglich. Auch Tipps können die beiden anderen Azubis mit auf den Weg geben. „Auf jeden Fall immer nachfragen, wenn etwas unklar ist. Bei uns ist immer ein Ansprechpartner vor Ort, den wir fragen können“, sagt Pascal Schulhof. Und dumme Fragen gibt es dabei nicht. „Offen sein, engagiert und mit Freude an die Arbeit gehen“, rät Hendrik Bienbeck allen Berufsstartern. „Mit Freundlichkeit kann man auch bei den Kunden wettmachen, was an Kompetenz noch fehlt.“ Auch die Ausbildungsleiterin glaubt: „Fachliche Fehler kann man immer ausmerzen. Wichtig ist die Sozialkompetenz, denn dabei kann man die größten Fehler machen.“ Diskussionen mit den Kunden zu beginnen ist zum Beispiel ein absolutes Tabu.
Die Azubis, die gerade erst bei der Volksbank ihre Ausbildung begonnen haben, haben sich übrigens bislang alle gut geschlagen. „Alle drei sind fleißig, freundlich und zurückhaltend“, sagt die Ausbildungsleiterin. Schüler, die Interesse an einer Ausbildung bei der Volksbank Schermbeck haben, können hier zuvor schon ein Praktikum absolvieren, um zu schauen, ob es tatsächlich das Richtige für sie ist. go
Weitere Informationen www.vb-schermbeck.de.