Gladbeck - Das Jobcenter der Stadt Gladbeck ist ein wichtiger Partner im Prozess des beruflichen Wiedereinstiegs. Die Bezieher von Arbeitslosengeld II (Alg II) in Gladbeck werden hier auf ihrem Weg zurück in den Beruf begleitet. Doch schwierige Sachverhalte und umfangreiche Bescheide führen häufig zu Missverständnissen zwischen Antragsteller und Mitarbeiter. Dagegen möchte das Beschwerdemanagement des Jobcenters vorgehen. Auswertungen der Klagen aus dem Jahr 2015 sollen dabei helfen, die Kundenzufriedenheit zu verbessern.
Rund 45.000 Bescheide wurden im vergangenen Jahr allein in Gladbeck erteilt. In den meisten Fällen wurden diese ohne Beschwerden der Kunden angenommen. Doch nicht immer fallen diese im Sinne der Antragssteller aus. Dagegen können die Bürger angehen. Einige von ihnen zogen sogar vor Gericht.
„Viele dieser Konflikte hätten im Vorhinein geklärt werden können“, erklärt Karin Byrszel, Leiterin des Jobcenters in Gladbeck, im Pressegespräch Mitte Mai. „Oft haben nur einzelne Unterlagen gefehlt, mit denen der Bescheid anders ausgefallen wäre. Deshalb arbeiten wir nun daran den Kundenkontakt zu verbessern.“
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 598 Widersprüche erhoben, 160 endeten im Klageverfahren. Das ist gemessen an der großen Anzahl an Bescheiden eine äußerst geringe Zahl. Dennoch ist das Ziel des Jobcenters, entstehende Probleme im Dialog direkt zu klären, Lösungen zu finden und in beiderseitigem Interesse aufwändige Verfahren zu vermeiden. „Die Kolleginnen und Kollegen im Jobcenter leisten gute Arbeit“, berichtet Sozialdezernent Rainer Weichelt. „Das unterstützen die Zahlen zu Widerspruchs- und Klageverfahren.“
Das Jobcenter rät dazu, als Betroffener zunächst immer das persönliche Gespräch mit der verantwortlichen Sachbearbeitung zu suchen. Im direkten Gespräch lassen sich die meisten Fragen und Probleme häufig schnell ausräumen. Sollte dies allerdings nicht gelingen, so besteht immer noch die Möglichkeit, auch den Rechtsweg zu bestreiten. Die Zahlen machen aber auch deutlich: Nur gut 45 Prozent der Widersprüche waren im vergangenen Jahr erfolgreich. Oftmals weil erst im Verfahren die Sachlage komplett dargestellt wurde. Durch ein Gespräch im Vorfeld hätte dies vermieden werden können.
Aktuell werden rund 10.750 Leistungsempfänger von dem Jobcenter begleitet. Neben Geldleistungen für den Lebensunterhalt und Unterkunft werden die Gladbecker ebenfalls auf dem Weg in den Arbeitsmarkt unterstützt. „1095 Gladbecker konnten im vergangenen Jahr vermittelt werden“, erzählt Karin Byrszel. kb
