Foto: Gundis Jansen-Garz

Das Brezelarchiv wird digital

Nach zweijähriger Arbeit ist die Archivierung aller Dateien und Fundstücke der Brezelgesellschaft abgeschlossen

Kirchhellen - Genau 100 Jahre nach dem ersten Brezelfest hat die Brezelgesellschaft 1983 erstmals im Brezelarchiv geforscht und eine Festschrift herausgegeben. Mittlerweile ist die Gesellschaft 133 Jahre alt und konnte nun den Abschluss der Digitalisierung des Archivs verkünden.

Die Volksbank Kirchhellen hat wesentlich zum Gelingen dieser Mission beigetragen, da einige Medien kostenpflichtig aufgearbeitet werden mussten. Der Vorstand der Brezelgesellschaft und des Fördervereins Brezelbruder e.V. bedankten sich bei Vorstand Martin Wissing. Die Chronik wurde 2008 zum „125jährigen“ fortgeschrieben. Bei den Arbeiten für diese Festschrift wurde bereits ein geringer Teil des Brezelarchivs digitalisiert. Das gab den Anstoß für den früheren Brezelchronisten Reinhold Rottmann, das komplette Brezelarchiv zu digitalisieren und somit leichter zugänglich zu machen. Hubert Schulte, Vorsitzender des Fördervereins: „Die Geschichte des Brezelfestes in Kirchhellen muss für nachfolgende Generationen nachvollziehbar sein. Dokumente als ‚Zeitzeugen‘ müssen erhalten werden. Nur die digitale Aufbereitung des Archivs stellt das sicher.“ Einige Jahrzehnte alte Dokumente haben bereits einen Zustand erreicht, der befürchten lässt, dass sie auf absehbare Zeit unbrauchbar werden.

Reinhold Rottmann, bis 2014 Brezelchronist der Brezelgesellschaft und gleichzeitig im Brezelbruder e.V. tätig, hat die über einige Jahre erfolgten Digita­lisierungsarbeiten inzwischen abgeschlossen. „Es war ein Riesenprojekt, das mich insbesondere über viele Wintermonate beschäftigt hat.“ Zeitungen, Festplakate, Dokumente der Gesellschaft wurden im Wesentlichen durch einen professionellen Scanservice erfasst. Ebenso die Masse der Fotos. „Es gab aber so viele Unterlagen, wie Zeitungsausschnitte oder Foto­alben mit sehr interessanten Text­untertiteln, die nur mit dem eigenen Scanner erfasst werden konnten.“ Mit eigenem Videorecorder und Tonbandgerät wurden auch die zahlreichen Videokassetten und einige Tonbänder digitalisiert. „Neben dem WDR-Bericht über unser Brezelfest 1960 haben wir somit alle Brezelfilme ab 1980 in digitalisierter Form. Wahre ‚Schätze‘ sind für mich aber die Tonbandaufnahmen aus den Jahren 1970 vom ‚Brezelrat‘ (dem ehemaligen Gemeinderat der damals noch selbständigen Gemeinde Kirchhellen) und 1977 von der ‚Mesterstunne inne Klumpenkammer mit plattdeutschen Dönkes‘. Bei der ‚partnerschaftlichen Konkurrenz‘ zwischen Schützengesellschaft und Brezelgesellschaft ist es nicht verwunderlich, dass die im Bestand des Brezelarchivs vorhandenen ‚Schützendokumente‘ erst herausgerückt werden sollen, wenn im Gegenzug auch geliefert wird.“ Reinhold Rottmann: „Aus Gesprächen mit den Schützen ist mir bekannt, dass sie einige Dinge in ihrem Bestand haben, die für das Brezelarchiv sehr interessant wären. Da müssen wohl noch einige Gespräche bei den in 2017 anstehenden Feierlichkeiten geführt werden.“ Volksbankdirektor Martin Wissing zeigt sich sehr zufrieden, dass mit dem jetzt abgeschlossenen Förderprojekt die Dokumente zur Geschichte der Brezelgesellschaft und auch Kirchhellens digitalisiert für spätere Generationen erhalten bleiben. gj

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