Kirchhellen - Die Entscheidung ist nun endgültig getroffen worden: Einstimmig hat der Jugendhilfeausschuss dem Raum- und Nutzungskonzept für eine neue Kinder- und Jugendeinrichtung auf dem Gelände des ehemaligen Spargelhofes Beckmann zugestimmt. „Ein Erfolg“, wie es Karl Trimborn zusammenfasst, „doch nun geht das Konzept weiter an den Haupt-, Finanz- und Beschwerdeausschuss, um einen konkreten Planungsauftrag zu bekommen und umsetzen zu können.“ Was der Fachbereichsleiter Jugend und Schule der Stadt Bottrop meint: „Wenn die Planungen bis zum Sommer abgeschlossen sein könnten, wäre das sehr schön. Wann es dann zur Fertigstellung kommt, kann derzeit noch nicht vorhergesagt werden.“
Dass eine neue Kinder- und Jugendeinrichtung für Kirchhellen her muss, ist schon länger klar. Bisher ist einzig die Villa Körner als Freizeittreff bestehen geblieben, doch die Räumlichkeiten geben nicht ausreichend Potenzial her, zudem ist das gesamte Haus inzwischen marode. „Mit Fertigstellung des neuen Jugendhauses ist für die Villa Körner wohl Schluss“, so Trimborn.
Für den Um- und Neubau des ehemaligen Spargelhofes sind rund 1,5 Millionen Euro Bedarf kalkuliert worden. Genaue Kosten können jedoch erst nach Vorliegen einer Vorentwurfsplanung seitens der planenden Architekten genannt werden. Der Jugendhilfeausschuss hat vorgeschlagen, den Altbau abzureißen und einen Neubau weiter zur Hackfurthstraße hin zu errichten. So entsteht hinten ein größeres Außengelände. Hier bleibt jedoch zu prüfen, ob dieses Vorgehen planungsrechtlich überhaupt umgesetzt werden darf. Doch wie auch immer diese Entscheidung ausfällt: Es dürfen sich im neuen bzw. sanierten Gebäude insbesondere Sechs- bis 17-Jährige über zahlreiche Freizeitangebote freuen. Auch junge Erwachsene ab 18 Jahren sollen ihren Vorlieben entsprechend Angebote bekommen. Eine größere Kinder- und Jugendeinrichtung ist auch aufgrund der zunehmenden Bebauung von Wohngebieten notwendig: In Kirchhellen-Mitte leben aktuell 1.573 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Sie alle dürften von der neuen Anlaufstelle profitieren.

Foto: Katrin Kopatz
Umfangreiches Raumangebot für alle Altersklassen
Um allen Altersgruppen gerecht werden zu können, sind entsprechend vielfältig nutzbare Räume notwendig, die auf einer Ebene untergebracht werden sollen. Grundlage für die Wahl der angedachten Räumlichkeiten ist eine Befragung zum Bedarf von Kirchhellener Jugendlichen, aus der sich folgende Schwerpunkte ergeben haben:
- Ein Mehrzweckraum von knapp 100 Quadratmetern soll her, um Konzerte, Partys, Theater oder sportliche Aktivitäten wie Tanzkurse, Fitness oder Zumba möglich zu machen – natürlich mit entsprechender Ausstattung wie Bühne, Licht- und Tontechnik usw. sowie Lagermöglichkeiten, Anschluss zur Küche und Terrasse
- Eine Küche mit rund 20 Quadratmetern Größe, die von allen Zielgruppen genutzt werden kann.
- Ein Kurskreativraum von 35 Quadratmetern zum Spielen, Experimentieren, Basteln usw. Dieser Raum ist aber auch für anderweitige Veranstaltungen wie Vorträge, Kurse oder Seminare nutzbar.
- Ein zwölf Quadratmeter großes Büro wird es ebenfalls geben, ebenso wie eine 60 Quadratmeter große Lager-, Flur- und Technikfläche.
- Geplant ist außerdem eine großzügige Außenfläche mit Terrasse, Grillplatz, Feuerstelle u.ä. Zudem soll es Rückzugsmöglichkeiten für einzelne Interessengruppen geben und auch eine Graffiti-Übungswand, da es an solchen Möglichkeiten bisher komplett in Kirchhellen fehle.
Wie hoch die Kosten schlussendlich ausfallen, ist – wie gesagt – derzeit noch ungewiss. Fakt ist jedoch, dass sich die Eigentümer oder deren rechtliche Nachfolger des angrenzenden Neubaugebietes beteiligen müssen – und das mit rund 1.730 Euro pro Wohneinheit. Dieser Betrag schließt neben den Kosten für das Jugend- und Kinderhaus auch eine zusätzlich geplante Zweifach-Sporthalle mit ein. Es bleibt nun aber abzuwarten, wie der genaue Architektenentwurf aussieht. ko