Schermbeck - „Auch wenn Sie nur einen Balkon haben, können Sie das Tier darauf stellen“, schlug Gerd Becks dem Publikum bei der Versteigerung der Schafe vor. Natürlich meinte er das nicht so ganz ernst, denn ein bischen mehr braucht es schon, um ein Schaf zu halten. Mit gewohnt markigen Sprüchen motivierte Becks die Besucher an der Versteigerung teilzunehmen.
Zunächst wurde ein Kamerunschaf in einer amerikanischen Versteigerung an den Mann gebracht. Heißt: Jeder, der ein Gebot abgab, zahlte mindestens einen Euro an die Mitglieder des Junggesellenvereins Gahlen Dorf, die sich passend zum Thema als Schaf verkleidet hatten.
Gerd Becks, der seit 1970 die Versteigerung der Schafe durchführt, sah von der Bühne ganz genau, wer sich unters Volk gemischt hatte und vielleicht noch den einen oder anderen Euro übrig hatte. Das erste Schaf des Nachmittags ersteigerte dann Andreas Büser aus Gahlen für 214 Euro. Das zweite, ein Milchschaf, gehört nun Stefan Jakob aus Gladbeck, der es für 230 Euro ersteigerte, aber ziemlich ratlos war, weil er eher die Kasse füllen als das Schaf erwerben wollte. So bleibt es nun erst einmal bei dem Züchter.
Abwechslungsreiches Programm
Der Sonntagmorgen begann für die Gäste mit einem musikalisch gestalteten Feldgottesdienst, der vom Gospel Chor „Swinging Church“ mitgestaltet wurde - und seit 18 Jahren das erste Mal wieder draußen stattfinden konnte. Darauffolgend startete der Frühschoppen. Es spielte die DixieBand „Happy Jazz Society“ und die „Gahlener Jagdhornbläser“ gaben ein Stelldichein. Eine Hüpfburg, ein Hubsteiger und vieles mehr waren vor Ort, um den Besuchern einen abwechslungsreichen Tag zu bescheren. Ein Falkner und die „Rollende Waldschule“ rundeten das Programm ab. Kaffee und Kuchen sowie Leckeres vom Grill gab es natürlich wieder von den Gahlener Vereinen. Im Ausschank war auch wieder das mittlerweile sehr beliebte „Lippebräu“ der Braugruppe des Heimatvereins.
Schafsmarkt auf Spender angewiesen
„Wir sind mit dem Wetter sehr glücklich“, sagt Michael Festring vom Vorstand des Heimatvereins recht zufrieden und freut sich, dass so viele Besucher gekommen sind. Im Jahr 2014 wurde beschlossen, nur alle drei Jahre ein großes Fest zu veranstalten, da die Kosten für Bühne, Bands und Karussells zu hoch sind. Der Eintritt war zwar frei, aber wer die Veranstaltung auch zukünftig unterstützen wollte, konnte sich ein Festivalbändchen besorgen, das die Aufschrift „Pro Schafsmarkt Gahlen 2017“ trägt. „Diese Veranstaltung ist in diesem Rahmen nur möglich, weil die Sparkasse und die Volksbank aus Schermbeck hinter dieser Veranstaltung stehen und sie finanziell entsprechend unterstützen“, betonte Jürgen Höchst, 1. Vorsitzender des Heimatvereins. Diese Unterstützung wird es in den nächsten Jahren so nicht mehr geben. Ein Wermutstropfen fiel jedoch auf das Fest, da die Kirmesbetreiber am Freitag feststellten, dass sie vergessen hatten, ihre Teilnahme am Schafsmarkt abzusagen. „Da konnten wir keinen Ersatz mehr beschaffen, das haben wir sehr bedauert“, so Markus Walbrodt, zweiter Vorsitzender des Heimatvereins. js