Kirchhellen - Gerade in chaotischen Zeiten wie diesen kann man gut einen Schutzengel gebrauchen. Das dachten sich auch die Kirchhellener Landfrauen beim Motto des diesjährigen Erntedank-Teppichs. „Gott schütze uns und unsere Gaben“ lautete der Schriftzug unter dem großen Bild. Darauf zu sehen war ein Engel, der schützend über zwei Kindern wacht. Mehr als 50 verschiedene Früchte, Getreidearten, Nüsse und Blumen haben die Landfrauen für das Bild verwendet. Die ersten beiden Oktober-Wochen war das Kunstwerk in der St. Johannes Kirche zu bestaunen.
Foto: Julian Schäpertöns
Schnell waren die zwölf Landfrauen Ende September, als sie sich trafen, um den neuen Erntedank-Teppich zu legen. In nur sieben Stunden war das Bild fertig. „Im vergangenen Jahr haben wir deutlich länger gebraucht“, erzählt Bärbel Nothelle, Vorsitzende der Kirchhellener Landfrauen. Vor 13 Jahren fingen die Landfrauen damit an, die Erntedank-Teppiche zu legen – um an die Arbeit der Landwirte zu erinnern und als Danksagung an Gott für eine gute Ernte. Aus Äpfeln, Möhren, Mais, Körnern oder Getreide bestand das große Bild. Alles von Bauern aus der Region oder dem eigenen Garten. Weggeschmissen wurden die Lebensmittel nicht, als die Landfrauen ihr Kunstwerk Mitte Oktober wieder entfernten. Die noch essbaren Ernteerträge gingen an die Bottroper Tafel, das Getreide bekamen die Jäger.
Auch in diesem Jahr wurden Spenden gesammelt. 1.600 Euro kamen zusammen. Das Geld bleibt in Kirchhellen und geht an das Sozialwerk. Dort wird es ab Januar eine neue Gruppe für Behinderte und Jugendliche geben. Das Geld wird für die Anschaffung von Materialien gebraucht. Natürlich gab es auch wieder den traditionellen Erntedank-Gottesdienst, der in diesem Jahr auf dem Hof Königshausen stattfand. Organisiert wurde diese Messe von den Landfrauen, der Landjugend und dem Landwirtschaftlichen Ortsverein. Dort fand auch wieder die Minibrotaktion statt. Die Bäckerei Kläsener hatte wieder Erntedankbrote gebacken, die nach der Messe verkauft wurden. js
