Foto: Gundis Jansen-Garz

Viel Platz zum Spielen in Gladbeck

Gladbeck ist in Sachen Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche gut aufgestellt – Themenspielplätze kommen gut an

Gladbeck - „Derzeit gibt es in Gladbeck 54 ausgestattete städtische Spielplätze, 21 Schulhöfe mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten, 15 Bolzplätze, 8 Spielstationen, die meist mit einzelnen Spielgeräten ausgestattet sind, einen Parcours und 2 Skate-Bahnen für Kinder und Jugendliche in Gladbeck. Diese Spielräume sind mit rund 800 Spielgeräten ausgestattet, vom einfachen Wippgerät bis zur großen Spielkombination“, wie David Hennig vom Referat Wirtschaftsförderung und Kommunikation der Stadt Gladbeck erklärt.

Der Ausbau der Spielplätze ist in Gladbeck seit 2001 durch den Spielraumleitplan geregelt. In der ersten Phase von 2001 bis 2014 standen die quantitativen Aspekte, wie zum Beispiel Versorgungsgrad mit Spielfläche und Erreichbarkeit von Spielplätzen, im Vordergrund. In dem neuen Spielraumleitplan stehen die qualitativen Aspekte Zugänglichkeit, Vielfalt, Sicherheit und Aufenthalt im Fokus. Ein Schwerpunkt ist dabei, den Kindern den Umgang mit Natur wieder näher zu bringen:  Als Prototyp befindet sich derzeit der Quartiersspielplatz Kösliner Straße in der Umsetzung, der unter dem Thema „essbarer Spielplatz“ entwickelt wurde und bis Ende des Jahres 2018 gebaut werden soll. Grundsätzlich wird bei einer Spielplatzerneuerung oder bei einem Neubau von Spielplätzen eine Beteiligung der Kinder und Jugendlichen wie auch der Anwohner durchgeführt.

Der Wasserspielplatz im Rathauspark ist genauso einzigartig und ist thematisch in den Park integriert. Ein Highlight unter den Spielplätzen ist der Spielplatz Wittringen gemeinsam mit dem Streichelzoo, dem Vogelwarmhaus, der Vogelfreifläche am Schloss, den Teichen, der beleuchteten Marathonbahn, dem Wittringerwald mit Naturerfahrungspfad und barrierefreiem Ausbau. „Er ist regional bei Jung und Alt bekannt“, freut sich David Hennig. Zurzeit werden der Wall und die Grünanlagen erneuert, so dass eine Baustelle vorherrscht. „Nicht so gut in den Ferien“, wie Janine und ihre Mutter Elke finden. Aber die Gärtner haben versichert, dass die Spielanlage noch vor Ferienende fertiggestellt wird.

Auch der Spielplatz im Nordpark bietet ein Angebot für Spiel, Sport und Erholung für alle Altersgruppen: Hier ist es ähnlich wie in Wittringen. Rund um den Teich gibt es eine einen Kilometer lange Rundlaufbahn, die Fitnessinsel und die Beachanlage ergänzen das Angebot. Das Thema für den Spielplatz im Nordpark ist die Burg: Burgen schützen etwas und halten etwas fern. Hier hält die Kombination aus niedrigem kindgerechten Staketenzaun und kleinem Graben, extra entwickelte Schwingtüren und Riffelrosten als Eingänge und die kleinteilige, für Gänse unübersichtliche Gestaltung, die niedergelassenen Gänse mit ihrem Nachwuchs fern. Dies funktioniert: Der Spielplatz ist nicht vom Kot der Gänse verunreinigt. Die Spielgeräte sind entsprechend gestaltet: Wehrturm, Kletterwall und hoher Ausguck mit Röhrenrutsche als Alleinstellungsmerkmal.
 

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Etwas klein, aber gerne genutzt, ist auch der Spielplatz an der Gildenstraße.
Foto: Gundis Jansen-Garz

Das findet auch Annika Stratmann, die mit ihrer einjährigen Tochter Ida die ersten Spielplatzerfahrungen in Gladbeck sammelt: „Bislang haben wir die Spielplätze nur zum Rutschen und Schaukeln genutzt. Das wird sich sicher ändern, wenn Ida älter ist. Allerdings werde wir dann in Alt-Rentfort wohnen und da ist die Spielfläche noch ausbaufähig.“

Der Stadteilspielplatz Hunsrückstraße hat das Schwerpunktthema „Rutschen“ und folgt einer ornamentalen Gestaltung. Ein großer Teil der Bevölkerung Braucks hat einen Migrationshintergrund. Deshalb sind handgefertigte Mosaike in vielen Farben zu einem fliegenden Teppich und einer Mosaikbank  zusammengefügt worden. Es gibt vier verschiedene Möglichkeiten für alle Altersgruppen zu rutschen. Ein weiterer besonderer Aspekt des Ortsteilspielplatzes Hunsrückstraße ist, dass hier als erstes im Stadtgebiet spezielle Geräte für Kinder mit Einschränkung  in den Spielplatz integriert worden sind. Rollstuhlkarussell, Rollstuhlwippe, unterfahrbare Matsch- und Siebtische ergänzen das insgesamt breite Angebot an Spielmöglichkeiten.
Des Thema „Naturerfahrung bzw. Naturnähe“, das die Stadt Gladbeck mit dem Bau des Spielplatzes Kösliner Straße beginnen will, wird im nächsten Jahr bei der Umgestaltung des Stadtteilspielplatzes Kotten Nie weiter vertieft. Dieser wird unter dem Thema „Kotten“ mit bespielbaren Hühnern, Pferden und  einem Traktor daher kommen. Eine große Obstwiese ist ebenso geplant, wie auch die Möglichkeit des urbanen Gärtnerns. In direkter Nähe des Wasserspiels soll zudem ein interaktiver Bildschirm installiert werden, der den Kindern, und nicht zu vergessen den Eltern, das Thema Insekten auf zeitgemäße Weise näherbringen soll. Auf lange Sicht wird hier eine umweltpädagogische Station entwickelt werden.
Alle genannten Spielorte sind durch Städtebauförderung finanziert worden, nur die Entwicklung von Wittringen ist mit ÖPEL-Mitteln (Ökologieprogramm im Emscher-Lippe-Raum) erfolgt. gj

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