Foto: Julia Liekweg

Die Tanzproben für das Trachtenschützenfest 2019 sind in vollem Gange

In die Holzschuhe geschlüpft und losgetanzt – die Proben der Tanzgruppen in Üfte-Overbeck für das Schützenfest laufen schon

Wenn es auf dem Hof Möllmann hölzern klappert und schallt kann es nur eines heißen: die Trachtenschützen Üfte-Overbeck schwingen das Tanzbein und proben für das große Ereignis im September. Bei der Generalprobe am 1. September 2019 muss alles sitzen. Beim Fest eine Woche später sollen die Tänze perfekt sein. Aber bei den Fortschritten, die die Tänzer schon Ende Juli zeigten, macht sich der Vorstand überhaupt keine Sorgen.

Drei Gruppen werden am Trachtenschützenfest ihr Können zeigen. Neben einer Kindertanzgruppe und einer Tanzgruppe von Erwachsenen ist auch eine Jugendtanzgruppe darunter, die bereit seit Mai das Tanzbein schwingt. 38 Pärchen haben sich in diesem Jahr zusammengefunden. „Jedes Jahr bildet sich die Tanzgruppe der Jugend neu“, weiß Gildenchronist Ulrich Körschgen. Eine tolle Rückmeldung auch für die Trachtenschützengilde. „Wir sehen alle fünf Jahre wieder, wie gerne Jugendliche bei uns mitmachen möchten.“ Die Erwachsenentanzgruppe bleibt jedes Mal gleich. „Bei der Jugend werden immer wieder auch neue Freundschaften durch das Tanzen geknüpft“, witzelt Körschgen. So ein Tanz schweißt halt zusammen.

Foto: Julia Liekweg

„Nur alle fünf Jahre zu feiern, ist schon etwas Besonderes“, erklärt der Chronist. Daher werden die Proben an jedem Mittwochabend bis zum September auch sehr ernst genommen. Begleitet von Musik der Akkordeonspielerinnen werden in jeder Gruppe zwei neue Tänze einstudiert und natürlich die altbekannten Traditionstänze geprobt. Nachdem erst die Jugendlichen eine Stunde lang ihre beiden Tänze geprobt haben, trudelten nach und nach schon die Mitglieder der Erwachsenentanzgruppe ein. Die Übergabe der Fleißigen wurde abgerundet durch ein gemeinsames Proben der Traditionstänze „Der Nagelschmied“ und dem Üfter Volkstanz. Auch wenn versprochen wurde, dass der Üfter Volkstanz, eine Abfolge von wenigen Tanzschritten, „ganz einfach ist“, holperte es hier und da noch ein wenig – und das lag nicht nur an den „Klumpen“, wie die Holzschuhe traditionell heißen. „Völlig normal“, wie die alten Hasen und Häsinnen im Schützengeschäft wissen.

Aber bis zum großen Auftritt sei ja auch noch etwas Zeit und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, wie sich die Vorstandsmitglieder der Trachtenschützengilde Üfte-Overbeck einig. Außerdem brachte die ein oder andere Drehung in die falsche Richtung oder die Uneinigkeit, welche Hand und welcher Fuß jetzt wo hin müssen, mehr als einmal ein Lachen in die bunte Runde. Die jüngste Tänzerin bei den Jugendlichen ist 14 Jahre alt und die ältesten Tänzer hier sind so in etwa 27. „So ganz so genau nehmen wir es nicht“, erklärt Körschgen mit einem Zwinkern. Bei der Kindertanzgruppe können sich Begeisterte ab dem Grundschulalter mit den Schützentänzen vertaut machen. Denn auch hier gilt: früh übt sich.

 

Keine Nachwuchsprobleme

Besonders auffällig ist die Bereitschaft, die vor allem die Jugendlichen zeigen, um beim Schützenfest mitzutanzen. Wie Körschgen auch schon vor fünf Jahren erklärte und in diesem Jahr die Teilnehmerzahl für sich selbst spricht: Die Trachtenschützen haben keine Nachwuchsprobleme. „Das ist vor allem so, weil wir nur alle fünf Jahre feiern“, so der Chronist. Dadurch ist das Schützenfest immer ein besonderes Ereignis in den Bauernschaften und viele sind mit dem Thema bereits durch Verwandte und Bekannte vertraut. Und da ist es auch kein Wunder, dass sich immer wieder so viele freudige Tänzer finden.

Royaler Besuch

Eine schöne Überraschung für die Tänzer war der Besuch des Königspaares. Foto: Julia Liekweg

Eine besondere Freude an diesem Mittwochabend im Juli war der Besuch des noch amtierenden Königspaares Martin Wieschus und Marlies Weßel. „Guck. Wir können uns das alles von oben anschauen“, witzelt König Martin mit seiner Königin. Das Tanzen wird am Schützenfest eine große Rolle einnehmen.

Chronist Ulrich Körschgen weiß: „Jede Gruppe hat zwei neue Tänze. Und die Kindertanzgruppe hat auch etwas vorbereitet. Außerdem kommen die beiden gemeinsamen Tänze noch dazu“. Und das alles in den bekannten blauen Trachten und – natürlich – den Klumpen. Auch bei Martin Wieschus und Marlies Weßel ist die Freude groß, wenn sie auch mit Wehmut gespickt ist. An diesem Mittwochabend zu sehen, dass die Tänzer im September auch zu ihrem Abschied tanzen werden, stimmt die beiden zwar traurig, aber die Freude, die sie aus den letzten fünf Jahren mitnehmen durfen, lässt diesen Abschied etwas in den Hintergrund rücken. jl

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