„Wir sind schon sehr lange miteinander verbunden“, betont der erste Vorsitzende des Kinderschutzbundes Dr. Peter Fischer die enge Zusammenarbeit mit dem Rotary Club. Seit
mittlerweile zehn Jahren schickt der Kinderschutzbund Scouts in Familien hinein, die kleinere Kinder haben. „Diese Scouts spielen, lesen und lernen mit ihnen“, so Dr. Fischer, „das sorgt für eine Bindung zueinander.“ Die Scouts wiederum lernen auch aus dieser Aktion. Sie kommen zumeist aus behüteten Familien und kennen das, was sie oft in den Familien vorfinden, überhaupt nicht. „Dadurch lernen sie ein ganz anderes Verständnis von Familiendasein kennen“, weiß der Vorsitzende des Kinderschutzbundes aus Erfahrung.
Kampf gegen sexuelle Gewalt
Die behüteten Scouts mit eigenem Zimmer und ohne finanzielle Not, treffen auf Familien, wo oft zwei bis drei Kinder sich ein Zimmer teilen. In aller Regel sind diese Scouts Oberstufenschüler vom Rats- und Heisenberggymnasium, „komischerweise überwiegend Mädchen“, betont Peter Fischer. Derzeit betreuen sechs Scouts Familien. Im Laufe der Jahre wurden so fast 200 Familien betreut. „Dieses Projekt läuft bisher auf beiden Seiten ohne irgendwelche Irritationen“, freut sich der Vorsitzende. Unterstützung erhält der Kinderschutzbund dabei schon lange durch den Rotary Club. „Ich war dann sehr dankbar, als Dr. Müller mich angesprochen hat und sagte: wir haben da noch eine neue Idee, wollen wir das nicht auch mal miteinander machen?“, erklärt Dr. Fischer.
Gesagt getan. Nadine Wieschollek und der erste Vorsitzende traten dann mit den Rotariern in Kontakt. „Prävention ist seit einigen Jahren das große Schwerpunktthema des Kinderschutzbundes geworden“, sagt Fischer. Die großen Themen, wie „Mein Körper gehört mir“ und die große „NEIN-Tonne“ sind dem Kinderschutzbund besonders wichtig, insbesondere, wenn man die Zahlen liest. 17.000 bekannte Fälle pro Jahr von sexuellen Übergriffen auf Kindern in Deutschland sind bekannt. Die Dunkelziffer ist wesentlich höher. Laut BKA könnten es bis zu 200.000 Kinder jährlich sein. „Man schätzt, dass es in jeder Klasse ein Kind gibt, das sexuellen Übergriffen ausgesetzt ist“, betont der Kinderschutzbundvorsitzende die traurige Realität. Ein Thema, dass weitaus mehr aufgearbeitet werden muss, als es in der Vergangenheit geschehen ist. „Sexuelle Aufklärung in der dritten und vierten Klasse ist uns sehr, sehr wichtig und wir machen das seit vielen Jahren und bezahlen das selbst“, ergänzt er.
Idee zur Hilfestellung
Daher kam von Dr. Hermann-Josef Müller und seinen Rotariern die Idee zur Hilfestellung. Ein Angebot, dass der Kinderschutzbund gerne angenommen hat, da dieser dieses wichtige Thema alleine nicht mehr stemmen kann, zumal keine anderen Finanziers vorhanden sind. „So kam zustande, dass wir dieses Mal Teilhaber beim weihnachtlichen Benefizkonzert auf dem Schmücker Hof waren“, freut sich Fischer, „das war ein ganz, ganz tolles Konzert mit wunderschönem Ambiente auf dem festlich geschmückten Hof“. Sein Dank gilt daher nicht nur den Rotariern für die Unterstützung, sondern auch der Familie Schmücker, die das Benefiz-Konzert ermöglicht hat. Schon seit 2007 findet das Benefizkonzert jährlich auf dem Hof von Rotarier Eberhard Schmücker in Kirchhellen statt. Das Konzept hat sich in all den Jahren bewährt: Die Veranstalter wollen mit der Musik begeistern, ein vorweihnachtliches Erlebnis schaffen. Dabei sind sie stets darauf bedacht, jedes Mal jemand anderen zu begünstigen. Nach dem vergangenen Benefizkonzert konnten rund 20.000 Euro an das Bottroper Frauenzentrum Courage übergeben werden. Und jetzt durfte sich der Gladbecker Kinderschutzbund freuen.
Mit der erzielten Spendensumme von 12.400 Euro ist es dem Kinderschutzbund möglich, das wichtige Thema Prävention auch in den kommenden Jahren weiter zu betreiben. Aufgrund der verschiedenen Krisen in den vergangenen Jahren, ist das Spendenaufkommen deutlich gesunken. Daher wollte der Rotary Club mit der Spende einen nachhaltigen Beitrag zur Finanzierung des Kinderschutzbundes leisten; Insbesondere für das Projekt des Kinderschutzschirmes zur Prävention von sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Hierzu zählen Weiterbildung für Fachkräfte, Präventionstheaterstücke, Elternabende zum Thema psychosexuelle Entwicklung und Bücherkisten zum Thema.
Was ist der Rotary-Club Gladbeck-Kirchhellen?
Der Rotary Club Gladbeck-Kirchhellen ist einer von 29.000 Clubs weltweit. Sie bilden eine weltanschaulich nicht gebundene, überparteiliche Vereinigung von Frauen und Männern, die sich über Grenzen hinweg für humanitäre Hilfe und Völkerverständigung einsetzen. Der Club wurde1993 gegründet und arbeitet heute mit 28 Mitgliedern an den rotarischen Zielen und engagiert sich seit vielen Jahren in der Region für wohltätige Zwecke, zum Beispiel durch die Organisation und Durchführung von Benefizkonzerten zugunsten von Förderprojekten aus der Region