Gladbeck
Michael Dadek während seiner Knochenmarkspende in Dresden.Foto: Privat

Der Zweckeler Michael Dadek rettet Amerikaner das Leben

„Stäbchen rein, Spender sein“ wurde für Michael Dadek Realität - Er möchte viele Gladbecker ermutigen, sich typisieren zu lassen und keine Angst vor einer möglichen Spende zu haben

Gladbeck -

Das Schicksal des kleinen Max beschäftigt gerade viele Gladbecker. Der kleine Junge hat Leukämie und sucht dringend einen Spender. Kurzzeitig schien es, als hätte er Glück im Unglück und einen passenden Spender gefunden. Doch dieser ist aus „unerklärlichen Gründen“ abgesprungen, so die Familie des kleinen Max. Nun geht die Suche also in eine neue Runde. Da der „genetische Zwilling“ nicht leicht zu finden ist, ist es umso wichtiger, dass sich viele Menschen typisieren lassen.

Möglichkeiten gibt es derzeit, gerade in Gladbeck, genug. Die Typisierung ist unkompliziert und die meisten kennen den Werbeslogan der DKMS (Deutsche Knochenmarkspendedatei): „Stäbchen rein, Spender sein!“.  Aber auch vor einer möglichen Knochenmarkspende braucht man keine Angst zu haben. Der Zweckeler Michael Dadek möchte nun mit seinen Erfahrungen die Gladbecker ermutigen, sich typisieren zu lassen. Er hatte schon einmal das Glück, mit seiner Spende zum Lebensretter zu werden.

Angefangen hat das Ganze etwa im Jahr 2012. Dadek kam nach einem Bundesligaspiel an der Veltins-Arena vorbei, wo gerade zufällig eine Typisierung lief. Zweimal hatte er sich im Vorfeld schon das Testkit nach Hause schicken lassen, aber immer wieder vergessen, es wieder zurückzuschicken. Diesmal nutzte er die Gunst der Stunde, praktisch „mit der Bierflasche in der Hand“, so Michael Dadek. Am 29. April 2016 war es dann zu seiner Freude tatsächlich soweit und er bekam Post von der DKMS. Dort wurde ihm mitgeteilt, dass jemand dringend eine Stammzellenspende benötigt und er infrage kommt. Weitere Blutuntersuchungen folgten und der Stammzellenspende stand nichts mehr im Weg.

Die eigentliche Spende ist dann in Köln, Frankfurt oder Dresden, je nach Kapazität. Bei Michael Dadek war es Dresden. Frohen Mutes bestieg er, gemeinsam mit seiner Schwester als Begleitperson, den Zug dorthin. Die DKMS bezahlt Fahrtkosten, Verpflegung, Übernachtung, sowie den durch den Arbeitgeber gewährten Sonderurlaub. Auch für seine Begleitperson wurden Fahrtkosten und Übernachtung bei der Spende übernommen. Insgesamt fünf Tage betrug der Aufenthalt in Dresden mit Voruntersuchung und Spende. „Für die Spende muss man zu 100 Prozent spendefähig sein, die DKMS geht da kein Risiko ein“, so Michael Dadek über seine Erfahrung.

Generell gilt, dass bei gesunden Spendern die Gefahr von Komplikationen sehr gering ist. An der Entnahmestelle können sich Blutergüsse bilden, die möglicherweise einige Tage etwas Schmerzen bereiten. Das Knochenmark selber regeneriert sich innerhalb kurzer Zeit. Eine Kleinigkeit, aber für den Empfänger bedeutet es zu überleben.

Eine Rückmeldung bekam Michael Dadek anschließend auch. Zwar gibt es keine Namen und Details zur Spende, jedoch weiß er, dass seine Stammzellen an einen 63-jährigen Amerikaner gingen und dort einen „grandiosen Job“ gemacht haben.

Für ihn steht fest, dass er seine Stammzellen jederzeit wieder spenden würde, sollte er jemals wieder angefragt werden.

Alle, die noch mehr Infos zur DKMS und zur Spende möchten, können sich auf der Seite der DKMS unter Wir besiegen Blutkrebs | DKMS  informieren.

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Nicole Gruschinski

Nicole Gruschinski

n.gruschinski@aureus.de

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