Der Vorstand – Dr. Peter Bottermann, Ingo Abrahams und Jörg Lott – ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Nach der Finanzmarktkrise war dies ein weiteres Jahr mit Sondereffekten. Das Betriebsergebnis übertraf mit 19,4 Millionen Euro deutlich unsere Planung“, erläuterte Dr. Peter Bottermann. Allein ein hoher Steueraufwand und erforderliche, durch den hohen Zinsanstieg begründete Abschreibungen auf Wertpapiere der Eigenanlagen, drückten auf den Bilanzgewinn.
Erneut Wachstum bei Einlagen und im Wertpapiergeschäft
Die Kundeneinlagen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 63,3 Millionen Euro auf 2.092,8 Millionen Euro. Trotz Krieg, Energiekrise und Inflation wuchs das Geldvermögen in Deutschland auch in 2022. Angesichts der hohen Inflationsrate zeigten sich immer mehr Sparer aufgeschlossen für alternative Anlageformen wie Wertpapiere oder Fonds. Nachhaltige Geldanlagen waren besonders gefragt.
Die außergewöhnliche Entwicklung an den Kapitalmärkten führte im vergangenen Jahr zu Kursverlusten in nahezu allen Anlageklassen. Trotz erheblicher Nettozuflüsse in Wertpapiere reduzierte sich das von uns betreute Depotvolumen leicht um sieben Prozent. Immer mehr Kunden der Volksbank nutzten Fondssparpläne zum Aufbau von Rücklagen oder zum langfristigen Vermögensaufbau.
„Es ist nicht überraschend“, erklärt Jörg Lott, „dass in einem Jahr mit einer Vielzahl an Krisen die Börsen empfindlich reagieren. Wer jedoch langfristig auf Aktien und Fonds setzt, besonnen agiert und auch in schwächeren Börsenphasen investiert, kann sich dauerhaft über attraktive Erträge freuen.“ Die Aussichten für private Anleger sind derzeit gut. Erstmals seit Jahren gibt es wieder Zinsen auf Bankeinlagen und festverzinsliche Anleihen.
Kundenforderungen wuchsen
Die Kundenforderungen der Volksbank Ruhr Mitte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent. Vor allem der Bestand an Wohnungsbaudarlehen wuchs überproportional.
„Aktuell führen massive Preissteigerungen, die angekündigten Auflagen aus dem Gebäudeenergiegesetz sowie die erhöhten Finanzierungskosten, zu einem Einbruch der Nachfrage. Es lohnt sich aber unverändert, sich den Wunsch nach einem Eigenheim zu erfüllen,“ ermutigt Dr. Peter Bottermann. „Kunden, die in den Neunzigerjahren gebaut oder gekauft haben, sind auch mit höheren Zinsen zurechtgekommen und freuen sich heute über ein schuldenfreies Eigenheim.“
Wesentliche Bedeutung hat für die Volksbank in den nächsten Jahren die Finanzierung der energetischen Sanierung von Wohngebäuden.
Dividendenausschüttung ist erfolgt
Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg in 2022 auf 19,4 Millionen Euro der durchschnittlichen Bilanzsumme. Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei das – so der Vorstand – ein erfreuliches Ergebnis. Nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses und der abzuführenden Steuern verbleiben ein Jahresüberschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro (Vorjahr 4,4 Millionen Euro) und ein Bilanzgewinn in gleicher Höhe. Die Dividenden in Höhe von 519.000 Euro an die 39.891 Mitglieder ausgezahlt.
Hauptstelle wird modernisiert
Die Modernisierung der Standorte in Gladbeck und Herten sowie einiger SB-Stellen ist abgeschlossen. Jetzt hat die Volksbank damit begonnen, die 1972 bezogene Hauptstelle am Goldbergplatz den Anforderungen des 21. Jahrhunderts entsprechend umzubauen und energetisch zu sanieren. Bis 2025 sollen die Arbeiten im Erdgeschoss und im ersten OG abgeschlossen sein, danach folgen die Büroetagen im Turm.
„Die Sicherheit von Anwohnern und die sichere Versorgung unserer Kunden haben bei all unseren Baumaßnahmen Vorrang. Nach den Sprengungen der Geldautomaten investieren wir gezielt in die Sicherheit unserer Selbstbedienungscenter“, informiert Ingo Abrahams. „Die Ausstattung aller Stellen mit Farbpatronen, die das Bargeld bei Sprengungen unbrauchbar machen, wird in wenigen Tagen abgeschlossen sein. Weitere Maßnahmen sind umgesetzt oder beauftragt.“
Vertretersammlung beschließt Jahresabschluss
Im Rahmen der Vertretersammlung in der Mathias-Jakobs- Stadthalle Gladbeck genehmigten die 114 anwesenden Vertreter einstimmig den Jahresabschluss und stimmten dem Vorschlag zur Gewinnverwendung zu. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Reinhard Ollmert und Michael Münch einstimmig wiedergewählt sowie die Geschäftsführerin des Unternehmens LUCAS+Durski GmbH, Kerstin Loßkamp, ebenfalls einstimmig neu in den Aufsichtsrat gewählt.