Gladbeck
Foto: Stadt Gladbeck

Klimaschutz großgeschrieben

An der A31 entsteht ein neuer Wald – Die Stadt Gladbeck hat mit der Aufforstung einer ehemaligen rund 20.000 Quadratmeter großen Ackerfläche begonnen

Gladbeck -

In einigen Jahren sollen die zarten Pflanzen zu einem richtigen Waldstück herangewachsen sein. Die Fläche liegt in der Nähe der Gladbecker Autobahnauffahrt an der A31 südlich des Brabecker Feldes. „Ich freue mich sehr, dass wir diese 20.000 Quadratmeter große Fläche aufforsten. Passend zum Programm „Gladbeck goes Green“ gehen wir hier mit gutem Beispiel voran und können Bürgerinnen und Bürger vielleicht dazu motivieren, ihre Gärten auch grüner zu gestalten“, erklärt Bürgermeisterin Bettina Weist bei einem Gespräch vor Ort.

Klimaschutz spielt auch in Gladbeck eine immer wichtigere Rolle. So wurde beispielsweise Anfang dieses Jahres ein Programm zur Entwicklung des Stadtgrün veröffentlicht, das mit dem passenden Namen „Gladbeck goes green“ versehen wurde. Denn genau in diese Richtung soll es gehen: Gladbeck muss grüner werden. „Wir setzen mit dem Programm klimagerechte und nachhaltige Maßnahmen für mehr Stadtgrün um. Indem wir mehr Grünflächen unter Beteiligung aller Gladbeckerinnen und Gladbecker schaffen, erhöhen wir die Lebensqualität in unserer Stadt. Dazu kann jeder etwas beitragen: Sei es im eigenen Garten oder bei gemeinschaftlichen ‚Social Gardening‘-Projekten auf öffentlichen Flächen“, erklärt Bürgermeisterin Bettina Weist. Bereits im vergangenen Jahr hat die Verwaltung zahlreiche Projekte zur Förderung urbaner Grünstrukturen angestoßen. Diese sollen im Rahmen des neuen Programmes „Gladbeck goes green“ gebündelt und erweitert werden. „Zu den einzelnen Teilprojekten wird es im Laufe der nächsten Wochen und Monate noch mehr Details und Informationen geben. Da das Projekt über mehrere Jahre geplant ist, wird sich hier nach und nach definitiv etwas tun“, erklärt der Abteilungsleiter der Umweltabteilung Jürgen Harks. „Wir möchten mit den Bürgern kommunizieren und mit den Bürgern gemeinsam etwas schaffen.“ Passend zu dieser Thematik wurde nun auch die Aufforstung des Gebietes an der A31 in die Wege geleitet. Das Projekt ist im Rahmen eines Ökoausgleichs entstanden und soll besonders in diesem Bereich die Natur aufwerten.

Fokus auf klimarelevante Pflanzen

Für die Aufforstung wurden zweijährige klimarobuste Baumstecklinge wie Bergahorn, Esskastanie, Hainbuche und Stiel- sowie Traubeneichen gepflanzt. „Alle Baumarten sind für den Raum in Gladbeck geeignet und bei der Auswahl wurde Wert auf klimarelevante Pflanzen gelegt“, erzählt Ralf Sonnenberg vom Zentralen Betriebshof. Zusätzlich werden Sträucher wie Weißdorn, Schlehe und Roter Hartriegel gepflanzt, damit der Wald für die veränderten klimatischen Bedingungen gewappnet ist. Die Baumstecklinge werden drei Jahre lang gepflegt. Ein zwei Meter hoher Zaun dient als Schutz vor Wildtieren und Fegeschäden. Die Ausschreibung wurde vom Zentralen Betriebshof vorbereitet und in Abstimmung mit der Umweltabteilung und dem Kreis Recklinghausen umgesetzt. Im nächsten Jahr soll ein 20 Meter langer Streifen entlang des Brabecker Mühlenbaches naturnah gestaltet werden. Auch der Bachlauf soll durch eine Bachrenaturierung einen natürlicheren Verlauf erhalten. Dadurch kann sich selbstständig eine bachtypische Begleitvegetation mit Vögeln, Insekten und Pflanzen entwickeln. „Zur Klärung der Standortfrage schauen wir als erstes, bei welchen Gebieten und Grundstücken die Stadt selbst Eigentümer ist. Ist dann ein passender Ort gefunden, ist von natürlichen Gegebenheiten abhängig, was genau umgesetzt, gepflanzt oder womöglich umgestaltet wird“, erklärt Jürgen Harks. Mit der Neupflanzung auf dem Acker hat die Stadt Ökopunkte für das Ökokonto als Ausgleich für bisherige Bauprojekte erhalten. „Zusätzlich haben wir mit der Aufforstung einen Überschuss von 34.000 Ökopunkten bekommen, den wir für zukünftige Projekte einsetzen können“, erzählt der Leiter der Umweltabteilung. Das Ziel der Stadt ist es, für möglichst viele Projekte einen ökologischen Ausgleich zu schaffen und dadurch ein proaktives Ökopunktemanagement einzuführen. Ökopunkte können bei der städtischen Umweltabteilung abgefragt werden.

Teilprojekte laufen an

Dazu zählen neben bereits etablierten Projekten, wie dem „Pflanzentauschmarkt“, auch Wettbewerbe für naturnah gestaltete Gärten, die Verteilung von kostenlosem Saatgut und Insektenhotels sowie „Social Gardening“-Hochbeete. Zur Stärkung des öffentlichen Stadtgrüns zählen Gieß- und Baumpatenschaften für Straßenbäume, das Projekt „Wunschgrün“, bei dem sich Anwohner einen Baum oder Strauch für ihre Straße wünschen können, sowie die Mitmachkiste „Bienenretter“ für Gladbecker Kindergärten. In Kürze findet dann der beliebte Pflanzentauschmarkt unter Beachtung der aktuellen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen statt. „Es wird dann natürlich nur einen Stand geben und keinen ganzen Markt, das wäre unter den momentanen Voraussetzungen gar nicht möglich. An diesem Stand können Bürger dann einzeln und Corona konform ihre Pflanzen tauschen“, erklärt Jürgen Harks. „Zeitnah folgt dann auch der Aufruf zum geplanten Vorgartenwettbewerb. Nachdem der Gartenwettbewerb im vergangenen Jahr so gut angenommen wurde, ist auch in diesem Jahr ein ähnliches Projekt geplant.“

Also alles ganz nach dem Motto: „Gladbeck goes green.“

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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