Gladbeck
Foto: Johannes Jäger/Pixabay

Lage bei Kita-Versorgung bessert sich

Unterstützung des Landes fehlt aber weiterhin - Zahlen der Kinder auf der Warteliste sind weiterhin hoch.

Gladbeck -

Die Lage bei der Versorgung mit Kita-Plätzen wird in Gladbeck perspektivisch besser: Derzeit sind 89,9 Prozent bei den drei- bis sechsjährigen Kindern und 30,4 Prozent bei den U3-b Kindern (4 Monate bis 2 Jahre) versorgt. Gerade bei den drei- bis sechsjährigen Kinder zeigt sich eine Verbesserung des Betreuungsangebotes: Im Vorjahr lagen die Quoten bei 86,9 Prozent (Ü3) und 29,7 Prozent (U3). Die Zahl der unversorgten Kinder hat sich gegenüber der letzten Kita-Ausbauplanung um 93 Kinder reduziert. Die Zahlen der Kinder auf der Warteliste sind jedoch weiterhin hoch.

Weiterhin arbeitet die Stadt Gladbeck daran, die Versorgungssituation in der Stadt zu
verbessern: Nachdem in den vergangenen drei Jahren das Kita-Sofortprogramm mit drei
neuen Einrichtungen Früchte getragen hat, sind weitere Maßnahmen bereits umgesetzt
worden. Die nächste Einrichtung, die durch die GWG frühestens ab 1. Oktober 2025 fertig
gestellt wird, ist die Städt. Kita an der Enfieldstraße. Hierdurch werden 45 zusätzliche Plätze
geschaffen (25 Plätze für Ü3-Kinder und 20 Plätze für U3-Kinder). Bis 2028 sollen acht weitere
Ausbaumaßnahmen mit Platzerweiterungen erfolgen sowie sieben Neubauten entstehen.

Verbesserung der Situation

Bei allen Gladbecker Anstrengungen bemängelt Bürgermeisterin Bettina Weist deutlich die
fehlende Unterstützung der schwarz-grünen-Landesregierung: „Ministerpräsident Hendrik
Wüst hat bereits zwei Versprechen des Koalitionsvertrages gebrochen. Es wird
flächendeckend kein beitragsfreies drittes Kita-Jahr in NRW geben und auch das kostenlose
Mittagessen für alle Kinder kommt nicht. Das ist bitter und für Familien und Kinder, gerade
auch in Gladbeck, eine Katastrophe.“

Um nicht weiter auf dann doch nicht ausreichende Unterstützung des Landes zu hoffen, hat
Gladbeck einen eigenen Weg eingeläutet und mit dem Kita-Gipfel, der bereits zweimal auf
Einladung von Bürgermeisterin Bettina Weist stattfand, trägerübergreifend eigene kreative
Ideen entwickelt. Dazu zählen weitere Brückenangebote, für Kinder, die bald in die Schule
kommen und Modelle wie „Wechselschicht“ und „Frühschicht“, bei der beispielsweise OGS-Räume morgens für Kita-Kinder genutzt werden. Aber auch bei diesen neuen Angeboten
fehlt die Hilfe des Landes. Dazu die Bürgermeisterin: „Obwohl mir Ministerin Paul in einem
Schreiben von Juni mitteilt, dass sie die Bemühungen der Stadt Gladbeck ausdrücklich
begrüßt, werden unsere Angebote abgelehnt oder finanziell nicht unterstützt.“

Keine Finanzierung neuer Brückenangebote

Das heißt, es gibt keine Finanzierung neuer Brückenangebote, die „Wechselschicht“ wird nicht
als Modellprojekt anerkannt und deshalb nicht finanziert. Die „Frühschicht“ wird ab September dennoch als ein aus städtischen Mitteln finanziertes Alternativangebot an den
Start gehen. 60 zusätzliche Plätze mit je 15 Stunden sollen so kurzfristig entstehen, insgesamt
werden es 200 sein.

„Wir in Gladbeck und auch ich als Bürgermeisterin tue alles dafür, die Situation unserer
Kinder und Familien zu verbessern. Ich kann nur an die Landesregierung appellieren, es uns
gleich zu tun und Verantwortung für unsere Kinder und Familien zu übernehmen, um die
Kita-Katastrophe abzuwenden“, so Bürgermeisterin Bettina Weist.

Quelle: Stadt Gladbeck

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