Eine Katze kann bis zu dreimal im Jahr jeweils bis zu sechs Kätzchen zur Welt bringen. Angesichts der großen Anzahl streunender Katzen summiert sich das schnell. Jede zusätzliche Katze verschärft das Elend dieser Tiere. Die Tierschützer von der „Tierhilfe-Recht auf Leben e.V.“ bemühen sich daher, so viele Katzen wie möglich kastrieren zu lassen. Zusätzlich werden viele kranke oder verletzte Katzen von aufmerksamen Bürgern gefunden und von Tierschützern aufgenommen und gepflegt, was mit hohen Kosten verbunden ist. Diese Ausgaben sind zu hoch, als dass der Verein sie alleine tragen könnte. Deshalb sind Spenden unerlässlich, um so viele Katzen wie möglich zu retten und in liebevolle Hände zu geben.
Hohe Kosten und Aufwand
Julia Filzen aus Zweckel gehört zu den Menschen, die sich mit Hingabe um kleine Streuner kümmern. Oft ist jede freie Minute für die Versorgung dieser Tiere verplant. Noch nie gab es in Gladbeck so viele streunende Katzen wie in diesem Jahr. Die gestiegenen Tierarztkosten stellen jedoch nicht nur für Tierschützer ein Problem dar. Viele Menschen können sich die Haltung ihres Tieres nicht mehr leisten und sind gezwungen, es abzugeben oder, noch schlimmer, es auszusetzen. “Unser kleines Team ist in der aktuellen Saison 24/7 beschäftigt. Es füllt neben der geregelten Arbeit unseren kompletten Tag aus. Notfalltelefon, das bleibt mittlerweile Sontags aus, Versorgung der Katzen auch nachts, Tierarztfahrten etc. Wir sind mittlerweile bei circa 50 bis 60.000 Euro an Ausgaben. Ein Großteil geht an den Tierarzt, zudem noch Futter, Katzenstreu und Zubehör. Wir bekommen viele Futterspenden, aber in der Saison reichen diese nicht aus“, so Julia Filzen.
Aktuell betreut der Verein 40 Katzen auf privatenen Pflegestellen. "Das sind Streuner, die wir in hochträchtigem Zustand aufgenommen haben und die dann auf der Pflegestelle ihre Jungen zur Welt gebracht haben", erklärt die erfahrene Tierschützerin. "Dazu gehören auch Kätzchen wie die kleine Maya, die etwa zwei Wochen alt in einem Müllcontainer gefunden wurde." Weiter gibt es das Kätzchen, das sich in einer Werkstatt zwischen 300 Reifen verirrte und passenderweise den Namen Pirelli bekam, oder Butterfly, die in einem Garten entdeckt wurde.

Auch ältere Tiere sind darunter, wie die Katzen, die wochenlang allein in einer Wohnung waren, nachdem ihr Besitzer verstorben war und nur notdürftig versorgt wurden. "Viele offensichtlich ausgesetzte und zurückgelassene Katzen sind dabei, die in keinem besonders guten Zustand zu uns kommen. Das macht den Großteil der Katzen aus, die wir derzeit betreuen", sagt Filzen, und man spürt, dass sie in solchen Momenten den Glauben an die Menschheit etwas verliert. Vor allem, da die Tiere, die zu uns kommen, meist in sehr schlechtem Zustand sind: "Die Zähne sind katastrophal, es gibt Wunden und der Ernährungszustand ist oft ziemlich erbärmlich", erklärt die engagierte Tierschützerin. So wie Bensa. Der Rassekater kam im schlechten Zustand als vermeintliche Fundkatze mit schlimmem Durchfall zu Julia Filzen. Kaum zu glauben, wenn man ihn heute mit den restlichen Katzen toben und spielen sieht wie Katzenfreundinn Batida de Coco, die aufgrund eines schlimmen Katzenschnupfens bei ihrer Ankunft im Hause Filzen auf einem Auge blind ist. Das stört sie aber beim Raufen mit Bensa wenig.
Ehrenamtliche Aufgabe
Die Tierschützer arbeiten ehrenamtlich und nutzen ihre Freizeit, um sich um die Tiere zu kümmern. Zu ihren Aufgaben gehören Kastrationsaktionen, die Pflege von Tieren (Fütterung, Hygiene, Beschäftigung), Tierarztbesuche, sowie die Betreuung ihrer eigenen Tiere, Beruf und Kinder. Daher ist es für sie nicht immer möglich, Fundtiere jederzeit abzuholen oder in Parks, Wäldern und der Innenstadt nach gemeldeten Tieren zu suchen. Katzen werden nach Verfügbarkeit der Kapazitäten aufgenommen.
Weitere Unterstützung kann man im Fressnapf auf der Burschen Straße leisten. Dort steht eine Futterbox. Ebenfalls beim Fressnapf auf der Hornstraße kann man Futter kaufen und für die Tierschützer hinterlegen.
Wer mehr Informationen möchte oder vielleicht sogar Mitglied werden möchte für einen Monatsbeitrag ab 2 Eure kann das auf der Webseite der Tierhilfe R.a.L. e.V. www.tierhilfe-ral.de.
Wer spenden möchte, kann das unter:
Bei anderen Tieren gibt es andere Auffangstellen, wie:
Vogelkundige Tierärzte
Taubenklinik Essen (nicht die Tierklinik Essen) 0201-848390
Smartvet Gelsenkirchen (eingeschränkt) 0209-1550042
Rufen Sie bitte vorher in den jeweiligen Praxen an
Eichhörnchen
Inge Ruttkowski 0157/30785800
Eichhörnchen in Not ~ lebensart-regional.de
Fledermäuse
Hannelore Eisenberg 0179/5916593
Krankenstation für kleine Kobolde der Nacht ~ lebensart-regional.de