Kirchhellen
Anfang Dezember stellte die Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen traditionell den Weihnachtsbaum auf dem Johann-Breuker-Platz auf. Mithilfe der Drehleiter wurde anschließend der Lichterschmuck angebracht.Foto: Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen

77 Mal alarmiert: Ein bewegtes Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen

Wieder ein Jahr, an dem das Vereinsleben der Freiwilligen Feuerwehr nicht in gewohntem Maß stattfinden konnte - Turbulent war es dennoch

Kirchhellen -

In guter Tradition blickt die 78-köpfige Freiwillige Feuerwehr auf das vergangene Jahr zurück. Besonders die 59 Kameraden im aktiven Einsatzdienst haben 2021 viel erlebt.

Von 41 Alarmierungen zu klassischen Brandeinsätzen über 34 Einsätze im Bereich der technischen Hilfeleistungen bis hin zu zwei Umwelteinsätzen liegt ein – nicht unbedingt im positiven Sinne – abwechslungsreiches Jahr zurück. Herausragende Leistungen lassen sich insbesondere im Monat Juli datieren, während die Kirchhellener Kameraden nicht nur hier vor Ort gegen die Konsequenzen des Starkregens vorgingen, sondern auch überörtliche Hilfe im vom katastrophalen Hochwasser betroffenen Rhein-Sieg-Kreis leisteten.

Dramatischer Einsatz und große Herausforderung

„Der 14. Juli 2021 begann morgens bereits mit dem Durchzug eines Starkregenschauers,
infolgedessen unter anderem an der Gahlener Straße Ecke Hofwiese ‚Land unter‘ gemeldet wurde. Hier bedrohte der aufgestaute Breilsbach angrenzende Höfe. Anliegende Weideflächen und Straßen waren bereits überflutet. Schnell war klar, dass hier schweres Gerät gefragt war, um den Wassermassen Herr zu werden. Nach kurzer ‚Telefonkette‘ unterstützten dankenswerterweise mehrere Landwirte spontan mit leistungsfähigen Güllepumpen, bis sie und die Feuerwehrkräfte vom zwischenzeitlich alarmierten THW Bottrop abgelöst wurden. Das ‚dicke Ende‘ sollte an diesem Mittwoch jedoch erst noch kommen“, erklärt Schriftführer Simon Glogowski im Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhellen. Nämlich bei einem überregionalen Einsatz im Rhein-Sieg-Kreis.

Foto: Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen

„In Erwartung der bei solchen Hochwassereinsätzen üblichen Einsatzlagen, wie dem klassischen Auspumpen vollgelaufener Keller, sickerten bereits auf der Anfahrt erste Informationen durch, welche die Lage vor Ort sehr viel dramatischer darstellten. Wir fanden einen in großen Teilen zerstörten Ort vor, wo wir für viele Bewohner die ersteintreffende Feuerwehreinheit darstellten. Der Einsatzauftrag lautete: Menschenrettung“, erinnern sich die Beteiligten. Ein Einsatz in einer Größenordnung und Dramatik, wie die Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen ihn nur selten erleben muss.

Übliches Vereinsleben muss weiterhin pausieren

Normalerweise blicken die Kameraden in ihrem Jahresbericht auch auf die Vereinsaktivitäten zurück, doch aufgrund der pandemischen Lage ist hier noch immer nicht von „normal“ die Rede. Erneut mussten beliebte Veranstaltungen wie der Tanz in den Mai oder der Wintertreff abgesagt werden. Lediglich die Martinszüge und der Volkstrauertag konnten begangen werden.

Doch es gab auch Lichtblicke, die trotz allem auch für positive Abwechslung gesorgt haben: „Lichtblicke gab es sogar im wahrsten Sinne des Wortes.  So konnten wir an der Tradition
festhalten, im Dorfkern, vor unserem Gerätehaus sowie für das Seniorenheim St. Johannes schön beleuchtete Weihnachtsbäume aufzustellen und so für die ein oder andere kleine Freude sorgen“, so Glogowski. „Traditionsgemäß stand zum Jahresabschluss der Nikolausabend auf dem Plan. Angesichts der aktuellen Entwicklungen haben wir uns entschieden, dass unsere traditionelle Nikolausfeier am Abend auch in diesem Jahr leider nicht stattfinden konnte. Zum Glück haben es sich der Nikolaus und seine Helfer erneut nicht nehmen lassen, sich auf den Weg zu machen und die Familien zuhause an der Tür zu besuchen.“

Vorfreude auf die neue Wache auch bei der Freiwilligen Feuerwehr

Die neue Feuerwache ist natürlich auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in aller Munde. Und auch, wenn es noch nichts Konkretes zu sehen gibt, ist die Aufregung und Vorfreude auf mehr Platz und neue Möglichkeiten groß: „Derzeit warten wir auf die Fertigstellung diverser Fachgutachten, die dann einen Vorentwurf des Bebauungsplans nach sich ziehen werden. Die Beauftragungen von Projektsteuerer und Architekten sind bereits erfolgt beziehungsweise stehen kurz vor dem Abschluss. Anfang 2022 dürften alle nötigen Aufträge erteilt sein“, heißt es zum Stand der Planungen von Seiten der Freiwilligen Feuerwehr.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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