Kirchhellen
Der Kirchhellener CDU-Chef Rainer Hürther (l.) sowie Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder legen ihre Ämter nieder. Hendrik Dierichs (r.) ist Schnieders Nachfolge-Kandidat.Foto: Valerie Misz

Bezirksbürgermeister tritt zurück: Generationenwechsel in der CDU Kirchhellen

Nach fast zehn Jahren legt Ludger Schnieder sein Amt nieder - Das ist nicht die einzige Veränderung innerhalb der Partei

Kirchhellen -

Bei einem Pressegespräch am Donnerstagnachmittag hatte die CDU Kirchhellen gleich mehrere große Veränderungen zu verkünden. Zum einen wird der langjährige Ortsverband-Vorsitzende Rainer Hürther (73) nicht erneut zur Wahl antreten. Aus dem Kirchhellener Ortsverband soll ein Stadtbezirksverband werden und Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder legt sein Amt noch vor der Wahl 2025 nieder.

Hürthers Nachfolger soll Bezirksvertreter Dominik Nowak (42) werden. Bei der Mitgliederversammlung kommende Woche wird die Wahl des neuen CDU-Vorstands vollzogen. „Er ist äußerst engagiert“, lobt der CDU-Chef. So wolle man auch den Weg für die nächsten Generationen ebnen.

CDU formiert sich neu

Laut einer neuen Satzung der Bottroper Kreispartei wird es künftig statt der zahlreichen Ortsverbände nur noch drei Stadtbezirksverbände geben: Bottrop-Süd, -Mitte und -Kirchhellen. „Für Kirchhellen ist das einfach, da wir nur ein Ortsverband sind“, erläutert Hürther. Andere Bezirke müssten sich jetzt zusammenschließen.

Das heißt, der Ortsverband wird aufgelöst und als Stadtbezirksverband neuformiert. Und für eben diese neue Formierung wird Dominik Nowak als neuer Vorsitzender vorgeschlagen. Rainer Hürther ist seiner „Mannschaft“ dankbar für die vergangenen mehr als zehn Jahre, in denen erfolgreich zusammengearbeitet wurde. Als Ratsmitglied wird er Teil des erweiterten Vorstands.

Nachfolger kein Unbekannter

Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (63) wartet eine nächste Wahl nicht mehr ab und legt sein Amt zum 1. März nieder. Das kommt nicht überraschend, verkündete er diese Option bereits bei seiner letzten Kandidatur. So kann in der Sitzung am 12. März gleich der Nachfolger gewählt werden. Und der ist kein Unbekannter: CDU-Kandidat ist Hendrik Dierichs (34), der somit in die Fußstapfen seines Vaters Werner Dierichs, langjähriger Bezirksvorsteher (1991 bis 2007), treten soll.

Hendrik Dierichs in seiner Funktion als Major mit Oberbürgermeister Bernd Tischler und Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder beim diesjährigen Schützenfest. Foto: Daniel Böhm

Als Major der Schützengesellschaft ist er im Dorf gut vernetzt. Auch in der Landjugend war er lange Zeit aktiv. Schon mit 16 Jahren war Hendrik Dierichs Teil der Jungen Union, dabei hat der Familienvater nicht unbedingt seinem Vater nachgeeifert: „Es ist mein Anliegen, mich für Kirchhellen einzusetzen. Und zwar aktiv. Da sage ich zu der Gelegenheit jetzt nicht nein.“

Schnieders Rücktritt bedeutet auch, dass er seinen Sitz in der Bezirksvertretung frei macht und jemand nachrücken wird. „Ich werde mich ganz zurückziehen, die Gründe dafür sind vielfältig“, so Schnieder. Denn die vergangenen Jahre waren belastend: „Mir war bewusst, tue ich für den einen was Gutes, tue ich für den anderen etwas Schlechtes. Vieles hat mich persönlich geprägt.“

Herausfordernde Zeiten

Jetzt ist die Zeit für seine Familie und Freunde gekommen. Die größten Brennpunkte und Herausforderungen seien bewältigt oder Lösungen auf den Weg gebracht. Deshalb sei der Zeitpunkt gerade günstig. In all den Jahren habe Schnieder immer versucht, ein offenes Ohr zu haben. „Einigen Bürgern konnte ich helfen, anderen nicht“, blickt er mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück.

Dabei fungierte er auch als Bindeglied zwischen den Parteien. „Wir haben ein sehr harmonisches Verhältnis in der Bezirksvertretung“, betont der Noch-Bezirksbürgermeister. Viele schöne, aber auch strittige Themen haben seine Amtszeit begleitet. Seinem Nachfolger wünscht er „ein glückliches Händchen“ und seinem „geliebten Bezirk Kirchhellen eine glückliche Zukunft“. Seine Parteikollegen finden lobende Worte: „Ludger Schnieder hinterlässt große Fußstapfen.“

Den Wahlen 2025 schauen alle mit Besorgnis entgegen. Aufgrund der politischen Entwicklungen würde es nicht nur um den Wahlkampf gehen, sondern um den Erhalt der Demokratie, den Einsatz für Toleranz und starke Aufklärungsarbeit. „Da kommen besondere Wahlen auf uns zu“, sagt Hürther.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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