Kirchhellen
Michael Götte ärgert sich nicht über seinen Strafzettel, sondern über die fehlende Beschilderung an Ladesäulen und die Ignoranz anderer Verkehrsteilnehmer.Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Fehlende Beschilderung: Kirchhellener ärgert sich über zugeparkte Ladesäulen

Für sein Knöllchen hat Michael Götte Verständnis, schließlich parkte im Endeffekt er selbst falsch - Doch das Problem ist ein ganz anderes

Kirchhellen -

Er sei unzufrieden mit der Landesäulen-Situation in Kirchhellen, berichtet der Kirchhellener. Doch das Problem sei nicht, dass keine Ladesäule für Elektroautos im Dorf zu finden sind. Ganz im Gegenteil: In der entsprechenden App, die freie Ladesäulen im Stadtgebiet anzeigt, sind Möglichkeiten in Hülle und Fülle vorhanden.

Doch dort angekommen, sind diese aufgrund fehlender Beschilderung bereits von Verbrennern zugeparkt. Das Problem liegt in der Abfolge der Zuständigkeiten. In seiner Not parkte Götte in zweiter Reihe, um zu „tanken“. Das Ergebnis: Er wird zur Kasse gebeten.

Ärger über Verkehrsteilnehmer

„Die Rechtmäßigkeit des Strafzettels braucht man nicht zu diskutieren“, gibt Michael Götte zu. „Natürlich zahle ich die 55 Euro, gar keine Frage. Doch es ist einfach ärgerlich: Einem werden freie Ladesäulen auf dem Handy angezeigt und zugänglich sind sie trotzdem nicht. In meinem konkreten Fall habe ich quasi in zweiter Reihe geparkt, um an die Säule zu kommen. Das ist nicht richtig, das stimmt, doch das Problem bleibt. Es sollte ein nachdrückliches Halte- und Parkverbot an den hiesigen Säulen geben, damit jene auch entsprechend ihrem Zweck genutzt werden können.“

Erst im April stellte die ELE ganze 19 Standorte für weitere E-Ladesäulen im Bottroper Stadtgebiet vor. Forciert wurden insbesondere Siedlungsbereiche mit Mehrfamilienhäusern, da hier nicht jeder die Möglichkeit hat, das Auto am Haus oder der eigenen Garage zu laden – sofern denn auch der entsprechende Parkplatz vor Ort frei ist.

Acht Säulen schlossen im Kirchhellener Netz Lücken. Eine davon ist am Standort Burgstraße auf der Höhe der Hausnummer 17 zu verorten. Hier verschuldete Michael Götte seinen Strafzettel und brachte seine Verärgerung über bequeme Verkehrsteilnehmer oder jene, die die Parkgebühren anderswo sparen wollen, zum Ausdruck. Dass die Problematik bald ein Ende nehmen wird, erklärt jetzt das Straßenverkehrsamt.

Straßenverkehrsamt klärt auf

„Wir haben eine Vielzahl von Ladesäulen im Stadtgebiet bekommen. Diese sind derzeit noch nicht beschildert, das ist richtig. Doch das hat nichts damit zu tun, dass dort keine hinkommen sollen. Die Säulen wurden allerdings im Vorfeld aufgebaut und der Auftrag der Beschilderung muss zuerst ausgeschrieben werden. Deswegen dauert es ein wenig“, erklärt Fabian Fingerlin, Leiter des Bottroper Straßenverkehrsamtes. Es sei ebenfalls der absolute Regelfall, dass es vor Ort eine entsprechende Beschilderung mit Hinweisen zur Parkordnung gibt, sagt er, kann allerdings nachempfinden: „Das Ganze ist äußerst ärgerlich gelaufen.“

Wer noch weitere Vorschläge für Ladepunkte im Stadtgebiet einreichen möchte, kann das online unter www.ele.de/ladesaeulenplan tun.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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