Kirchhellen
Foto: aureus GmbH - Aileen Kurkowiak

Hausärztin kooperiert mit Kirchhellener Tierärzten für Impfangebot

Zahlreiche Kirchhellener Mediziner öffneten ihre Pforten zu Impfaktionen - Auch die Tierarztpraxis an der Dorfheide war mit von der Partie

Kirchhellen -

Trotz stadtweiter Impfaktion von Haus- und Fachärzten am vergangenen Wochenende war es eher ein Zufall, dass die Kirchhellenerin Dr. Antje Hofherr-Ley, Hausärztin und Internistin in Oberhausen, auch am Sonntag fleißig in Kirchhellen mitimpfte. Insgesamt zum vierten Mal gab es ein Impfangebot in der Tierarztpraxis der befreundeten Veterinärmedizinerin Dr. Valérie Pellaz.

„Ich habe mich schon früh darum gekümmert, dass alle Mitarbeiter unserer Praxis geboostert werden, damit nicht alle zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten Termine machen müssen“, erklärt die Tierärztin. „Dr. Hofherr-Ley hat sofort zugestimmt und Begleit- und Kontaktpersonen konnten sich gleich mit impfen lassen.“ Am Sonntag konnte jeder in die Tierarztpraxis an der Dorfheide 18 kommen, der wollte.

Die Internistin wurde von den zwei Tierärzten und zwei weiteren Helfern dabei unterstützt, indem sie das Ganze fachmännisch organisierten, Spritzen aufzogen und Impfnachweise ausstellten. „Durch einen Aufruf bei Radio-Emscher-Lippe, Mundpropaganda und die Verbreitung in den sozialen Medien konnten am Sonntag bei uns 180 Impfdosen verabreicht werden“, erklärt Tierarzt Dr. Ulrich Pellaz.

„Impfzentren hätten nie schließen dürfen“

Dr. Antje Hofherr-Ley nimmt ihre Aufgabe sehr ernst und kann nicht verstehen, dass nicht alle Ärzte ihren Patienten ein Impfangebot unterbreiten: „Dadurch, dass die Impfzentren noch vor wenigen Wochen geschlossen waren, lastete die Bürde der vielen Boosterimpfungen zusätzlich auf den Schultern der Hausärzte. Für so viele Praxen ist das ein wahnsinnig hoher logistischer Aufwand. Und es machen ja nicht einmal alle mit.“

Umso löblicher, dass am vergangenen Samstag gleich fünf Kirchhellener Ärzte ihre Praxen für Impfungen öffneten. Für alle Impfangebote galt, dass Terminvereinbarungen nicht nötig waren. Es musste allerdings mit Wartezeiten gerechnet werden. Eine erfreuliche Erfahrung der insgesamt vier freien Impftage der vergangenen Wochen in der Kleintierpraxis: „Sowohl Zweit- als auch Erstimpfungen waren dabei. Menschen, die ihre Meinung geändert haben“, erinnert sich Dr. Hofherr Ley.

Sollten Tierärzte auch Impfen?

Dazu hat Veterinärmedizinerin Dr. Pellaz eine klare Meinung: „Ja und auch Apotheker sollten dazu befugt sein.“ Doch eine kleine Einschränkung ist hier nötig. „In meinen Augen ist es nicht nötig, dass Tierärzte eine Schulung erhalten, denn mit Spritzen und Impfen sind sie vertraut. Allerdings sollte immer ein Humanmediziner in der Nähe sein, falls es doch zu Impfreaktionen kommt. Tierärzte und Apotheker beispielsweise in Impfzentren, in denen ein Arzt anwesend ist, hinzuzuziehen, sollte dann kein Problem sein und diejenigen entlasten, die ohnehin schon mit kaum etwas anderem als Impfen beschäftigt sind“, so Dr. Pellaz.

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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