Kirchhellen
Peter Pawliczek ist bekannt für seine Leidenschaft für Dönekes und Sagen aus der Region.Fotos: aureus GmbH - Valerie Misz

Heitere Stimmung bei Märchen und Sagen am Kaminfeuer

Der Kirchhellener Heimatverein startete sein Jahresprogramm mit einem der traditionellen Söller-Nachmittage

Kirchhellen -

Bald ist es schon zwölf Jahre her, dass die Söller-Stiftung in Kirchhellen ihre Arbeit aufnahm. Hintergrund ist die Geschichte der Kirchhellenerin Ursula Söller. Als alleinstehende Frau bat sie einen Vertrauten um Hilfe, denn einer müsse ja die Dinge regeln, wenn sie verstirbt. Sie hatte ganz klare Vorstellungen, was mit ihrem Nachlass geschehen sollte. Menschen, die sie kannten, beschreiben Ursula Söller als hilfsbereit, bescheiden und immer auf das Wohl andere bedacht.

Förderung des Miteinanders

Über ihren Tod hinaus wollte sie für die Menschen in Kirchhellen und ihrer Nachbarschaft da sein. Der Zweck der Stiftung ist deutlich festgelegt: Stärkung des gesellschaftlichen Miteinanders im Gemeindeleben sowie die Pflege und Förderung der nachbarschaftlichen Beziehungen. Seit 2011 konnten viele kleine, aber auch große Projekte im Dorf gefördert werden. So auch der Umbau des Heimathauses, woraufhin sich der Heimatverein und die Kolpingsfamilie zu regelmäßigen Nachmittagen im Sinne der Söller-Stiftung verpflichteten.

Die Themen sind bei diesen Veranstaltungen immer unterschiedlich. „Da lassen wir uns gerne Neues einfallen, ob es lehrreiche Vorträge sind, Spieletage oder eben Märchenstunden, die Gemeinschaft steht im Vordergrund“, erklärt der Vorsitzende des Heimatvereins Peter Pawliczek. Am Donnerstag, 5. Januar lud er nämlich in das Kaminzimmer des Hof Jünger und begeisterte sein Publikum mit Märchen und Sagen aus Westfalen. Bei der Gelegenheit machte er auch noch einmal auf den Sinn und Zweck der Söller-Nachmittage aufmerksam.

Lebhafte Erzählungen

Natürlich waren während des wortwörtlich sagenhaften Nachmittags auch einige Pausen zum Klönen bei Kaffee und Plätzchen eingeplant. Für diese urige Märchenstunde bei prasselndem Kaminfeuer in der Tenne des Hof Jünger hatte Peter Pawliczek neben Sagen aus ganz Westfalen auch einige aus Dorsten und Kirchhellen selbst mitgebracht. Lebhaft las er diese vor und verpasste keine Gelegenheit für kleine Anekdoten und die historische Einordnung der Geschichten. Die gut 20 Zuhörerinnen und Zuhörer hingen gebannt an seinen Lippen. Im Anschluss gab es noch anregende Gespräche.

„Ein großartiger Nachmittag. Das können wir gerne wiederholen. Natürlich gilt unser Dank auch allen Helfern“, resümiert der Heimatfan. Abschließend gibt er noch den Hinweis: Märchen und Sagen aus Kirchhellen gibt es im 6. Band der Schriftenreihe des Heimatvereins zu entdecken. Die nächste Veranstaltung im Sinne der Söller-Stiftung findet am 1. Juni statt, wenn Peter Pawliczek über die Kevelaer Wallfahrten referiert. Die Kolpingsfamilie lädt am 2. März sowie 15. November zu den Söller-Nachmittagen im Hof Jünger. Jeweilige Themen der beiden Veranstaltungen werden noch bekanntgegeben.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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