Kirchhellen
Insgesamt wurden 14.500 Euro Spenden an zehn Spendenempfänger übergeben. Statt Spendenschecks gab es dieses Mal besondere Urkunden.Foto: Valerie Misz

Krippencafé übergibt 14.500 Euro: Zehn Begünstigte freuen sich

Vom 27. Dezember bis zum 6. Januar findet jährlich das Krippencafé im Pfarrheim St. Johannes statt - Ein Höhepunkt ist die Spendenübergabe

Kirchhellen -

Erstmals wurde das Krippencafé unter der Leitung von Julika Klingenmaier durchgeführt. Sie übernahm die Aufgabe von ihrer Mutter Hermine Dohmen, die das Projekt vor mehr als 25 Jahren mit Margret Grob ins Leben rief. Letztere verabschiedete sich bereits im Jahr zuvor aus dem Team. Doch bei der alljährlichen Übergabe der Spenden ließ es sich Dohmen nicht nehmen, noch einmal dabei zu sein.

„Durch den unermüdlichen Einsatz unzähliger Beteiligter konnten wir wieder einen Ort der Begegnung und des Miteinanders schaffen“, sagt Klingenmaier in ihrer Ansprache an die Vertreter der Spendenempfänger sowie der helfenden Gruppen am Samstagmorgen (22.2.) im Pfarrheim St. Johannes.

500 Stücke Kuchen täglich

Zwischen 25 und 45 Kuchen und Torten gingen täglich über den Tresen. Sie rechnet vor: „Das macht rund 500 Stücke Kuchen in drei Stunden Öffnungszeit. Hinzukommen zwei Kilogramm Mehl und 120 Eier für frische Waffeln, acht Kilogramm Käse für Schnittchen und rund 30 Kilogramm Kaffee.“ Wie viel Geschirr gespült wurde, sei zwar nicht nachzuverfolgen, aber es kam täglich eine Waschmaschine voll Geschirrtüchern zusammen.

Ein altes Protokoll von Hermine Dohmen zeigt, wie schon beim ersten Anlauf im Jahr 1998 kurzfristig von geplanten fünf Kuchen täglich auf bis zu 20 erhöht werden musste. „Die Spendenübergabe war immer ein besonderer Moment für dich, deshalb freue ich mich, dass du heute dabei bist“, richtet Julika Klingenmaier die Worte an ihre Mutter.

In mehr als 25 Jahren führte Initiatorin Hermine Dohmen das Krippencafé zum Erfolg. Kürzlich übergab sie die Aufgabe der Organisationsleitung an ihre Tochter. Foto: Valerie Misz

Vorjahresergebnis übertroffen

„Wir haben das Ergebnis des Vorjahres übertroffen und dürfen nun 14.500 Euro überreichen“, so die Vorsitzende. Insgesamt durften sich zehn Spendenempfänger aus Kirchhellen und der Umgebung freuen. Die OGS Grafenwald, Gregorschule, Johannesschule und Marienschule erhielten je 750 Euro.

„Das kommt direkt bei den Kindern an“, betont OGS-Leiterin Anne Blome. So wird man dem Wunsch der Kinder folgen und an der Grundschule Grafenwald beispielsweise Equipment für Hobby Horsing anschaffen. Agnes Sieg von der OGS Feldhausen erklärt, dass Fahrzeuge wie Roller für den Schulhof beschafft werden sollen. Insbesondere im Hinblick auf die immer weiter steigende Zahl der zu betreuenden Kinder sind die Leiterinnen dankbar für die Unterstützung.

Die Caritas durfte sich über gleich zwei Spenden freuen. Jeweils 1.000 Euro gab es für das Kinderdorf „Am Köllnischen Wald“ sowie die Außenwohngruppe, die am Jugend-Kloster in Kirchhellen angesiedelt ist. Weitere je 1.500 Euro bekam der Verein Sternenzelt, die Frühförderung Bottrop und die Oberhausener Fachberatungsstelle für Frauen in Not SOLWODI.

Das Krippencafé wird jährlich zum Anlaufpunkt für tausende Besucher aus Kirchhellen und der Umgebung. Foto: Daniel Böhm

Mahlzeiten für Menschen in Not

Inflation, Flüchtlingsströme und gestiegene Anforderungen an die Bottroper Tafel wie auch das Bottroper „Restaurant der Herzen“ KOLÜSCH sorgen für Herausforderungen bei den Institutionen. Immer mehr Menschen sind auf diese angewiesen, um leben zu können. Das erkannten auch die Damen das Krippencafés ganz richtig und überreichten den beiden Empfängern eine Spende von je 2.500 Euro.

„Wir haben rund 1.600 Menschen bei der Tafel registriert. Und auch in Kirchhellen wird der Bedarf immer mehr“, betont Christel Müller. Allein bei der Ausgabestelle im Dorf werden wöchentlich rund 250 Personen mit Lebensmitteln versorgt. „Das Geld können wir gut gebrauchen, für neue Arbeitskleidung oder die Instandhaltung der Kühlhäuser und Einhaltung der Hygienemaßnahmen“, ergänzt sie.

Und auch Maike Paszota von der Suppenküche KOLÜSCH zeigt sich gerührt: „Ich habe Gänsehaut. Wir versorgen in der kalten Jahreszeit mehr als 100 Menschen täglich mit einer warmen Mahlzeit. Auch wir beobachten, dass immer mehr Senioren das Angebot wahrnehmen. Manchmal sehnen sie sich nach Gesellschaft, und entfliehen bei uns der Einsamkeit.“

„Nur dank der zahlreichen fleißigen Helfer und Gruppen konnten wir diese Summe erreichen“, sagt Klingenmaier. Dankbar sind sie aber auch den tausenden Besuchern, die teilweise täglich im Café vorbeischauten. „Diese Spendensumme ist ein greifbares Zeichen für die harte Arbeit“, fasst sie zusammen.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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