Erst am Abend kam dann die finale Nachricht. „Die technische Störung konnte im Laufe des heutigen Tages nicht mehr rechtzeitig behoben werden, sodass die für Mittwoch vorgesehenen schriftlichen Abiturprüfungen auf den bisher prüfungsfreien kommenden Freitag, 21. April 2023, verschoben werden müssen“, schrieb das Schulministerium NRW.
Schlechte Kommunikationspolitik
„Für unsere Schüler ist das eine große Sache, wir haben den ganzen Tag abgewartet, alle Lehrer sind geblieben, zwischendurch haben wir die Schüler davon in Kenntnis gesetzt, dass es Probleme gibt“, erklärt Dirk Willebrand, Schulleiter des VGK und selber Chemielehrer. „Wir konnten die Schüler über die endgültige Nachricht des Aufschubs erst gegen 21 Uhr in Kenntnis setzen, da wir selbst immer wieder eine mögliche Lösung in Aussicht gestellt bekommen haben. Um halb Neun gab es dann erst Gewissheit.“ Über das Informationsportal der Schule erhielten die Schüler die Nachricht.

Kritisch sieht Willebrand die Terminierung für den kommenden Freitag: „Zwar wäre am Freitag prüfungsfrei gewesen, aber es ist auch Zuckerfest.“ Davon ist das VGK zwar weniger betroffen, aber an anderen Gymnasien im Stadtgebiet sei mit mehr Ärger zu rechnen, erklärt er. Zusätzlich streiken am besagten Tag Busse und Bahnen.
36 betroffene Schüler
Am Vestischen sind insgesamt 36 Schülerinnen und Schüler von der Verschiebung betroffen. „Einen Tag vor einer so wichtigen Prüfung sind die Schüler total im Modus. Viele sind froh, wenn es vorbei ist – vor allem jene, die mit Prüfungsangst zu Kämpfen haben“, erklärt Schülervertreter Mathias Weiß. „Vornehmlich finden die Schüler unserer Schule gar nicht gut, dass die Prüfung verschoben wird. Sie kritisieren, vom Land erst so spät Bescheid bekommen zu haben.“ Außerdem haben Schüler bei der Prüfungsvorbereitung einen genauen Plan, wann sie welches Fach in den Fokus nehmen. Das bringe natürlich alles durcheinander.
Auch die Schüler selbst klingen mäßig begeistert: „Die Unsicherheit am Vorabend, ob die Klausur nun stattfindet oder nicht war ziemlich nervenaufreibend, da die Aufregung vor der ersten Abiklausur ja sowieso schon sehr groß und man eigentlich froh ist, wenn man die Klausuren hinter sich hat“, sagt Ida, die ihre Prüfung in Biologie abgelegt hätte.