„Den Geflüchteten zu helfen, sie aufzunehmen und zu unterstützen so gut es geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir nur gemeinsam stemmen können", macht Oberbürgermeister Bernd Tischler deutlich. „Zu sehen, was diese Stadt schon jetzt geschafft hat und wie groß die Solidarität ist, das macht mich wirklich stolz.“ Doch damit sich keine Angebote überschneiden, sodass es zu organisatorischen Schwierigkeiten kommt, möchte man nun ein gemeinsames Netzwerk bilden. Unter anderem haben sich karitative Einrichtungen, Vertreter der IHK und der MC Bauchemie sowie die katholische Stadtkirche, das Frauenzentrum Courage, der Kinderschutzbund und die BottsApp UG zusammengefunden.
Neben dem „Infopoint Ukraine" im Haus der Beratung an der Horster Straße in Bottrop wird es ab sofort eine zentrale Koordinierungsstelle in der Stadtverwaltung geben. „Das Team kümmert sich darum, dass alle Hilfsangebote möglichst passgenau auf den Bedarf der Geflüchteten abgestimmt werden. Darüber hinaus vermeiden wir so Dopplungen bei den Hilfeleistungen und können Kräfte bündeln und uns gegenseitig unterstützen", hält Jochen Brunnhofer fest. Einrichtungen, Initiativen, Unternehmen und weitere ehrenamtliche Organisationen können sich dann mit ihrem Angebot melden und werden informiert, sobald Bedarf besteht.
„Eine Unterstützung in dieser Größenordnung ist für uns sehr wichtig. Am Dienstag sind die ersten Geflüchteten in der Albrecht-Dürer-Schule untergekommen. Gemeinsam mit der IHK konnten wir ihnen die Ankunft so schön wie möglich gestalten", sagt Karen Alexius-Eifert. Wichtig ist ihr aber zu betonen, dass „auch weiterhin Flüchtlinge aus anderen Ländern nach Bottrop kommen.“ Hier solle keine Abstufung stattfinden, denn auch sie haben das Anrecht auf Hilfe aus der Stadt.
Unterkunft auch in Kirchhellen geplant
Parallel ist die Stadt damit beschäftigt, weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen. So wurde zum Beispiel bereits ein leerstehendes Hotel in Bottrop angemietet und es sollen Containerstädte mit je 80 Plätzen entstehen. In Bottrop werden dafür die Flächen an der Schubertstraße und an der Hans-Böckler-Straße genutzt. In Kirchhellen entsteht ein solches „Container-Dorf“ Am Tollstock.
Karen Alexius-Eifert betont dazu: „Wir müssen immer beachten, dass die aktuelle Situation sehr dynamisch ist, die Flüchtlingszahlen ansteigen und wir stetig darauf reagieren müssen.“