Dieses Jahr feiert Georg Garz seinen 60. Geburtstag. Schon vor seiner Zeit beim VfB schlug sein Herz blau – und zwar königsblau. Damals noch aktiv in der dritten Mannschaft spielend, wurde er 1996 Mitglied beim VfB Kirchhellen und ließ sich 2000 von Werner Stappert in den Vereinsvorstand holen. Mit einem entsprechenden beruflichen Hintergrund lag es nahe, sich bei der Vereinszeitschrift zu engagieren. So arbeitete Garz fortan in der „Blättken“-Redaktion mit.
Sechs Jahre war er Trainer der B-Jugend, weitere sechs Jahre leitete er die Abteilung Jugend. Die Zahl zieht sich wie ein Faden durch die Geschichte, hatte Garz doch ursprünglich vor, den Posten des 1. Vorsitzenden für sechs Jahre zu übernehmen. „Ich fand das sei ein Zeitraum, in dem man gestalten kann und nicht sofort an das Ende denkt“, erklärt er.
Das war 2016. Zählt man nach, sind es inzwischen acht Jahre, die er die Position als VfB-Kopf bekleidet. Das habe zum einen Corona zur Ursache und zum anderen das, warum er das Ganze überhaupt macht: „VfB ist Familie. Der Leitspruch ‚Unser Dorf, unser Verein‘ zieht sich durch. Der VfB ist untrennbar mit dem Dorfleben verwoben“, sagt er. Jetzt seien die Akkus irgendwie leer und er macht dem Nächsten Platz. Während der vergangenen acht Jahre kann er vor allem auf viele Höhepunkte zurückblicken.

Besondere Momente
Ein großes Highlight ist mit einer der größten Herausforderungen eng verknüpft: „Aus rot wird grün, die Eröffnung des Kunstrasenplatzes am 2. September 2016“, platzt es aus ihm heraus. „Dieses Datum kenne ich genauso gut wie meinen Hochzeitstag.“ Zuvor war die Projektgruppe für den Kunstrasenplatz zwei Jahre lang sein Steckenpferd und hat ihn vor eine große Herausforderung gestellt: „Es hat 18 Monate gedauert, um 150.000 Euro zu sammeln“, erinnert er sich.
Ein weiterer besonderer Moment: Der Aufstieg der ersten Mannschaft in die Bezirksliga. „Das ist natürlich etwas tolles und ganz bestimmt nicht mein Verdienst, sondern der der Mannschaft“, lobt Georg Garz. Doch man freue sich in solchen Fällen natürlich über die Maße.
Darauf folgten Fluch und Segen gleichermaßen: Für das 100-jährige Vereinsjubiläum schnürte man ein spektakuläres Paket zahlreicher Veranstaltung mit VfB-Anstrich. Dann kam Corona. „Einige Spaziergänge mit dem Hund später war ich mir sicher: so können wir das nicht machen“, bedauert der VfBler. Doch aufgeschoben war nicht aufgehoben und zumindest ein Teil des geplanten Programms konnte nachgeholt werden.

So geht es weiter
„Vor allem auf die Pandemie hätten wir gut verzichten können. Besonders den Sport hat das Ganze hart getroffen“, erklärt er. „Klar gab es Momente, in denen ich dachte: Warum machst Du das? Aber die Grundmotivation steckt im Bauch und im Herzen“, betont Garz. Er brenne einfach dafür und ist stolz, ein Teil der VfB-Familie zu sein.
„Wie es weitergeht“, fragt er sich. „Sicherlich wird man mich bei einigen Spielen noch sehen und so ganz geht man ja sowieso nie.“ Und unverrichteter Dinge gehen könne er auch nicht. Zu viel von seiner „Vision 2024“, die er 2017 ausrief, ist noch nicht geschafft. Zwar konnte der kleine Kunstrasenplatz schon eröffnet werden, und die neue Sporthalle für Kirchhellen ist in trockenen Tüchern, doch die Sanierung der viel zu kleinen und alten Umkleidekabinen ist ein sich noch immer in Planung befindender Prozess. „Für diese Arbeit würde ich weiter zur Verfügung stehen und das Projekt begleiten“, stellt Garz in Aussicht.