Als Peter Pawliczek dann seine Nachfolge als Schulleiter antrat, fanden sich zwei Naturfreunde, die mehr für die Kinder wollten. Schließlich gibt es in Kirchhellen zahlreiche Möglichkeiten, die Flora und Fauna der heimischen Wälder zu betrachten. So gründeten sie im Jahr 1987 die erste Waldjugendgruppe in Kirchhellen und Peter Pawliczek übernahm damals den Posten als erster Horstleiter.
Bedeutung für den Ort
Acht Jahre später entstand das Waldpädagogische Zentrum am Ruhehorst in Grafenwald, wo seitdem auch die Waldjugend zuhause ist. Gemeinschaft und Naturschutz haben in der Jugendorganisation seither höchste Priorität. Aus den Waldjugendspielen entwickelte sich beispielsweise die große Ein- und Auspflanzaktion, die sich seit nunmehr 25 Jahren großer Beliebtheit erfreut. Noch heute hilft die Waldjugend zu diesen Gelegenheiten aus.
Die Waldläuferinnen und Waldläufer, wie die Mitglieder genannt werden, lernen dabei neben der heimischen Tier- und Pflanzenwelt auch den sorgsamen Umgang mit Werkzeugen sowie die richtige Durchführung forstwirtschaftlicher Maßnahmen kennen. So helfen sie beispielsweise jährlich bei dem Schnitt der Kirchhellener Kopfweiden.
Unterstützt werden die „Kolkraben“ von der örtlichen Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und vielen Freiwilligen. Dafür halfen sie zum Beispiel bei der Renovierung des Heimathauses am Kulturzentrum Hof Jünger, der Neugestaltung der Jugend-Kloster-Geländes und einigen Aufräumaktionen mit dem Kirchhellener Hegering.
„Auch beteiligen sie sich an Weihnachtsmärkten im Ort, bauen zum Beispiel westfälische Krippen und verkaufen Vogelhäuser“, nennt der heutige Ehrenpatenförster Peter Pawliczek weitere Beispiele. Und natürlich sind die Waldläufer als Gruppe an Feierlichkeiten wie dem Brezelumzug beteiligt. Ein Verein, der aus Kirchhellen nicht mehr wegzudenken ist.
Umfangreiches Wissen
Regelmäßig treffen sie sich zu Gruppenstunden, in denen unter anderem gekocht oder ein Herbarium angelegt wird. Sie lernen aber auch die verschiedenen Vogelarten, ihre Stimmen und Lebensweisen kennen. Um sie in der Brutzeit zu unterstützen, fertigen sie Nistkästen an und hängen sie an geeigneter Stelle im Wald oder Garten auf.
Vögel werden während einer Brutperiode beobachtet, Bäume und Sträucher können erkannt werden und das Navigieren mit Kompass und Karte fällt ihnen leicht. All das ist Teil ihrer Ausbildung bei der Waldjugend. Insgesamt können sie durch das erfolgreiche Absolvieren altersgerechter Prüfungen 24 Späherpunkte erhalten. Ihre Kluft mit dem jeweiligen Waldläuferabzeichen tragen die Kinder und Jugendlichen mit Stolz.
Informationen für Interessierte
Wie viele andere Vereine hat auch die Waldjugend eine Sorge: Es wird Nachwuchs gesucht. „Zum einen freuen wir uns über Freiwillige als Betreuer für die Gruppenstunden. Unser Ziel ist es, neue Gruppen aufzubauen. Dafür suchen wir auch neue Mitglieder“, betont Pawliczek. Die Waldjugend sei für Jungen und Mädchen gleichermaßen interessant.
Jugendliche, die sich für die Betreuung interessieren, haben am Samstag, 14. Oktober die Gelegenheit das Team der Waldjugend am Waldpädagogischen Zentrum kennenzulernen. Horstleiter Tim Haake (0176 705807) sowie Kai Underberg (Mail: kai_underberg@web.de) und Peter Pawliczek (02045 2215) stehen für Fragen zur Verfügung.