Der Trend Rad zu fahren, steigt stetig. Das Umwelt- und Klimabewusstsein nimmt in der Gesellschaft zu. Deshalb werden auch die Ansprüche an hohe Qualitätsstandards der Radwege größer.
Es gibt einige stillgelegte Bahntrassen, die sich hervorragend eignen würden, um zu einem Radweg umfunktioniert zu werden. „Es geht nicht darum den Autofahrern Platz wegzunehmen. Dabei entstehen grundsätzlich Konflikte. Wir wollen eigenen Raum für die Radfahrer: Auf Strecken, die es sowieso schon gibt und nicht mehr genutzt werden“, betont Dominik Nowak vom Ortsverband Kirchhellen. Die Bahntrasse, um die sich aktuell alles dreht, gehört der Deutschen Bahn. „Es hängen Leitungen der DB Netz AG über der Trasse, die eine Nutzung als Radweg ausschließen. Aktuell ist es zu gefährlich dort herzufahren“, erklärt er. Doch ein Gespräch mit Werner Lübberink von der Deutschen Bahn AG NRW macht Hoffnung: Die Stromoberleitungen sollen 2022 auf anderen Masten höhergelegt werden. „Eine Veränderung wird also stattfinden. Diese Chance müssen wir einfach für unser Vorhaben nutzen. Selbst wenn wir erstmal nur einen kleinen Teil der Strecke fertigstellen, ist das ein Erfolg. Die Menschen hier in der Region müssen das erleben können, um den Wert zu erkennen“, erhofft sich Dominik Nowak.
Die ehemalige Bahnstrecke um Kirchhellen kreuzt an zwei Stellen die A31. Der Ortsverband Kirchhellen ist sich der Herausforderung bewusst: „Wir wollen eine Erstlösung, mit der wir so viel Strecke wie möglich auf den Bahntrassen anlegen. Statt einer Umleitung müssten an den Stellen Brücken her, damit insbesondere Berufspendler von der Schnelligkeit und Zeitersparnis profitieren.“ CDU-Bundestagskandidat Sven Vollmering sichert seine Unterstützung zu. Als geborener Münsterländer weiß er um die Vorteile, die die Mobilität mit dem Rad mit sich bringt. „Ich halte das Vorhaben für absolut sinnvoll und werde alles in meiner Macht stehende tun, um die Planung und Umsetzung voranzutreiben“, versichert der ehemalige Bundestagsabgeordnete. Ein solch großes Projekt nimmt Jahre der Planung in Anspruch. Hier sind starke Partner gefragt. Die Radfreunde würden sich wünschen, dass sich neben der Deutschen Bahn auch der Regionalverband Ruhr ihren Wünschen anschließt.