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Die Superkräfte von Rhabarber

Vielseitig, lecker und gesund: Warum es sich lohnt, ein Loblied auf die roten Stangen zu singen

Im Frühjahr beginnt die Rhabarber-Saison. Von April bis Ende Juni kann das aus Ostasien stammende Gemüse in den Gärten geerntet sowie in den Supermarktregalen entdeckt werden. Ein typischer Sommerbote also. Ob als Kuchen, Kompott oder kalorienarmer Snack, Rhabarber schmeckt mit seiner fruchtig-sauren Note nach Sonne und macht Lust auf die warme Jahreszeit.

Doch gerade die Säure kann für den Menschen giftig sein. Welche positiven Auswirkungen das Gemüse aber auf unseren Körper haben kann, und wie Sie es richtig zubereiten, erfahren Sie hier.

Vorteile für unsere Gesundheit

Ursprünglich kommt der Rhabarber aus Asien. Dabei handelt es sich um eine Gebirgspflanze, die ihren Ursprung im Kaukasus über das Pamirgebirge bis in den Himalaya findet. Wild wuchs er dort bereits vor mehreren Tausend Jahren auch in Zentralchina, der Mongolei und Sibirien. Zunächst wurden seine Wirkstoffe als Heilmittel angesehen. Später stellte sich heraus, dass er giftig ist. Der wilde Rhabarber unterscheidet sich allerdings von dem heutigen essbaren Garten-Rhabarber, der auch in Deutschland sehr beliebt ist. Der hohe Gehalt an Oxalsäure ist aber auch heute noch ein Problem. Deswegen gilt grundsätzlich: Rhabarber möglichst nicht roh verzehren und überhaupt nur in Maßen. Die Oxalsäure bindet und entzieht dem Körper Calcium. Deshalb wird gerade Nieren- und Gallenkranken Personen geraten, nur wenig Rhabarber zu sich zu nehmen.

Rhabarber ist mit 21 Kilokalorien auf 100 Gramm ein leichtes und fettarmes Gemüse. Vorausgesetzt, er wird nicht mit zu viel Zucker oder Mehl zubereitet. Die meist rot-grünen Stangen enthalten viele Ballaststoffe, die einen lange satt machen. Außerdem bringen sie den Darm in Schwung und können bei Verstopfungen helfen. Durch die große Menge an Vitamin C ist das Gemüse ein wahrer Antrieb für unser Immunsystem. Unsere Nerven beruhigen kann er übrigens auch, denn in Rhabarber stecken die Vitamine B1, B2, B3, B5 und B6. B-Vitamine übernehmen wichtige Aufgaben für Nerven und Psyche und gelten als Bestandteil wortwörtlicher „Nervennahrung“. Eine weitere Superkraft: Rhabarber liefert Kalium, das den Wasserhaushalt und Blutdruck im Körper reguliert. Also auch ein essenzieller Stoff für unsere Herz- und Muskelfunktionen.

Tipps & Tricks für den richtigen Umgang

Wenn Sie Rhabarber in Ihrem eigenen Garten haben, können Sie ihn von Anfang Mai bis zum Johannistag am 24. Juni ernten. Danach steigt der Oxalsäuregehalt zu stark an. Drehen Sie die Stangen aus der Erde und benutzen kein Messer, um die Pflanze zu schonen. Damit Sie möglichst viel von Ihrer Ernte haben, ernten Sie nie mehr als die Hälfte der Stangen auf einmal. Die Blätter sind giftig und ungenießbar, sie sollten entfernt werden. Die Stangen können Sie an beiden Enden etwa zwei bis drei Zentimeter abschneiden und vor dem Verzehr gut waschen.

Es gibt drei gängige Rhabarber-Sorten, die sich in ihren geschmacklichen Eigenschaften und der Optik unterscheiden. Die Sorte „Holsteiner Blut“ kommt am häufigsten in den Supermärkten vor und besitzt einen roten Stiel sowie grünes Fleisch. Besonders schön und süßlich vom Geschmack ist der sogenannte „Himbeer-Rhabarber“, dessen Fruchtfleisch rot ist und somit auch nach dem Schälen seine rötliche Farbe behält. Der „Grünstielige Rhabarber“ bleibt auch nach dem Schälen grün und ist besonders sauer.

Um den Rhabarber besonders haltbar zu machen, können Sie ihn ein feuchtes Küchentuch einwickeln und im Kühlschrank aufbewahren. Sie können ihn nach dem Putzen, Schälen und Schneiden auch in kleinen Stücken einfrieren. So können Sie die Vorräte bis zu ein Jahr lang nutzen. Eine andere Möglichkeit ist es, den Rhabarber in Einmachgläsern zu konservieren.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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