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Halloweenbräuche und ihre Ursprünge

Kürbisse schnitzen, verkleiden und Kerzen in die Fenster stellen: Halloween ist ein traditionsreiches Fest

Auch wenn wir Halloween als Fest erst seit etwa 30 Jahren in Deutschland feiern, hat es eine sehr lange Tradition, die nicht etwa aus Amerika kommt, sondern ihren Ursprung in England hat. Dort feierte man schon etwa 500 Jahre vor Christus das Herbstfest Samhain - immer zum 11. Neumond des Jahres. Aus Samhain wurde mit den Jahren Halloween, was eine Abkürzung für den Satz „All Hallows‘ Eve“ ist und so viel wie „Abend der Heiligen“ bedeutet. Für die Kelten war Halloween meist das Ende eines Erntejahres und somit auch der Beginn eines neuen Jahres, ähnlich wie Silvester.

Damals glaubten die alten Kelten, das am 11. Neumond der Schleier zwischen der Welt der Toten und der der Lebenden besonders dünn ist. Das war für die Einheimischen gleichzeitig ein Grund zur Freude und zur Furcht! Große Festessen wurden veranstaltet, um die Ahnen an diesem besonderen Tag an die Essenstafel einzuladen. Aber nicht alle Toten waren den Lebenden wohlgesonnen. Deshalb gibt es ebenfalls eine Vielzahl Traditionen, die vor eben diesen schützen sollen.

Die leuchtenden Kürbisse

Ganz früher wurden noch Rüben statt Kürbisse geschnitzt. Der Zweck der witzigen Fratzen war aber immer der gleiche: Das Böse fernzuhalten. Die Kerze in dem Kürbis spielt dabei eine große Rolle, denn vor allem das Licht sollte die bösen Geister davor abschrecken, ins Haus einzutreten. Deshalb werden die Kürbisse traditionell vor die Haustür gestellt.

Die gruselige Verkleidung

Auch, wenn der Trend mit den Jahren von den gruseligen Verkleidungen wegging und sich immer mehr auf Verkleidungen im Allgemeinen erweiterte, ging es beim Verkleiden ursprünglich darum, die Toten zu täuschen, indem man sich als einer von ihnen verkleidete. In der Halloween-Nacht umherzuwandern, galt als äußerst gefährlich. Es hieß, dass Gefahr besteht, die Toten könnten einen in die Unterwelt mitnehmen. Daher war eine gruselige Verkleidung Pflicht für jene, die sich in der Halloween-Nacht draußen aufhielten.

Keine Wäsche draußen lassen

Viele Großeltern kennen diesen Brauch noch. Allerdings aus einer anderen Geschichte und Kontext - nämlich um Weihnachten herum während der Raunächte. Aber auch an Halloween sollten keine Besen, Wäscheleinen oder andere Gegenstände draußen sein, in denen sich die Geister verhäddern können, denn das bringt Unglück im nächsten Jahr.

Ein Teller für die Verstorbenen

Wer an Halloween ein großes Festmahl zubereitet, sollte daran denken, einen Teller mit Essen für die Verstorbenen rauszustellen. Traditionell saß die Familie an Halloween, um gemeinsam in den Erinnerungen an die Verstorbenen zu schwelgen. Da der Schleier zwischen den Welten so dünn ist in dieser Nacht, glaubten viele, dass ihre Verstorbenen an diesem besonderen Tag ihre Liebsten besuchen können, die sie auf der Erde zurücklassen mussten. Für den Fall eines solchen Besuchs ließ man einen Teller mit Essen draußen stehen.

Ein Licht, das die ganze Nacht brennt

Wer so gar nichts mit den toten Verwandten oder den umherschwirrenden Geistern zu tun haben wollte, stellte eine weiße Kerze in jedem Fenster und vor jeder Tür auf. Wichtig ist, dass die Kerze die ganze Nacht über brannte - bis zum Aufgehen der ersten Sonnenstrahlen. Das war die universelle Ausladung für jedweden Kontakt für diese Nacht.

Süßes, sonst gibt es Saures

Wie wir schon wissen, war es Brauch, dass man den Verstorbenen etwas zu essen herauslegt. Ebenso konnte man etwas Essen vor die Tür stellen, um böse Geister zu besänftigen und sie davon abzuhalten ins Haus zu gehen. Mit der Zeit entwickelte sich daraus in Amerika der Trend, eben diese Speisen vor den Häusern einzusammeln. Warum Kinder dieses Fest als Einladung nehmen, um unliebsamen Nachbarn, die keine Süßigkeiten herausgeben wollen, Streiche zu spielen, könnte man auf den keltischen Ursprung des Festes zurückführen. Loki, der Gott des Schabernacks, könnte diese Tradition geprägt haben. Der genaue Ursprung dieses Brauchs lässt sich heute aber nur noch schwer zurückverfolgen.

Das Halloween Orakel

In der Nacht des Jahres, die am meisten in Verbindung zur anderen Welt steht, darf ein Orakel natürlich nicht fehlen. Am beliebtesten für das Halloween Orakel ist die Frage nach dem zukünftigen Lebenspartner. Eine alte Tradition in England ist es, Walnüsse mit den Namen der möglichen Hochzeitskandidaten zu versehen und diese in ein Feuer zu werfen. Die Walnuss, die am hellsten brennt oder am schnellsten platzt, ist der Tradition nach die Nuss, die den Namen des oder der Auserwählten trägt.

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Stina Schulzke

Stina Schulzke

s.schulzke@aureus.de

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