In dem daraus entstehenden Neben- und Miteinander werden deren jeweiligen spezifischen Möglichkeiten, etwas verständlich beziehungsweis anschaulich zu machen, gleichzeitig eklatant deutlich und hinsichtlich ihrer unterschiedlichen sinnlichen Qualitäten relativiert. Alles, was mittels dieser Konventionen formuliert und sichtbar gemacht werden kann, wird den Bildern malerisch einverleibt und den Vorstellungen der Künstlerin entsprechend miteinander kombiniert. Fragen nach dem ihrer Malerei zugrundeliegenden (oder fehlenden) Realitätsbezug und ob dieser einmal stärker, ein anderes Mal schwächer ausfällt, gehen dabei unter dem gleichzeitigen Andrang der (un-)lesbaren Kürzeln, Textbotschaften, Muster, Bildzeichen, Formen, Farbflecken und Abbilder verloren. Alles steht gleichermaßen vor Augen, alles will wahrgenommen werden. Auf diese Weise werden die Betrachter dazu verleitet, nicht länger wissen zu wollen, ob die Größe der Figuren die Schüler als Kinder von Menschen oder Riesen kennzeichnet, ob der Wal als weiße Kreidezeichnung auf einer flachen Schultafel oder als voluminöse Form in einem grünen Farbraum zu sehen ist oder der Planet für ein Modell aus der Lehrmittelsammlung oder für das Signal einer beginnenden Auflösung von Raumgrenzen gehalten werden soll. Die Bildlogik der Gemälde von Simone Lucas stützt sich nicht auf Plausibilität, sondern auf Präsenz.
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