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Laminat, Parkett und Vinyl zählen zu den beliebtesten Bodenbelägen. Was Sie zum Verlegen, Material und zur Pflege wissen müssen, haben wir in unserem Einrichungsratgeber.
Holz - der Allrounder der Bodenbeläge.Foto: Jean Philippe Delberghe / Unsplash

Parkett, Laminat oder doch lieber Vinyl?

Unterschätzt, aber in jeder Wohnung essenziell: Der richtige Bodenbelag für ein Rund-um-Zuhause-Gefühl

Bevor es an die Möbelauswahl geht, stehen viele vor der Frage: Welchen Boden möchten wir eigentlich haben?

Mittlerweile ist die Auswahl groß und neben Parkettboden und Laminat hat auch Vinyl inzwischen an großer Beliebtheit gewonnen – und stehen seinen beiden Bodenkollegen in nichts nach.

Parkettboden – der langlebige und elegante Wegbegleiter

Eine charmante Altbauwohnung mit charakteristischem Parkettboden ist der Traum vieler Mieter. Parkettböden gibt es in unterschiedlichen Musterungen oder als Dielen, bei denen die einzelnen Parkettstäbe längs miteinander verklebt werden.

Egal, welches Aussehen es werden soll, bei einem Parkettboden können Sie sich sicher sein: Mit der richtigen Pflege hält der Boden nahezu für immer. In manchen Jahrhunderte alten Schlössern liegen sogar noch solche alten Parkettböden.

Das Material:

Parkett besteht in der Regel aus Hartholz oder seit Mitte der 1990er Jahre auch aus Bambus. Bei Voll-Holzfußböden werden besonders im europäischen Raum gerne die heimischen Sorten Eiche oder Buche verwendet. Aber auch die nachhaltige Bambuspflanze, die weniger Holz als vielmehr ein verholztes Gras ist, eignet sich gut, um Parkettböden herzustellen. Im Gegensatz zum Holzparkett ist Bambus zwar günstiger, dafür aber auch etwas weniger langlebig. Beide Holzarten aber stehen trotzdem für lange Freude an ihrem Boden.

Das Verlegen:

Beim Verlegen eines Parkettbodens sollte sich ein Profi der Sache annehmen. Der Holzboden wird auf eine Unterkonstruktion geklebt und ist damit deutlich aufwendiger als beispielsweise Klick-Laminat. Die Fugen werden zum Schluss verspachtelt.

Die Pflege:

Die beiden Parkettarten sind empfindlich, wenn es um Feuchtigkeit geht. Deswegen sollte ein Parkettboden vorher auch lackiert werden. Das schützt nicht nur vor Flecken, sondern hält das Holz auch davon ab, zu stark nachzudunkeln.

Außerdem sollte ein Holzboden geölt werden, aber auch das nicht zu häufig. Das Öl hilft dem Holz, ein wenig der Feuchtigkeit abzubauen. Es wirkt wie eine Imprägnierschicht.

Sollten sich doch mal starke Zeichen von Abnutzung auf dem Parkett breit machen, so kann es fast vollständig erneuert werden. Hierfür wird die Oberfläche des Bodens abgeschliffen und danach wieder neu mit einem Lack versiegelt. Schon ist der Boden wieder fast wie neu.

Laminat – Der Allzeit-Liebling der Fußböden

Dabei hat Laminat eine lange Geschichte. Schon in den 1920er Jahren wurde es entwickelt, seit den 1980er Jahren ist es als Fußbodenbelag erhältlich. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es das praktische Klick-System, durch das kein Verkleben der einzelnen Teile mehr notwendig ist. Mittlerweile gibt es Laminat in vielen Dekors und mit vielen verschiedenen Strukturen, selbst in Fliesenoptik ist der Allrounder erhältlich.

Das Material:

Laminat ist ein Verbundstoff aus einer Holzfaserplatte, Papier und Melamin-Klebstoff, einem Harz.

Das Verlegen:

Während Laminatleisten früher noch miteinander verklebt werden mussten, übernimmt jetzt das Klick-System fast die ganze Arbeit. Im richtigen Winkel müssen die Laminatleisten ineinander gehakt und zusammengedrückt werden. Mit ein bisschen korrigierendem Nachklopfen ist die Arbeit schon getan und so wiederholen Sie den Vorgang, bis das Laminat verlegt ist.

Laminat wird schwimmend verlegt, das bedeutet, ohne jedes Verkleben oder eine Befestigung auf dem Untergrund. Allerdings ist eine Trittschalldämmung, die zwischen Boden und Laminat ausgelegt wird, unerlässlich. Durch seine holzartige Natur ist der Trittschall auf Laminat hoch, eine passende Dämmung schafft Abhilfe.

Die Pflege:

Durch seine Fugen ist auch Laminat nicht völlig resistent gegen Feuchtigkeit und Flüssigkeiten. Gerade, wenn Wasser ausläuft, sollte es schnellstmöglich aufgewischt werden. Dringt die Flüssigkeit erst einmal in die Fugen, lässt es nicht nur die Holzanteile aufquellen, sondern zerstört auch die Natur des Klebers. Dadurch ist das Laminat dann nicht mehr zu retten. Deswegen sollte Laminat nur mit einem gering feuchten Lappen gesäubert werden. Ansonsten ist Laminat aber pflege- und reinigungsleicht. Staubknäuel können ganz einfach weggesaugt werden, Flecken werden dann eben nebelfeucht weggewischt.

Gerade Hausstauballergikern wird empfohlen, kleine Teppiche auf das Laminat zu legen, die den Staub auffangen, anstatt er sich in den Fugen festsetzt. Der Teppich kann dann draußen einfach ausgeklopft werden.

Vinyl – Der Nachfolger des PVC mit wachsender Beliebtheit

Öffentliche Einrichtungen der 1960er Jahre waren geprägt durch ihre typischen PVC-Böden. Die waren zwar preiswert, pflegeleicht und robust, waren aber auch voll mit gesundheitsschädlichen Weichmachern und leicht entflammbar. Bei einem Brand wurden gefährliche Gase freigesetzt, woraufhin mittlerweile auch im Sinne der Nachhaltigkeit lieber zu Vinyl-Böden gegriffen wird.

Das Material:

Vinyl- wie PVC-Böden bestehen aus Kunststoff. Mittlerweile gibt es Vinyl-Böden in allen möglichen Farben und mit vielen verschiedenen Dekors. Auch eine Holz-, Stein- oder Fliesenoptik lässt sich leicht mit dem Boden kreieren, die Strukturoberfläche sorgt für ein authentisches Aussehen.

Das Verlegen:

Ähnlich wie Laminat wird auch der Vinyl-Boden schwimmend, also nicht auf dem Untergrund befestigt, angebracht. Eine Trittschalldämmung ist auch hier empfehlenswert, obwohl Vinyl auch von Natur aus schon trittschallärmer als Laminat ist.

Die Pflege:

Vinyl-Boden ist absolut unkompliziert, deswegen ist er auch leicht zu reinigen und somit sehr hygienisch. Manche Vinyl-Böden sind sogar gegen Säuren resistent, sodass sie auch in Krankenhäusern und Laboren verlegt werden können. Einzig im puncto Kratzer ist der Boden empfindlicher als Laminat, sodass kleine Steinchen oder Dreck schneller unschöne Stellen verursachen. Durch seine Fugenlosigkeit und einfache Reinigungshandhabung ist er aber auch besonders für Allergiker gut geeignet, ohne dabei der Optik von Parkett oder Laminat in etwas nachstehen zu müssen.

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Julia Liekweg

Julia Liekweg

julia.liekweg@aureus.de

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