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Schermbecker Weltenbummler

Der Schermbecker Friedrich-Karl Bandelow ist nach fünf Jahren aus Papua-Neuguinea zurückgekehrt.

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Bekannt war Friedrich-Karl Bandelow in Papua-Neuguinea als Dr. Fritz.
Foto: privat

Schermbeck - Fünf Jahre umgeben von Dschungel, oft lange Zeit von der Familie getrennt und eine Speisekarte auf der Schlangen, Ratten oder Warane stehen. Ein Abenteuer? Ein Erlebnis? Ein Belastungsprobe? Vermutlich war es alles zusammen. „Was ich in Papua-Neuguinea gelernt habe, ist aber vor allem das Verzichten“, sagt der Schermbecker Friedrich-Karl Bandelow. Fünf Jahre lang hat er in Papua-Neuguinea gelebt und gearbeitet. Fünf Jahre, in denen er Land und Leute kennenlernen durfte, in denen er oft auf seine Familie und seine Heimat verzichten musste und fünf Jahre, in denen er, wie er selbst zugibt, Kilian vermisst hat.

„Grund der Reise in das fremde Land war ein Auftrag der EU, den unsere Firma bekommen hat. Es ging darum von einem gut 3.000 Quadratkilometer großen Gelände eine geologische Karte zu erstellen“, erklärt Friedrich-Karl Bandelow. Mit sechs weiteren Europäern reiste er 2006 in das Land, von dem er bis dato zwar zur Vorbereitung viel gelesen, es aber noch nie selbst bereist hatte. „Die Menschen in Papua-Neuguinea sindunglaublich freundlich, allerdings erst, wenn man ihr Vertrauen gewonnen hat. Davor gilt es oft eine ablehnende Wand zu durchbrechen.“ Vor allem sollte man Konflikte vermeiden, denn das Aggressionspotenzial sei unsagbar groß. „Ich hatte allerdings nie Probleme.“

Ausgestattet mit einem Hammer, einer Lupe und einem GPS-System ging es für die Geologen in das unwegsame Gelände. „Hier haben wir die Gesteinsverhältnisse untersucht und beschrieben.“ Jedes Jahr war das Team dafür vier mal jeweils einen Monat lang im Gelände. Geschlafen wurde in einfachen Zelten. Gegessen, was als Proviant mitgenommen werden konnte. „Wir hatten natürlich immer eine Basisstation in der Nähe, zum Beispiel eine Schule, von hier aus sind wir mit dem Hubschrauber ins Gelände gebracht worden.“ Was der Schermbecker Geologe bei seiner langen Mission festgestellt hat ist, dass Papua-Neuguinea ein hohes Potenzial an Bodenschätzen besitzt. Kupfer und Gold schlummern im Boden des erforschten Gebietes. „Wir haben hier keine Minen ausfindig gemacht, aber es gibt bestimmte Indikatoren, die dafür sprechen, dass diese wertvollen Rohstoffe hier lagern.“

Seit zwei Monaten ist Friedrich-Karl Bandelow nun zurück in Schermbeck und die Familie wieder zusammen. „Meine eine Tochter studiert hier, die andere hat die vergangenen Jahre mit meiner Frau auf den Philippinen gelebt. Einmal im Jahr waren wir aber immer hier in Schermbeck.“ Freuen tut sich die Familie hier über Kleinigkeiten, zum Beispiel über eine gute Currywurst. Doch trotz all der Strapazen und des Verzichts, der Schermbecker würde immer wieder seine Sachen packen und seine nächste Reise steht auch schon an. „Für einen Geologen war es das Größte, was man machen konnte, dieses unerforschte Gebiet zu erleben und zu entdecken.“ Doch gelernt habe er vor allem eines, dass die Heimkehr das schönste an einer Reise ist.“ GK

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