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Das Land der vielen Mythen

Schottland bereisen, heißt faszinierende Landschaften erleben – Ein Land, für Abenteuer gemacht

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Die Strecke des Jacobite Steam Train ist seit den Harry Potter Filmen weltberühmt und begeistert durch grandiose Landschaften.
Foto: © Michael Ottersbach / pixelio.de

In den Sommermonaten heißt es für viele Urlauber ab in den Süden. Mittelmeerregionen sind die beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Die wenigsten zieht es in nördlich gelegene Regionen. Doch wer abenteuerlustig ist und etwas Neues erleben möchte, sollte eine Reise nach Schottland wagen. Das historische Land mit der rauen Naturlandschaft ist ein echter Geheimtipp. Vorurteile gegenüber Schottland haben meistens mit dem Wetter zu tun. Dauerhafter Nieselregen, graue Nebelwände und kalte Sommermonate – so stellen sich viele Urlauber das nördlich in Großbritannien gelegene Land vor. Doch das ist nur eine Wetter-Facette. Morgens dunkle Wolken und Mittags strahlender Sonnenschein – das ist ein häufig vorkommendes Phänomen in Schottland. „If you don‘t like the weather in Schottland, wait a few minutes!“ Das Wetter ist sehr wechselhaft und deshalb heißt es: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung! Eine Regenjacke einpacken und jeder Wetterlage trotzen. Mai bis September sind die besten Reisemonate, um Schottland zu erkunden. Besonders der August bietet den Urlaubern eine märchenhafte Kulisse. Die berühmten schottischen „Highlands“ versinken zu dieser Jahreszeit in einem lilarot gefärbten Meer aus Heidekraut. Eine der größten mit Heide bedeckten Moorlandschaften der ganzen Welt findet man in Schottland. Mitte August ist das tiefe Violett des Heidekrauts besonders ausdrucksstark. Doch auch zu anderen Jahreszeiten blüht die Heide. Reisende sollten sich den überwältigenden Anblick nicht entgehen lassen und einen Tagesausflug in die „Highlands“ einplanen. Ein mystischer Anblick bietet sich in den Morgenstunden, wenn die Gipfel der Hochlande im Nebel versinken. Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen den Nebel vertreiben, erstrahlt dann das Farbenmeer in voller Pracht.
 

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Foto: © Tina Ehmke / pixelio.de

Ein weiterer zauberhafter Stopp auf der Reise durch Schottland ist das Dunrobin Castle. Das Schloss liegt an der Ostküste von Schottland und ist mit seinen 189 Zimmern das größte Wohngebäude in den nördlichen „Highlands“. Mit seinen vielen kleinen, weißen Türmchen, Erkern und Fenstern erinnert es an Neuschwanstein. Das im französischen Stil gebaute Schloss ist umringt von einer  großen Gartenanlage. Durch ein Eisentor gelangt der Besucher direkt zum Meer. Eine malerische Kulisse, die Dunrobin Castle wie ein Märchenschloss erscheinen lässt. Neben den vielen Ruinen und Burgen in den „Highlands“ ist das Dunrobin Castle ein Prunkstück, das man in Schottland nicht erwarten würde. Seit 700 Jahren ist es im Familienbesitz der Sutherlands. Die 150 Jahre alte Gartenanlage wurde von dem französischen Garten in Versailles inspiriert und ist ganzjährig für Besucher zugänglich. Im Inneren des sogenannten Sutherland Märchenschlosses befinden sich antikes Mobiliar und Ausstellungsstücke aus der Geschichte des Schlosses. In der Ahnengalerie können Besucher die viele Jahrhunderte lange Clangeschichte der Sutherlands erkunden. Mittags wird den Schlossbesuchern eine Falkenshow geboten. Viele Besucher des Dunrobin Castle sind besonders fasziniert von der Geistersage, die das Schloss umgibt. Im 17. Jahrhundert geschah ein Familiendrama in einem der Schlosstürme. Bis heute sollen Schreie aus jenen Zimmern zu hören sein. Reisende, die solch mystische Geschichten begeistern, sollten ebenfalls zu dem eineinhalb Stunden entfernten Loch Ness fahren.
 

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Foto: © rebel / pixelio.de

Loch Ness ist berühmt und berüchtigt zugleich. Das Wort „Loch“ kommt aus der schottisch-gälischen Nationalsprache und bedeutet übersetzt „See“. Loch Ness ist das wasserreichste Loch in Schottland. 230 Meter misst die tiefste Stelle des Sees. Das 1,5 Kilometer breite und 37 Kilometer lange Loch geht steil bergab. Die große Tiefe lässt Platz für eine der größten Mythen unserer Zeit. Nessie, das wohl bekannteste Seeungeheuer, soll sich in den Tiefen von Loch Ness herumtreiben. Der See wirkt auch bei Sonnenlicht düster. Das schwarz schimmernde  Wasser und die braunen Sträucher an den Hängen bilden die Grundlage für die Legendenbildung um Nessie. Aufgrund seiner langgezogenen Form bildet Loch Ness einen natürlichen Windkanal. Starke Winde können bis zu drei Meter hohe Wellen verursachen. Bei widrigen Wetterverhältnissen können die Wellen den Anschein einer mystischen Gestalt im Wasser erwecken.  Im Jahr 585 soll das Ungeheuer von Loch Ness zum ersten Mal von einem irischen Missionar gesichtet worden sein. Doch erst im 20. Jahrhundert häuften sich die angeblichen Begegnungen mit dem Ungeheuer dramatisch. Besucher können am Besten selbst auf Nessie-Jagd gehen und an einer Tagestour auf einem Boot mitmachen. Dabei erfahren Nessie-Freunde auch viel über Loch Ness und seine Legenden. Ein Boot zu mieten wäre eine weitere Alternative, um den See  auf eigene Faust zu erkunden. Aber auch eine Wandertour durch die angrenzenden „Highlands“ bietet sich an.
 

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Foto: © R_K_B_by_Ilka Plassmeier / pixelio.de

Bei der Rundreise durch Schottland darf eine Tour mit dem Jacobite Steam Train nicht fehlen. In den Sommermonaten befährt der “Jacobite“ die Zugstrecke zwischen Fort William und Mallaig täglich. Die Route gilt als eine der schönsten Zugstrecken der Welt. Seit den Harry-Potter-Filmen ist die Strecke weltberühmt und begeistert Reisende zugleich mit atemberaubenden Landschaftsbildern. Wie im Film fährt der Zug über die spektakuläre Glenfinnan Viadukt und an dem Hogwarts See vorbei. Stilecht wird der Zug von einer echten Dampflok gezogen. Besucher können sich entspannt zurücklehnen und die Landschaft der „Highlands“ genießen. Ein magischer Ausflug, wie im echten Hogwartsexpress.

Schottland kann nicht nur durch die Landschaft im Norden des Landes begeistern. Allein die Hauptstadt Edinburgh ist eine Reise wert. Die im Südosten gelegene Stadt ist eine einzige Sehenswürdigkeit. Die Altstadt und ein Teil der Neustadt sind UNESCO Weltkulturerbe. Besonders die Altstadt begeistert durch die architektonischen Bauwerke. Neben klassischen Sehenswürdigkeiten, wie Edinburgh Castle, der Royal Mile und Holyrood Palace bietet die Stadt noch vieles mehr – Kulturelles, Geschichtliches und Interessantes.

Die Einsamkeit in Norden des Landes und im Kontrast dazu das quirlige Leben in den wenigen Großstädten machen einen Schottlandurlaub zu einem einmaligen Erlebnis. kb

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