Schermbeck
Die Volksbank Schermbeck hat nach dem Corona-Jahr 2020 ihre Jahresbilanz Mitte Februar 2021 veröffentlicht.
Die Vorstandsvorsitzenden Rainer Schwarz (l.) und Norbert Scholtholt (r.).Foto: Privat - Volksbank Schermbeck

PR Artikel

Die Jahresbilanz 2020 der Volksbank Schermbeck

Rainer Schwarz und Nobert Scholtholt blicken auf ein turbulentes Jahr zurück

Schermbeck -

Mitte Februar zog die Volksbank Schermbeck eG ihre Bilanz zum Corona-Jahr 2020 – Hoffnungen, Sorgen und Aussichten für 2021.

„Und auch wenn ich es fast nicht mehr hören mag: Corona ist das beherrschende Thema in der Volkswirtschaft der Eurozone, der Betriebswirtschaft der Unternehmen in Deutschland und natürlich auch in unserer Bankbilanz“, beginnt Rainer Schwarz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Schermbeck. „Die Fiskalpolitik erlebt in der Coronakrise eine Renaissance. Mit gewaltigen Konjunkturpaketen versuchen die Regierungen, die Folgen der Pandemie abzufedern. Der im Juli 2020 beschlossene EU-Aufbauplan „Next Generation EU“ stellt dabei ein zentrales Element zur Unterstützung der Erholung im Konjunkturbereich dar. Gleichzeitig vermehren sich aber auch die Anzeichen, dass es sich hier nicht nur um eine kurzfristige Notfallhilfe handeln wird, sondern sich eine dauerhafte Verschuldung der EU abzeichnet. Dazu kommt die seit rund zehn Jahren anhaltende Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbanken, eine schwächelnde Wirtschaft und eine steigende Inflationserwartung von 0,9 Prozent“, fasst er die vergangenen Monate zusammen.

Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie sind nicht absehbar

Vorstandsvorsitzender der Volksbank Schermbeck Rainer Schwarz berichtet vom Corona-Jahr 2020
Foto: Privat - Volksbank Schermbeck

Was den Vorstandsvorsitzenden aber außerdem besorgt, sind die Wochen der Schließungen – besonders nachdem der Lockdown erst von Mitte Februar nun bis zum 7. März 2021 verlängert wurde. Rainer Schwarz betont: „Mit jedem weiteren Tag kommen mehr Menschen in Schwierigkeiten.“ Und die haben nicht immer nur mit der finanziellen Lage des einzelnen, sondern vor allem auch mit der emotionalen Situation der Menschen zu tun. In seiner Rede zitiert Rainer Schwarz Jürgen Sonder, den Präsident der Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing, der vermutet: „Die Auswirkungen der Pandemie werden sich erst nach und nach in die Bankbilanzen fressen. Womöglich unmittelbar nicht so heftig, dafür aber lange. Die Folgen dieser Krise und der daraus resultierende Strukturwandel werden sich über mehrere Jahre hinziehen.“

Jedoch berichtet Rainer Schwarz auch von erfreulichen Neuigkeiten, denn aufgrund der guten Risikovorsorge der vergangenen Jahre müsse die Volksbank Schermbeck nicht die häufig prognostizierte Bankenkrise durch Unternehmenspleiten fürchten. Jedoch sagt er auch: „Wir können keine aussagekräftigen Prognosen für das Jahr 2021 treffen. Die Folgen der Corona-Pandemie, ihre Dauer und die Intensität der Maßnahmen sind nicht abschätzbar.“ Die Volksbank Schermbeck rechne daher mit mehr Insolvenzen in den kommenden zwei Jahren. Rainer Schwarz dazu: „Es ist aus kaufmännischer Vorsicht wichtig, die Kreditvorsorge zu stärken und unser Eigenkapital weiter aufzubauen. Aber wir danken all unseren treuen Kunden und unseren Mitarbeitern, die es trotz der schwierigen Zeiten geschafft haben, für ein wenig Normalität in unserem Umfeld zu sorgen und stets fair miteinander umgehen.“

Wachsendes Vertrauen in die Volksbank Schermbeck

Vorstandsvorsitzender der Volksbank Schermbeck Norbert Scholtholt berichtet vom Corona-Jahr 2020
Foto: Privat - Volksbank Schermbeck

Auch Vorstandsvorsitzender Norbert Scholtholt hat positive Nachrichten: „Wir haben einen Zuwachs von fast elf Prozent an Kundenvolumen. 1,2 Milliarden Euro in Krediten und Geldanlagen haben unsere Mitglieder und Kunden uns anvertraut.“ Zeitgleich erfuhr die Volksbank Schermbeck ein Plus von neun Prozent an sogenannten bilanziellen Geldanlagen. „Das sind Gelder auf Girokonten, Sparkonten, Fest- und Termingeldern. Durch die Schließungen und die Reisewarnungen haben die Menschen im vergangenen Jahr weniger Geld ausgegeben. Wir haben aber auch bemerkt, dass sie unsicher waren. Kurzarbeit und die Auftragslage der Firmen haben die Vorsicht unserer Mitglieder und Kunden verstärkt, damit sie in etwaigen schlechten Zeiten Geld zurücklegt wissen“, erklärt Norbert Scholtholt. „Wir verzeichnen insgesamt ein überdurchschnittliches Wachstum im Bereich der Kundengeschäfte. Das zeigt uns, dass wir vieles richtig gemacht haben, denn als Profis sind wir für unsere Kunden da und haben Normalität in den vergangenen Monaten gewahrt, wo es möglich war.“

Einblick in die Corona-Soforthilfen

Neben dem Kundentagesgeschäft hat die Volksbank Schermbeck aber auch die Auszahlung von Corona KfW-Krediten und die Zahlungen der Soforthilfen erlebt. In 27 Fällen seien rund 6,3 Millionen Euro durch Corona KfW-Kredite ausgezahlt worden. Weiterhin berichtet die Volksbank Schermbeck von 281 Soforthilfen mit einer Gesamtsumme von 3,1 Millionen Euro. „Das waren vielfältige Maßnahmen, die teilweise schleppend bei den Kunden ankamen oder sogar zurückgezahlt werden müssen. In manchen Fällen waren die Vergabebedingungen bei Antragsstellung nicht klar“, fasst Norbert Scholtholt zusammen. Er habe aber auch bemerkt, dass während der Pandemie einige Branchen erfreulicherweise wenig betroffen waren. „Die Branche um Bau und Handwerk beispielsweise profitierte in den vergangenen Monaten von den Menschen, die es sich während der Kurzarbeit und Schließungen zuhause schön machen wollten“, erklärt Norbert Scholtholt. Die Kehrseite der Medaille allerdings seien stark betroffene Branchen wie das Hotel- und Gastronomiegewerbe, die Veranstaltungsbranche, Kunstschaffende, der Einzelhandel und Freizeit- und Sporteinrichtungen. Laut Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin der Dehoga, seien Betriebe mit den Schließungen am 2. November 2020 und mit den Schließungen im Frühjahr 2020 insgesamt sechs Monate geschlossen gewesen. „Was da noch auf Deutschland, NRW und die Volksbank zukommt, können wir noch gar nicht abschätzen“, sagt der Vorstandsvorsitzende.

Die Sorgen und der Blick in die kommenden Jahre

Auch wenn die Volksbank Schermbeck von einem durchschnittlichen Wachstum im Kundengeschäft von rund zehn Prozent berichten kann, heißt es auf der anderen Seite aber auch: „Wir machen mit immer mehr Volumen immer weniger Ertrag. Betriebsergebnisse und Gewinne sind weiterhin mit Druck belastet. Damit wird auch die Dividende der nächsten Jahre geringer ausfallen.“

Rainer Schwarz berichtet außerdem: „Wir hatten Mitte März 2020 den ersten öffentlichen Corona-Fall in Schermbeck. 20 Mitarbeiter wurden vorsorglich in Quarantäne geschickt, wir hatten ein Notfallteam, ein Katastrophenbuch und Hygienekonzepte. Dann kam die versuchte Automatensprengung im April 2020. Wir haben, so weit es möglich war, die Normalität in der Ausnahme gewahrt. Wir haben umsichtig gehandelt und konnten einige unserer Projekte trotzdem beenden.“ Darunter war unter anderem das Bauprojekt in Dorsten-Holsterhausen, ein Objekt mit Wohnungen und einem Zahnarzt, das mittlerweile komplett vermietet und auch schon weitestgehend bezogen ist. Trotz der Umstände konnte Dr. Marc Möller-Morlang im vergangenen Jahr seine Praxis in der Volksbank Mietimmobilie eröffnen. Rainer Schwarz freut sich außerdem, dass 2020 das Rekordjahr im Bausparen war und dass rund 130 Millionen Euro in langfristige Kundenkredite investiert wurden. Eine genaue Vorstellung der Finanzierungspakete für Schermbeck soll in Kürze folgen.

Die Volksbank wird auch weiterhin in die örtlichen Vereine investieren. Ein Teil der zur Verfügung gestellten 35.000 Euro sei bereits ausgezahlt worden, der andere Teil warte auf Abruf, wenn das Vereinsleben wieder erweckt wird. Erfreuliches gebe es auch aus dem Bereich Digitalierung: Die vor einigen Jahren gestarteten digitalen Arbeitsplätze und Kommunikationsmöglichkeiten haben in der jetzigen Zeit einen großen Vorteil gebracht. Auch drei Auszubildende haben ihren Weg bei der Volksbank Schermbeck im vergangenen Jahr angetreten, vier weitere werden im August 2021 ihre Volksbank-Karriere beginnen.

Abschließend freut sich Norbert Scholtholt: „Viele kleine Bausteine haben zum Erfolg unserer Volksbank beigetragen und bilden ein gutes Fundament für die Zukunft unserer Bank in Schermbeck und Umgebung.“

Zurück

Diesen Artikel teilen