Schermbeck
Bürgermeister Mike Rexforth und die Verwaltung der Gemeinde Schermbeck haben die iPads für den Distanzunterricht an die Lehrkräfte der Schermbecker Grundschule übergeben.
Bald Distanzunterricht durch iPads an der Schermbecker Grundschule möglich.Foto: aureus GmbH - Julia Liekweg

Digitalisierung erreicht Schermbecker Grundschule

31 iPads sind an die Grundschullehrkräfte in Schermbeck übergeben worden – Mitte Februar soll der Distanzunterricht starten können

Schermbeck -

Wenn Corona eines gelehrt hat, dann, dass die Digitalisierung in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen steckt.

Das betrifft aktuell vor allem auch weiterführende und Grundschulen. In der Verwaltung der Gemeinde Schermbeck laufen seit vielen Wochen die Vorbereitungen für digitale Lehrangebote via iPads für alle Schüler – auch nach dem Lockdown.

Die Gemeinde zahlt drauf

„Bezahlt werden sollten nötige Arbeitsmittel vom Arbeitgeber. Die Gemeinde Schermbeck ist aber nicht der Arbeitgeber der Lehrkräfte, das ist das Land Nordrhein-Westfalen. Die finanzielle Verantwortung für die digitale Ausstattung aber hat das Land einfach auf die Kommunen abgewälzt“, findet Bürgermeister Mike Rexforth deutliche Worte. Es sei zwar ein Fördertopf bereitgestellt worden, das Geld reiche aber nicht aus, um wie geplant alle Schüler mit digitalen Endgeräten auszustatten. „Wir müssen mit Kosten von 400 bis 500 Euro pro iPad rechnen. Zu versorgen haben wir gut 1.100 Schülerinnen und Schüler in der Gemeinde. Die Differenz der Kosten, für die das Geld aus dem Fördertopf nicht mehr reicht, zahlt die Gemeinde jetzt aus eigener Tasche. Auch, wenn das eigentlich so nicht richtig ist“, kritisiert er weiter. Neben den Kosten für die iPads fallen aber auch Personal- und Ausstattungskosten an. In die Zukunft geblickt müsse dann auch mit fortlaufenden Kosten für die Erhaltung oder Erneuerung der Geräte gerechnet werden.

Andreas Schulte, der IT-Verantwortliche der Gemeindeverwaltung, weiß: „Die beiden Grundschulstandorte hier haben wir bereits mit einer guten Infrastruktur für Internet ausgestattet. In fast jedem Klassenraum sind mittlerweile Buchsen für LAN-Kabel, über die wir dann auch ein provisorisches WLAN einrichten können. An der Gesamtschule allerdings sieht es etwas anders aus. Hier muss noch viel Vorbereitungsarbeit geleistet werden.“ Und das bedeutet für die Gemeinde: noch mehr Kosten. Man spreche hier von Summen von einer halben Million Euro allein für die Verkabelung. „Wir schauen, dass wir in der Gesamtschule in Teilbereichen der Gebäude anfangen, dass beispielsweise schon einmal die Oberstufe mit Internet in der Schule ausgestattet wird“, sagt Andreas Schulte weiter.

Lehrkräfte machen den Anfang

An der Grundschule findet aktuell kein Präsenzunterricht statt, lediglich eine Notbetreuung für die Kinder ist an beiden Standorten eingerichtet. Donald Grüter, kommissarischer Schulleiter, erzählt: „Mit den 31 iPads, die die Lehrkräfte hier jetzt bekommen haben, werden wir uns in dieser Zeit mit der Handhabung der Geräte, der Software und den vielen digitalen Lehr- und Lernmöglichkeiten vertraut machen. Der Plan ist, dass ab Mitte Februar alle Schülerinnen und Schüler mit einem digitalen Endgerät ausgestattet sind und wir dann auch mit dem Distanzunterricht beginnen können.“ Donald Grüter stammt aus Hamminkeln, dort ist er Schulleiter der Ludgerischule Dingden, ist aber noch bis zum Sommer als kommissarischer Schulleiter der Grundschule Schermbeck abgestellt worden. Zusammen mit Marie-Luise Vehlken, der dienstältesten Lehrerin der Grundschule, bildet Donald Grüter momentan das Schulleitungsteam. Auch die Grundschullehrerin sagt: „Ich habe noch gar keine Erfahrung mit Apple-Produkten. Da muss ich mich selbst auch noch ein wenig hereinfuchsen.“ Weiter geplant sei aber auch, dass die Lehrkräfte in der Zukunft interne Schulungen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten für das Arbeiten mit digitalen Endgeräten erhalten sollen.

„Wenn alle Schüler mit den Endgeräten ausgestattet sind und der digitale Unterricht gut funktioniert, werden wir Konzepte erarbeitet haben, um die digitalen Möglichkeiten auch später in den Unterricht mit einzubauen“, sagt Bürgermeister Mike Rexforth.

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Julia Liekweg

Julia Liekweg

julia.liekweg@aureus.de

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