Schermbeck
Foto: Pixabay / Jerzy Górecki

Kreis Wesel unterstützt Kitas und Schulen bei nachhaltiger Verpflegung

Trotz finanzieller und personeller Herausforderungen ökologisches und hochwertiges Essen anbieten – Geht das?

Schermbeck -

Vergangene Woche haben sich 25 Teilnehmende aus Kitas, Schulen, Unternehmen, von Sozialträgern, Jugendherbergen und Verwaltung bei einem Online-Workshop zum Thema „Nachhaltige Verpflegung in Kitas und Schulen“ informiert. Der Kreis Wesel hatte gemeinsam mit dem Eine-Welt-Netz NRW und Exile e.V. eingeladen und Unterstützungsangebote vorgestellt. Praxisbeispiele aus Duisburg und Münster zeigten, wie die Umgestaltung gelingen kann.

Einen ersten Zugang zu vollwertigem Essen erhalten Kinder und Jugendliche meist in Kitas und Schulen. Gesteigerte Kosten, Personalmangel und fehlende Zeit machen es dem Kita- und Schulpersonal schwer, das Thema Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Wie es aber gelingen kann, berichtete Andreas Fischer, Bäckereimeister und Leiter der Cafeteria des Elly-Heuss-Knapp Gymnasiums Duisburg. Seit Jahren wird in der Mensa ausschließlich vegetarisch gekocht. Durch die eingesparten Kosten ist es dem Mensaverein möglich, fast ausschließlich mit Bio-Lebensmitteln zu kochen. Ein komplettes Mittagessen gibt es für Schülerinnen und Schüler für 3 Euro.
„Uns ist es wichtig, der Schulgemeinschaft gutes, hochwertiges Essen anzubieten und gleichzeitig Lebensmittel und regionale Bio-Lieferanten wertzuschätzen“, sagt Fischer. Niemand solle auf ein vollwertiges Mittagessen verzichten müssen. Damit das aber gelinge, müsste an anderen Stellen, wie hier beim Fleisch, eingespart werden

Dem stimmt Thomas Voss, kaufmännischer Direktor der LWL-Kliniken Münster und Lengerich, zu. In Sachen nachhaltigem Engagement stehen die Kliniken weit vorne und wurden dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. Ca. 1.700 Essen werden täglich in den Kliniken ausgegeben. Dabei achten die Küchenleitungen darauf, dass die Produkte saisonal, aus ökologischem Anbau und aus der Region kommen. Das Fleisch kommt aus artgerechter Tierhaltung. Auch in Sachen Lebensmittelverschwendung hat sich einiges getan und die Abfälle konnten deutlich reduziert werden. „Essen ist immer auch ein Imagefaktor“, so Voss. „Das Thema Nachhaltigkeit wird uns ja auch in Zukunft weiter begleiten. Es lohnt sich, schon jetzt damit anzufangen.“
Sein Tipp: Informieren, vernetzen und austauschen und einfach anfangen. Durch die Teilnahme am Workshop sei schon ein erster Schritt getan.

Das sieht Petra Hülsken von der Fachstelle Europa und nachhaltige Kreisentwicklung vom Kreis Wesel auch so. „In Kitas und Schulen fehlt es oft an der Zeit, sich mit Fragen der nachhaltigen Verpflegung auseinander zu setzen. Wir als Kreis müssen dort unbedingt weiter unterstützen, damit auch ohne weitere finanzielle Mittel gutes Essen auf den Tisch kommt. Essen, das sowohl für die Kinder, als auch für den Planeten gesund ist.“

Auch die Öko-Modellregion Niederrhein der beiden Kreise Wesel und Kleve beschäftigt sich seit November 2022 mit der Außerhausverpflegung und hat eine Arbeitsgruppe gegründet. Im Rahmen dieser Arbeitsgruppe werden praktische Ansätze für eine Versorgung mit regionalen Bio-Produkten erarbeitet. Interessierte können sich zum nächsten Arbeitsgruppentreffen im Kreishaus Wesel am Donnerstag, 2. Februar 2023, anmelden. Weitere Informationen finden Sie hier.

Quelle: Pressestelle Kreis Wesel

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