Traditionsgemäß hat Mike Rexforth den Wahlabend gemeinsam mit seiner Familie, engen Freunden und dem Wahlkampfteam im Bürgermeisterbüro verbracht. „Mit dieser Tradition hat mein Vorgänger Ernst-Christoph Grüter begonnen“, erklärt Rexforth. Gemeinsam haben sie die Live-Übertragung der Auszählungsergebnisse beobachtet, in entspannter Atmosphäre, mit etwas Finger Food. „Im Vergleich zur vorherigen Wahl war ich nicht nervös, aber nicht aus Sicherheitsgefühl – die emotionale Angespanntheit war trotzdem da“, erzählt der Bürgermeister. Im Vorfeld hätten ihm viele Schermbecker Bürgerinnen und Bürger gesagt: „Mach dir keine Sorgen, das wird!“ So recht glauben wollte er das zunächst aber nicht.
Als dann aber das erste Wahlergebnis kam (mehr als 56 Prozent), aus Gahlen-Heisterkamp, kam auch die erste Erleichterung. In manchen Teilen der Gemeinde seien in der Vergangenheit besonders herausfordernde Themen bearbeitet worden, eines davon war die Errichtung der Flüchtlingsunterkunft in Gahlen. Fast 12.000 Menschen sind in Schermbeck wahlberechtigt. „Sie alle beurteilen einen“, sagt der Bürgermeister. Dass das Ergebnis so eindeutig war, freut ihn daher umso mehr: „Das zeigt mir, dass ich meine Arbeit gut gemacht habe.“ Erst kurz vor Schluss gingen Rexforth und sein Team runter in den Ratssaal, wo zahlreiche Vertreter der anderen Parteien und auch einige neugierige Bürger die Wahl verfolgten.
Respektvoller Wahlkampf
Sieben angespannte Monate der Vorbereitung fielen von ihm ab. Den Wahlkampf selbst empfand Mike Rexforth als sehr respektvoll, denn die Parteien und ihre Kandidaten hätten nicht gegeneinander gearbeitet: „Von einem richtigen Kampf kann nicht die Rede sein. Trotzdem habe ich natürlich bei drei Konkurrenten die Gefahr für meine Wiederwahl gesehen.“ Auch seine Familie ist erleichtert. Der Antritt für eine dritte Amtszeit war wohl überlegt und mit Ehefrau und Kindern lange besprochen worden.
Für seine Familie ist das gute Wahlergebnis ebenfalls ein klares Zeichen der Bestätigung. „Sie sind es schließlich, die ihren Ehemann und Vater entbehren müssen“, betont er. Denn der Beruf sei sehr fordernd, gerade in einer eher kleineren Gemeinde wie Schermbeck. Für die Zukunft wünscht er sich, ein gutes Gleichgewicht zwischen seiner Familie und seiner Berufung herzustellen.
Den ersten Arbeitstag als neuer alter Bürgermeister hat er sich freigenommen, um die emotionale Zeit zu verarbeiten und mit neuer Energie durchzustarten. Und gleich in den ersten Tagen stand schon Einiges auf dem Plan. Jetzt freut Rexforth sich darauf, dass sich der Gemeinderat konstituiert. Besonders erfreulich sei, dass die AfD in Schermbeck nicht im Rat zu finden ist, betont er. Die haben schließlich in andere Kommunen erschreckend viele Sitze erhalten. Grundsätzlich ändere sich nicht allzu viel an der Besetzung des Rates. Bedauerlich sei aber, dass Ulrike Trick (Die Grünen) nicht mehr dabei ist. „Ich habe die Zusammenarbeit sehr geschätzt“, sagt er.
Zwei Themen, die der Bürgermeister in den nächsten fünf Jahren abschließen möchte: Die Umgestaltung der Mittelstraße und der Neubau der Grundschule. Bislang habe er einige Jahre harte Arbeit dort hineingesteckt und freut sich, die Chance zu haben, diese Projekte zum Abschluss bringen zu können. „Ich möchte Schermbeck zukunftsfähig gestalten, sodass wir uns schon jetzt von anderen Kommunen abheben“, fasst der Bürgermeister seine Ziele zusammen.