Der Adlerfarn breitet sich schnell aus und verdrängt viele Tier- und Pflanzenarten. Diesen nimmt er Licht und Nähstoffe und ist deshalb insbesondere bei Naturschützer*innen unbeliebt. Denn deren Aufgabe ist es, einer Vielfalt von heimischen Arten ihren natürlichen Lebensraum zu erhalten oder zurückzugeben, um das ökologische Gleichgewicht aufrechterhalten.
Deswegen sorgt Sepp mit der Walze dafür, dass die Wedel des Adlerfarns geknickt werden. Langfristig geht dem Farn so die Energie aus. An den Stellen, an denen jetzt noch der Farn wächst, wird in Zukunft ein Lebensraum unter anderem für Kreuzottern, Schlingnattern, Zauneidechsen sowie junge Bäume entstehen. All diese Arten brauchen Licht und Wärme, die der Adlerfarn derzeit nicht an den Boden lässt.
Die Arbeit mit einem Rückepferd wie Sepp zu machen, hat einige Vorteile: Am wichtigsten ist die Schonung des Bodens. Eine schwere Landmaschine würde den Boden so verdichten, dass junge Bäume keine Chance mehr hätten, in dem Boden zu wurzeln. Rückepferde kommen außerdem an Stellen, die schwere Landmaschinen nicht erreichen können. Und der CO²-Ausstoß sowie der Verbrauch fossiler Brennstoffe ist ebenfalls beim Pferd deutlich geringer als bei der Landmaschine.
Die Naturschutzmaßnahme und damit der Einsatz von Sepp und seinem Fuhrhalter Georg Stevens wurde von RVR Ruhr Grün, der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung des Regionalverbands Ruhr als Eigentümer der Fläche in Auftrag gegeben. Im Vorfeld gab es enge und intensive Abstimmungen mit der Biologischen Station und der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Wesel. Vor Ort wurde die Naturschutzexpertin von RVR Ruhr Grün durch eine Reptilienexpertin der Biologischen Station unterstützt.