Unbekannte Flugobjekte über dem Nordpark gesichtet

Batmans kleine Freunde begeisterten Jung und Alt bei einem nächtlichen Streifzug durch Gladbeck

Gladbeck – Im wilden Zickzack und pfeilschnellen Attacken schwirren Batmans kleine Freunde durch die Dunkelheit. Nicht nur für viele Gladbecker sind Fledermäuse daher schlicht und einfach eine Art „unbekanntes Flugobjekt“. Um das Bewusstsein für die schwarzen Nachschwärmer zu schulen und diese Tiere einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, hatte jetzt das Referat für Umwelt und Lokale Agenda 21 der Stadt Gladbeck zusammen mit dem Naturschutzbund zu einer Exkursion eingeladen.
Eine Reihe von Kindern und Jugendliche sowie zugehörige Eltern oder Großeltern waren dieser Einladung gerne gefolgt und nutzten die Chance, die scheuen Fledermäuse bei ihrer nächtlichen Jagd auf Insekten zu beobachten und um den spannenden Ausführungen von Michael Korn zu lauschen. Denn der mehrfache Umweltpreisträger der Stadt Gladbeck ist zudem ausgewiesener Fledermaus-Experte. „Alle 18 der in Nordrhein-Westfalen vorkommenden Fledermausarten sind gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Dabei kommt dieser empfindlichen Zielgruppe als Indikator für eine gesunde Landschaft eine besondere Bedeutung zu“, erklärte Michael Korn. Zur Beurteilung des Zustandes und der Qualität einer Landschaft können Fledermäuse wichtige Informationen liefern: Wo diese Tiergruppe noch kopfstark und artenreich angetroffen werden kann, ist auch die Qualität ihres Umlandes noch verhältnismäßig gut. „Verlässliche Aussagen über die Bestände dieser durchweg gefährdeten Tiere sind erst nach intensiven Kartierungsarbeiten an ihren Jagdlebensformen, Tagesschlafplätzen und Wochenstuben-Quartieren möglich“, weiß Dr. Dieter Briese. Ein zentrales Ziel des Naturschutzes muss daher die Erhaltung und die Anreicherung der Landschaft mit artenreichen und vielfältigen Kleinlebensräumen sein, insbesondere zählen Tümpel und Teiche, Hecken, Obstwiesen oder Waldränder dazu.

Der Naturschutzbund (NABU) in Gladbeck und die Stadtverwaltung, vertreten unter anderem durch das Referat für Umwelt und Lokale Agenda 21, haben in den letzten Jahren eine Vielfalt solcher Lebensräume gepflegt, neu angelegt, gesichert oder vor einer Vernichtung bewahrt. Seit Jahren bemühen sich diese Institutionen um den Schutz und die Erhaltung der heimischen Fledermäuse zum Beispiel durch intensive Öffentlichkeitsarbeit. „Unsere Exkursionen sollen die Bürgerinnen und Bürger daher stets für einen richtigen Umgang mit der Natur sensibilisieren“, meint Michael Korn.
Bei gutem Wetter konnten die Teilnehmer der Exkursion daher einige der Gladbecker Fledermausarten bei ihrer Jagd beobachten. Mit Hilfe einer technischen Einrichtung – dem BAT-Detektor – wurden die Rufe der Fledermäuse für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hörbar gemacht. Parallel dazu gab es Erläuterungen über die vielen Verhaltensweisen der Fledermäuse und die Möglichkeiten, die der Einzelne zum Schutz dieser Tiere durchführen kann. Vor Mitternacht endete die interessante Tour, die für viele bestimmt neue Erkenntnisse über Gladbecker Tierwelt gebracht hat.

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