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Das Gold des Kleingärtners

Wohin mit all dem Laub? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren eigenen Kompost anlegen

„Kompostieren Sie Ihre Abfälle doch einfach“, hören Gartenbesitzer sicherlich öfter. Doch einen Kompost anzulegen, ist einfacher gesagt als getan. Beachtet man allerdings einige Punkte, zahlt sich die Mühe allemal aus. Das Ergebnis ist nicht nur eine einfache Lösung, um Ihre biologischen Abfälle loszuwerden, sondern obendrein profitieren Sie von nährstoffreichem Boden, den Sie aus Kompost erhalten – eben das Gold des Kleingärtners.

Welche Vorteile hat ein Kompost? Wo und wie errichte ich einen Kompost? Wie befülle ich einen Komposthaufen richtig? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um das Thema:

Welche Vorteile hat ein Kompost?

Durch den geschlossenen Kreislauf, der in einem richtig angelegten Kompost entsteht, ist das stärkste Argument in der aktuellen Zeit die Nachhaltigkeit. Sie sparen sich nicht nur die Biotonne, sie produzieren obendrein ganz nebenbei Ihren eigenen Biodünger. Sie haben Grünschnitt, Laub, verwelkte Blumen, rohe Essensreste oder Obst- und Gemüseschalen? Kein Problem – schmeißen Sie es auf den Kompost. Das spart nicht nur Platz, sondern auch Kosten.

Kompost ist äußerst nährstoffreich und kann sehr gut für die Düngung von Pflanzen genutzt werden. Bei der Kompostierung wird Humus produziert, der nicht nur die Drainageeigenschaften eines Bodens verbessert, sondern auch Wasser- und Wind-Erosionen verringert. Das Beste: All das geschieht völlig kostenfrei. Zwar können bei der Anlage eines Komposthaufens oder -behälters Kosten entstehen, doch diese machen sich schnell wieder bezahlt.

Obendrein sparen Sie sich – je nach Größe des Komposthaufens – sogar die Fahrt zum Entsorgungshof, da Sie alles direkt im eigenen Garten recyceln können.

Wo errichte ich einen Kompost?

Zunächst sollten Sie sich überlegen, wo Sie genügend Platz für einen Kompost haben und ob diese Gegebenheiten zu den wichtigsten Standortkriterien passen. Denn bei der Standortwahl sollten Sie bereits im Vorfeld auf das ein oder andere achten.

Der Kompost sollte sich weder in der prallen Sonne noch im Vollschatten befinden – optimal ist ein Platz im Halbschatten. Anderenfalls besteht die Gefahr von Fäulnis oder Austrocknung. Außerdem wichtig: Der Standort sollte mit ausreichend Frischluft versorgt sein. Auch hier gilt es einen Ort zu wählen, der zwar windgeschützt, aber nicht gänzlich von allen Seiten mit Wänden umgeben ist.

Die Standortfrage hinsichtlich Witterung ist wichtig, berücksichtigen sollten Sie allerdings auch, was ein Kompost mit sich bringt. So sollten Sie darauf achten, dass er genügend Abstand zu benachbarten Grundstücken hat. Auch Sie und Ihre Familie haben sicherlich ungern den Geruch von verrottenden Lebensmitteln in der Nase, während Sie grillen oder auf der Terrasse frühstücken.

Wie lege ich einen Kompost an?

Ist die Standortfrage geklärt, geht es darum, den richtigen Untergrund für den Kompost zu wählen. Keinesfalls sollte der Komposthaufen oder -behälter auf Beton stehen. Denn Nützlinge sind äußerst willkommen. Kontakt zum Gartenboden sollte also unbedingt bestehen – allein, damit das überschüssige Wasser gut ablaufen kann. Um Ratten und Wühlmäuse davon abzuhalten, sich über den Kompost herzumachen, kann im Vorfeld ein engmaschiger Draht verlegt werden.

Je nachdem wie Sie vorgehen möchten, können Sie sich zwischen einem fertigen Thermo- oder Schnellkomposter und einem offenen Komposthaufen entscheiden. Während die fertigen Produkte häufig ein niedrigeres Fassungsvermögen haben, eignen sich diese besser für eine kleinere Gartenfläche. Durch die schnellere Wärmeentwicklung ist der Kompost hier häufig schneller verwertbar.

Bei den Selbstbau-Systemen werden offene Behältnisse verwendet, um einen guten Luft- und Wasseraustausch zu gewährleisten. Für die Errichtung können unterschiedliche Materialien wie zum Beispiel Holzlatten oder Drahtgitter genutzt werden. Über die Größe können Sie frei entscheiden.

Um dann wirklich am Ende nährstoffreichen Kompost für die Düngung Ihrer Beete zu erhalten, sind einige Schritte und Schichten vonnöten. Die Faustregel lautet: eine Schicht holziges Material und eine Schicht frisches Material abwechselnd schichten.

Lockern Sie den Boden am ausgesuchten Standort auf und verlegen das engmaschige Drahtgitter, um den Komposthaufen darauf anzulegen. Errichten Sie dann die Eingrenzung, beziehungsweise Umrandung. Zu Beginn sollten Sie eine Schicht trockenes holziges Material auf den Boden legen. Dieses muss durchlässig für Flüssigkeit sein. Achten Sie darauf, dass sämtliche Abfälle, die auf den Kompost geworfen werden, im besten Fall klein geschnitten sind. Jede Schicht sollte nicht höher als 30 Zentimeter sein. In regelmäßigen Abständen können Sie auch eine fünf bis zehn Zentimeter dicke Schicht mit Erde einbauen, um dem Komposthaufen die dringend notwendigen Mikroorganismen zuzuführen. Bei langen Trockenperioden muss der Kompost außerdem gewässert werden. Haben sie diese beiden Schritte gewissenhaft erledigt, sollte der Verrottungsprozess schneller vonstattengehen. Im Inneren des Komposthaufens können bei der so genannten Rotte Temperaturen von bis zu 70 Grad entstehen.

Hat der Komposthaufen eine gewisse Höhe erreicht, kann er mit einer Schicht Laub oder Rasenschnitt abgedeckt werden. So können Sie ihn vor Witterungseinflüssen und starker Feuchtigkeit oder Trockenheit schützen.

Haben Sie die Vorgehensweise eingehalten, müssten Sie bald einen hochwertigen biologischen Dünger in Form von nährstoffreicher Erde erhalten.

Tipps: Verwenden Sie Materialien, die nicht zu groß sind. Achten Sie darauf, dass beispielsweise Äste möglichst klein geschnitten sind. Im Handel erhalten Sie außerdem Kompoststarter, der vor allem bei Fertigsystemen gerne zum Einsatz kommt.

Diese Materialien dürfen auf den Kompost:

  • Obst- und Gemüsereste
  • Brot
  • Eierschalen
  • Tee- und Kaffeesatz
  • Mähabfälle
  • Erde
  • Laub
  • Welke Blumen, Pflanzen und Kräuter
  • Algen
  • alle naturnahen Materialien

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Aileen Kurkowiak

Aileen Kurkowiak

aileen.kurkowiak@aureus.de

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