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Foto: Pixabay - Sammy-Williams

Filmtipp: Die zwei Päpste

Durch die verschärften Kontaktsperren und den Corona-Lockdown bleibt wieder Zeit für die unterhaltsamen Dinge im Leben

Die einen mögen die harmonische Welt der romantischen Komödien, andere brauchen die Action. Wenn die Laune aber keines dieser beiden großen Filmgenres fordert, sondern mal einen etwas anderen Blick auf die katholische Kirche, das Papsttum und den Vatikan gewagt werden soll, darf sich den Film Die Zwei Päpste auf keinen Fall entgehen lassen.

Der Film erzählt zusammengefasst die Geschichte einer ungleichen Freundschaft zwischen dem konservativ-katholischen Deutschen Papst Benedikt XVI und dem weltlichen Argentinier Jorge Bergoglio, dem späteren Papst Franziskus.

Das Herz des Films sind die beiden Protagonisten, die den dialoglastigen Film schon allein durch ihre Mimik fesselnd machen. Anthony Hopkins ist in Die zwei Päpste als der deutsche, konservative Benedikt XVI zu sehen, Jonathan Pryce spielt den warmherzigen Jorge Bergoglio. Die britischen Schauspielgrößen sind vielen bereits bekannt: Anthony Hopkins ist spätestens seit dem Filmklassiker Das Schweigen der Lämmer einer der ganz Großen, während Jonathan Pryce durch Paraderollen in Harry Potter und dem Epos Game of Thrones bekannt wurde. Hier treffen Leinwanderfahrung und großartiges Können aufeinander und auch wenn dieser Film so ganz anders ist, verfliegen die gut zwei Stunden Filmzeit wie im Flug. Das Publikum erfährt in Rückblenden von Bergoglios Weg zu den Jesuiten und in die Geistlichkeit: Wir sehen die Opfer, die er bringen musste, und hören dem gealterten Kardinal zu, wie er von seinen Sünden zu Zeiten der argentinischen Militärdiktatur erzählt. Wir beobachten Papst Benedikt XVI im Kontext des Enthüllungsbuches über den Vatikan, das 2012 einen Skandal in der katholischen Kirche auslöste. Wir sehen die beiden porträtierten Päpste aber auch ganz menschlich. Während der sonst so unnahbare Benedikt XVI Bergoglio seine Einsamkeit gesteht, ihm seine Lieblingsserie Kommissar Rex zeigt und ein guter Klavierspieler ist, zeigt Bergoglio seine Leidenschaft zum Tango.

Ohne große Actionhandlungen oder ein klassisches Liebes-Happy-End entlässt der Film das Publikum mit einem guten Gefühl und dem ein oder anderen Achso-Effekt. Aktuell ist er auf dem Streamingportal Netflix verfügbar und ist absolut geeignet für einen guten Filmabend auf dem Sofa.  

 

Offizieller Trailer - Die zwei Päpste

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Julia Liekweg

Julia Liekweg

julia.liekweg@aureus.de

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