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Foto: Disney / Pixar

Filmtipp: Soul

Ein Animationsfilm über den Sinn des Lebens - Mit viel Tiefe, Gänsehautmomenten und einer Prise Humor

In der Regel bringen Animationsfilme von Disney und Pixar besonders den Kindern Spaß. Allerdings bemüht sich Pixar auch Filme zu machen, die ebenso was für Erwachsene sind. Mit philosophisch angehauchten Werken wie „Oben“ oder „Alles steht Kopf“ ist Regisseur und Drehbuchautor Pete Docter das bereits gelungen.

„Soul“ ist der erste Pixar-Film, der sich hauptsächlich an Erwachsene richtet. Trotzdem kommen auch Kinder in typischer Disney Manier auf ihre Kosten. Der Protagonist Joe Gardner (Jamie Foxx) steckt in einer midlife crisis. Er ist Musiklehrer an einer Schule in New York, wo er tagtäglich auf unmotivierte Schüler trifft. Sein größter Traum ist erfolgreicher Jazzmusiker zu werden. Nicht durch das Lehren, sondern durch das Spielen von Musik möchte er sein Geld verdienen. Als ihm sich endlich die große Karrierechance bietet und er mit der berühmten Saxophon-Virtuosin Dorothea Williams (Angela Bassett) eine Probesession spielen darf, geschieht das Unglaubliche: Voller Freude taumelt der Musiklehrer durch New York, stürzt in einen offenen Gulli und stirbt.

Existenzialismus gepaart mit Surrealismus

Foto: Disney / Pixar

Ab diesem Punkt entfacht Pixar seine wahre Magie. Zu sehen ist nicht Joe Gardner auf dem Grund einer Kanalisation, sondern seine Seele, ein kleines blau-weißes Männchen, die im Vorraum vom Jenseits erwacht. Völlig erschüttert, dass er seinen Lebenstraum nicht mehr verwirklichen kann, flieht er. Joes Seele landet in einem Trainingscamp für frische Seelen, die auf das irdische Leben vorbereitet werden. Das Jenseits ist sehr minimalistisch gehalten, aber dennoch ein technisches Meisterwerk. Ein surrealistisches Paradies mit vielen spielerischen Details, an denen sich besonders Erwachsene erfreuen können. Pixar vereint wie in vorherigen Werken auch schon auf grandiose Weise verschiedenste Stilrichtungen der Kunstgeschichte. Ab da dreht sich alles um eine zweite Seele namens 22. Sie ist bockig und zynisch, was für einige Lacher sorgt. An ihrem Existenzialismus haben sich auch eigentlich inspirierende Mentoren wie Mutter Theresa, Muhammad Ali und Abraham Lincoln über die Jahrhunderte die Zähne ausgebissen.

Die Suche nach dem Sinn des Lebens

Ein Abenteuer beginnt, wenn die beiden Seelen im Jenseits aufeinandertreffen. Eine Seele ist hochgradig motiviert den Weg zurück zur Erde zu finden, die andere tut alles Erdenkliche, um dort zu bleiben. Als erster Pixar-Film, der auf Grund der Corona-Pandemie nicht in den Kinos laufen konnte, sondern direkt bei Disney + startete, überzeugt er mit Tiefsinn und trockenem Humor. Die Protagonisten suchen auf ihrer Reise nach dem Sinn des Lebens und ihrer Bestimmung. Der Film sorgt für einige Gänsehautmomente, stellt bedeutende Fragen und hat ein Ende, das seinesgleichen sucht.

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Valerie Misz

Valerie Misz

v.misz@aureus.de

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